Gasly begrüßt neue Sprintregeln: So sollte es in der Formel 1 sein!
Pierre Gasly erklärt, warum das neue Sprintformat seiner Meinung nach eine gute Sache ist - Auch Alpine-Teamkollege Esteban Ocon begrüßt die Neuerungen
(Motorsport-Total.com) - Für die Formel-1-Saison 2024 wird das Sprintformat in der Königsklasse überarbeitet - wieder einmal. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Varianten getestet wurden, folgt in der neuen Saison schon wieder eine Veränderung.
So sieht der Plan vor, dass 2024 das erste Training, Sprint-Shootout (jeweils am Freitag), Sprint, Qualifying (jeweils am Samstag) und Rennen (Sonntag) in dieser Reihenfolge stattfinden. Das führt zu einer ganz entscheidenden Neuerung.
Denn weil der Sprint nicht länger zwischen Qualifying und Rennen stattfindet, wie es bislang immer der Fall war, soll es in Zukunft wieder möglich sein, die Autos im Verlauf des Wochenende noch einmal umzubauen - was bislang nicht erlaubt war.
Zuletzt griffen die Parc-ferme-Beschränkungen an einem Sprintwochenende bereits am Freitagnachmittag mit dem Qualifying. Anschließend war es für die Teams nicht mehr möglich, größere Korrekturen am Set-up vorzunehmen.
Gasly: Ingenieure sollten die nötige Freiheit haben
Pierre Gasly findet es "großartig", dass diese Beschränkung 2024 fallen soll. Denn in diesem Jahr ist geplant, die Autos nach dem Sprint am Samstagvormittag wieder aus dem Parc ferme zu entlassen. Damit wären für Qualifying und Rennen noch einmal Anpassungen möglich.
Gasly erklärt: "Vergangenes Jahr war es so, dass wir an einem Freitagnachmittag erstaunliche, brillante, geniale Jungs hatten, denen es verboten war, irgendetwas an unserem Auto zu verändern. Und genau dafür werden sie bezahlt, deshalb sind sie die Besten."
Es sei "etwas traurig" gewesen, dass die Ingenieure die Boliden an einem Sprintwochenende nach dem Qualifying quasi nicht mehr anrühren durften, "weil sie viel mehr zu bieten haben als nur ein oder zwei Klicks am Frontflap", so Gasly.
Das habe 2023 "definitiv" gefehlt, denn der Alpine-Pilot stellt klar: "Die Formel 1 ist der Gipfel der Ingenieurskunst, und ich finde es großartig, dass wir [den Ingenieuren] immer noch die Möglichkeit geben, sich während des Wochenendes ständig zu verbessern."
Ocon: Wird mit neuem Format "viel weniger Fehler" geben
Zudem habe man bei dem bisherigen Format auch keine Zeit gehabt, "um irgendetwas auszuprobieren", erklärt der Franzose. Denn vor dem Qualifying gab es lediglich ein einstündiges Training, in dem man laut Gasly "sehr limitiert" gewesen sei.
Die meiste Arbeit habe man bereits vor dem Wochenende im Simulator absolvieren müssen. "Und wenn man merkte, dass man das Wochenende nicht mit dem besten Set-up begonnen hat, war das Zeitfenster, um zu reagieren, extrem klein", erklärt er.
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"Daher denke ich, dass es für den Sport definitiv die richtige Änderung war", so Gasly, dessen Teamkollege es ganz ähnlich sieht. Esteban Ocon erklärt, dass das Wochenende mit einem überarbeiteten Format "viel interessanter" sein werde.
Zudem werde es "viel weniger Fehler" geben, sagt er in Anspielung auf die Disqualifikationen von Lewis Hamilton und Charles Leclerc im vergangenen Jahr in Austin, die zu einem Teil womöglich auch auf das damalige Format zurückzuführen waren.
Solche "dummen Dinge" werde es 2024 nicht mehr geben, glaubt Ocon.