Auch ohne Startplatz: Andretti arbeitet mit Hochdruck an Formel-1-Einstieg
Obwohl Andretti noch immer keine Garantie für einen Formel-1-Einstieg hat, hat das Team bereits ehemalige Mitarbeiter von Red Bull, Mercedes und Co. verpflichtet
(Motorsport-Total.com) - "Was Andretti betrifft, haben wir nichts gehört", erklärte McLaren-Boss Zak Brown kürzlich im Rahmen einer Medienrunde, als er auf seinen Freund Michael Andretti und dessen Vorhaben angesprochen wurde, mit seinem Team in der Formel 1 an den Start zu gehen.
© Andretti Global
Andretti arbeitet bereits seit langer Zeit an einem Formel-1-Einstieg Zoom Download
"Ich habe auch nichts davon gehört, dass die Formel 1 oder die FIA mit den Teams oder zumindest mit uns über den Stand der Dinge kommuniziert haben. Ich weiß, dass sie eine Überprüfung durchführen. Sie haben uns aber nichts mitgeteilt", so Brown.
Und auch in der Öffentlichkeit war zuletzt nur noch wenig über das Andretti-Formel-1-Projekt zu hören. Bereits im Oktober erhielt das US-Team von der FIA grünes Licht für eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft, im November kündigte dann auch Partner General Motors an, ab 2028 mit einem eigenen Motor in die Formel 1 einzusteigen.
Doch was ist seitdem passiert? Fakt ist, dass - trotz Zusage der FIA und dem Bekenntnis von General Motors - die Andretti-Kritiker im Fahrerlager weiterhin skeptisch sind. Sie haben kein Interesse an einem elften Team in der Startaufstellung.
Für Andretti ist das ein Problem, denn die Zusage der FIA alleine reicht nicht. Um einen Startplatz zu bekommen, muss auch die Formel 1 (FOM) zustimmen. Und das ist schwierig, wenn prominente Namen wie Toto Wolff öffentlich immer wieder Zweifel äußern.
Inzwischen 120 Mitarbeiter am Projekt beteiligt
Das hält Michael Andretti und Co. allerdings nicht davon ab, das Projekt hinter den Kulissen weiterhin vorwärts zu bringen. The Athletic berichtet, dass inzwischen mehr als 120 Mitarbeiter in das Andretti-Formel-1-Projekt involviert sein sollen.
Diese teilen sich demnach auf das Andretti-Hauptquartier in Indianapolis und eine neue Satellitenfabrik in Silverstone auf. Der prominenteste Name ist dabei, neben Andretti selbst, Nick Chester. Der langjährige Renault-Mann stieß bereits im März 2023 zum Projekt.
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"Ich war angenehm überrascht, wie einfach es war, Leute für das Projekt zu gewinnen", verrät Chester im Bericht von The Athletic und erklärt: "Ein neues Team und der Name Andretti haben eine große Anziehungskraft. Ein unbeschriebenes Blatt neigt dazu, eine sehr proaktive Kultur zu haben."
"Wir haben Leute von Red Bull, Ferrari, Mercedes und McLaren zu uns geholt. Sie alle wollten eine neue Herausforderung. Es ist das echte Potenzial, Abteilungen zu gestalten, das sehr attraktiv ist", so Chester, der klarstellt, dass Andretti nicht nur in die Formel 1 wolle, um mit dabei zu sein.
Andretti rechnet weiterhin fest mit Formel-1-Einstieg
"Es ist ein Team, das es richtig machen und gewinnen will", stellt er klar. Und Michael Andretti selbst erklärt: "Wir haben so schnell wie möglich gearbeitet, um sicherzustellen, dass wir ein möglichst konkurrenzfähiges Auto und ein möglichst starkes Team haben, wenn wir unseren Platz in der Startaufstellung einnehmen."
Allerdings bleibt die Frage, ob das überhaupt passieren wird. Andretti selbst sagt zwar: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand versuchen würde, uns zu stoppen und den Rennsportfans die Möglichkeit zu nehmen, ein echtes amerikanisches Werksteam zu sehen, das sich mit den legendären Namen misst, die derzeit in der Formel 1 antreten."
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Die Realität ist allerdings, dass das Projekt innerhalb des Fahrerlagers weiterhin zahlreiche Kritiker hat, die zudem auch noch in wichtigen Positionen sitzen. Es bleibt daher abzuwarten, ob die Formel 1 Andretti tatsächlich einen Startplatz geben wird.
Zak Brown sagt dazu: "Ich gehe davon aus, dass wir in Kürze etwas hören werden." Bis dahin arbeitet Andretti weiterhin mit Hochdruck am Formel-1-Debüt - ohne allerdings eine Garantie zu haben, dass es dieses jemals geben wird.