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Ambitionierte Ziele: McLaren nimmt 2024 Red Bull ins Visier
Das McLaren-Formel-1-Team hofft, auch 2024 erneut über sein starkes Entwicklungstempo an Boden gutmachen zu können: Gefahr für Red Bull?
(Motorsport-Total.com) - Red Bull ist 2024 schlagbar. Das hat zumindest Aston-Martin-Technikchef Dan Fallows bei der Präsentation des neuen Aston Martin AMR24 gesagt. Warum sollte das Weltmeisterteam daher nicht auch für McLaren schlagbar sein? Schließlich entpuppte sich der MCL60 mit zunehmenden Saisonverlauf 2023 als harter Herausforderer für Ferrari und Mercedes, trotz eines extrem schwachen Saisonstartes.
"Ich denke, zu Beginn der Saison sollte Red Bull weiterhin einen gewissen Vorteil haben", sagt McLaren-Teamchef Andrea Stella auf die Aussage von Fallows angesprochen. "Ich sage das, weil sie das Auto im vergangenen Jahr nicht sehr viel weiterentwickelt haben. Und ich denke, es ist vernünftig zu erwarten, dass sie im letzten Jahr einiges an Wissen und Entwicklung angesammelt haben, dass sie für das 2024er-Auto nutzen werden."
"Das ist meine Erwartung, aber wenn wir uns selbst und McLaren betrachten, wenn - und ich sage, wenn - wir das Entwicklungstempo beibehalten, das wir 2023 hatten und hoffentlich auch beim Auto für 2024 haben werden, dann denke ich, dass wir in einer starken Position sein können."
McLaren: Wollen Entwicklungstempo halten
Wenn man den Schnitt der ersten Rennen der Saison 2023 mit den letzten Rennen vergleicht, dann konnte das McLaren-Team fast eine komplette Sekunde auf Red Bull aufholen. Mit insgesamt 55 Updates hat das Team jedoch deutlich mehr in die Weiterentwicklung des 2023er-Autos als Red Bull, Ferrari, Mercedes und selbst Aston Martin investiert, was die Vermutung zulässt, dass die anderen Topteams über den Winter womöglich mehr zugelegt haben könnten.
"Ob es ausreicht, um Red Bull und die anderen Topteams herauszufordern, die sicherlich gute Fortschritte gemacht haben, werden wir herausfinden", sagt Stella. "Aber wir denken, dass wir eine starke Entwicklungsrate haben und wie ich schon sagte, liegt es jetzt an uns, zu versuchen, sie mit der Zeit zu konsolidieren."
Norris: Waren 2023 schon zeitweise sehr nah dran
McLaren-Pilot Lando Norris fügt hinzu: "Sind sie [Red Bull] schlagbar? Ich glaube, dass wir ja sagen können, denn wir waren zu bestimmten Zeiten sehr nah dran. Und zu bestimmten Zeiten haben wir sie geschlagen!" Besonders beim Rennwochenende in Katar hat nicht viel Zeit auf den Rennsieg gefehlt, im Sprintrennen war Oscar Piastri mit McLaren sogar siegreich.
"Die Frage ist eher: Können wir sie über eine ganze Saison hinweg schlagen?", so Norris. "Denn ich denke, das wird die Herausforderung sein. Das wird sehr schwierig sein, wenn man bedenkt, wie gut sie sind. Aber ja, ich würde es gerne glauben."
"Ich denke, wir müssen uns auch bewusst sein, dass wir nicht nur gegen Red Bull kämpfen", mahnt Norris' McLaren-Teamkollege Oscar Piastri. "Wir waren in einem sehr intensiven Kampf mit Mercedes und Ferrari, vor allem in der zweiten Hälfte des Jahres. Es war unglaublich eng zwischen uns. Wir müssen aufpassen, denn wir kämpfen nicht nur gegen Red Bull. Ich denke, es wird auch andere Topteams geben, die ebenfalls Fortschritte machen."
Rückt das Formel-1-Feld 2024 noch enger zusammen?
Im Vorjahr, im zweiten Jahr des neuen Aerodynamikreglements, hat sich bereits gezeigt, dass das Feld immer näher zusammenrückt, dank Budgetobergrenze und Aerodynamikhandicaps. Vergleicht man die Rennpace der letzten Jahre, so lagen zwischen dem besten und langsamsten Team 2022 noch 2,03 Sekunden. Ein Jahr später hat sich das Feld auf 1,7 Sekunden verdichtet.
Das McLaren-Team rechnet, dass die Teams 2024 noch enger zusammen sein werden, was den Kampf an der Spitze noch enger machen könnte: "Je länger es die gleichen Regeln gibt, desto näher rückt das Feld normalerweise aneinander", sagt Norris. "Und soweit ich mich erinnere, war 2023 bereits eines der engsten Jahre seit langem, auch wenn es [von Red Bull] dominiert wurde."
"Es geht also vielleicht nicht um den Sieg, aber wenn man sich den zweiten oder dritten Platz bis zum Ende des Feldes anschaut, liegt wahrscheinlich sogar weniger als eine halbe Sekunde zwischen den Teams. Wie bei jedem Reglement wird es also enger werden, und vielleicht zu Beginn der Saison können sich die Abstände öffnen, im Laufe des Jahres werden sie wahrscheinlich wieder enger werden", prognostiziert der 24-Jährige.
Stella: Bilder zeigen, dass sich Autos annähern
"Ich möchte hinzufügen, dass dies das erste Jahr mit diesen neuen Regeln ist, in dem sich die mikroskopischen Formen der Autos, wie wir auf den ersten Fotos gesehen haben, anzunähern scheinen", ist Teamchef Stella aufgefallen. "Gleichzeitig liegt ein großer Teil der Leistung in den Details und im Millimeterbereich, sodass die Tatsache, dass die Autos ähnlich aussehen, nicht unbedingt bedeutet, dass sich die Leistung angleichen wird. Aber das könnte sicherlich ein erster wichtiger Faktor sein."
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"Ich würde also eine Konvergenz erwarten. Das andere Element ist, dass wir hoffentlich im Interesse des Sports mit der Zeit sehen werden, dass die Budgetbeschränkung eine Auswirkung auf die Wettbewerbsgleichheit haben wird. Und auch die aerodynamischen Beschränkungen."
Einen ersten Eindruck, wie nah das Feld im Jahr 2024 tatsächlich beisammen ist, bekommen wir vom 21. bis zum 23. Februar bei den Vorsaisontests in Bahrain. Dass der Test jedoch kein Omen für die komplette Saison werden muss, hat das vergangene Jahr gezeigt, als sich einige Teams wie McLaren stark verbessern konnten, während andere weiter zurückgefallen sind.