Charles Leclerc: Wusste vor meinem Vertrag, dass Hamilton kommt
Charles Leclerc hat einen langfristigen Vertrag unterschrieben, weil er glaubt, dass Ferrari das beste Auto haben wird, und obwohl er von Lewis Hamilton wusste
(Motorsport-Total.com) - Bereits Anfang Januar kursierten in Italien Gerüchte, Charles Leclerc werde sich bis 2029 an Ferrari binden. Am 25. Januar gab's dann die offizielle Pressemitteilung des Teams zur Vertragsverlängerung. Nur ein paar Tage später, am 1. Februar, platzte die große Bombe: Lewis Hamilton kommt 2025 zu Ferrari. Und hinter den Kulissen der Formel 1 munkelte der eine oder andere Insider: Davon hat Leclerc bei seiner Unterschrift nichts gewusst!
Eine Version, die Leclerc jetzt bestreitet: "Solche Deals werden ja nicht über Nacht gemacht. Und ja, ich wusste von den Gesprächen, bevor ich meinen Vertrag unterschrieben habe", sagt er am Dienstag am Rande der Präsentation des Ferrari SF-24 in Maranello. "Für mich war es keine Überraschung. Ansonsten will ich dazu gar nicht viel sagen."
"Auf meine eigenen Gespräche hatte das alles keinen Einfluss. Ich konzentriere mich auf mich selbst, auf das, was gut für mich ist. Für mich haben sich dadurch keinerlei Voraussetzungen oder sonst irgendwas verändert. Ich finde es aber gut, dass das Team transparent damit umgegangen ist und ich es nicht hinterher erfahren musste."
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es 2023 Gerüchte gab, Leclerc könne Hamiltons Nachfolger bei Mercedes werden, sollte der seine Karriere beenden. Jetzt ist alles anders gekommen, und die beiden werden sogar Teamkollegen - bei Ferrari.
Leclerc hat Hamilton schon Nachrichten geschickt
Die ersten Gespräche der beiden untereinander haben bereits stattgefunden: "Als es offiziell war, habe ich mit Lewis gesprochen, und wir haben uns Nachrichten geschickt. Lewis ist ein großer Champion mit viel Erfahrung. Er hatte wahnsinnigen Erfolg."
"Es ist immer interessant, einen neuen Teamkollegen zu bekommen, weil man sich von jedem Teamkollegen etwas abschauen kann, sei es die Arbeitsweise oder beim Fahren. Und das gilt natürlich umso mehr, wenn der neue Teamkollege ein siebenmaliger Weltmeister ist!"
Der alte Teamkollege, Carlos Sainz, ist kein Weltmeister, aber immerhin zweimaliger Grand-Prix-Sieger. Leclerc bedauert, dass 2024 sein viertes und letztes Jahr an Sainz' Seite wird, und beteuert, er habe "großen Respekt" vor dem Spanier: "Wir hatten tolle Jahre zusammen. Eins haben wir noch vor uns, und wir werden absolut alles geben, um das so gut wie möglich zu Ende zu bringen."
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"Lewis ist ein unglaublicher Fahrer, der erfolgreichste in der Geschichte der Formel 1, und er hat einen Haufen Erfahrung, die er ins Team einbringen wird und von der auch ich profitieren kann. Aber Carlos war auch großartig."
Leclerc: Weggang von Ferrari war nie ein ernstes Thema
Für ihn selbst sei ein Wechsel letztendlich nie konkret zur Debatte gestanden, versichert Leclerc. Ferrari, sagt er, fühle sich "wie Familie" an, "und sie waren auch die Ersten, die an mich geglaubt haben, noch bevor ich Formel 1 gefahren bin. Sie haben mir dabei geholfen, in die Formel 1 zu kommen, und dann haben sie mich auch zum Ferrari-Fahrer gemacht und mir ein Auto gegeben, mit dem ich auf Poleposition fahren und Rennen gewinnen kann."
"Aber der Hauptgrund, warum ich einen langfristigen Vertrag unterschrieben habe, ist, weil ich total an dieses Projekt glaube. Sonst hätte ich es nicht gemacht. Ich liebe Ferrari, das weiß jeder. Aber wichtiger ist, dass ich Chancen sehe, dass wir in den nächsten Jahren das beste Auto haben könnten. Das ist, warum ich wieder bei Ferrari unterschrieben habe", erklärt er.