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Formel-1-Boss: Madrid-Rennen bedeutet nicht das Aus für Barcelona
Formel-1-Boss Stefano Domenicali hält Barcelona die Tür weiterhin offen und spricht über eine gemeinsame Zukunft - Madrid als gutes Vorbild für Europa
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn die Formel 1 am Dienstagvormittag ein neues Stadtrennen in Madrid verkündet hat, das ab 2026 für mindestens zehn Jahre im Kalender sein wird, ist die Tür für Barcelona nicht zu. Formel-1-Boss Stefano Domenicali betont, dass ein weiteres Rennen in Spanien nicht das Ende der Partnerschaft mit der Traditionsstrecke bedeuten muss.
"Um Zweifel zu vermeiden und um das klarzustellen: Die Tatsache, dass wir in Madrid sind, schließt nicht aus, dass wir in Zukunft in Barcelona bleiben könnten", sagt er gegenüber formula1.com. "Es gibt Gespräche, um zu sehen, ob wir unsere Zusammenarbeit mit Barcelona, mit denen wir eine sehr gute Beziehung haben, für die Zukunft sogar ausbauen können."
Der Circuit de Barcelona-Catalunya gehört seit 1991 ununterbrochen zum Formel-1-Kalender und trägt 2024 somit bereits zum 34. Mal den Spanien-Grand-Prix aus. Zwischen 2008 und 2012 gab es zudem noch ein zweites spanisches Rennen in Valencia, das als Großer Preis von Europa betitelt war.
Sollte Barcelona seinen Vertrag erfüllen, dann würden zumindest 2026 ebenfalls zwei Rennen auf spanischem Boden ausgetragen werden. Denn bis zu dieser Saison läuft der Vertrag mit der Strecke noch.
Dass Spanien - ähnlich wie Italien mit Monza und Imola - zwei Rennen haben könnte, könnte sich Domenicali vorstellen. Denn die Popularität der Formel 1 hat im Land wieder zugenommen. Durchschnittlich 3,5 Millionen Spanier verfolgten nach Angaben die Rennen im TV, über zehn Millionen sollen allein den Spanien-Grand-Prix geschaut haben.
"Spanien war ein Markt, der noch vor ein paar Jahren nicht in unserem Blickfeld lag", sagt Domenicali. "Jetzt ist er sehr wichtig. Wir haben einen neuen Vertrag mit dem spanischen Sender DAZN bis mindestens Ende 2026 unterzeichnet."
"Es ist ein schönes Problem, dass mehrere Städte - einige davon im selben Land - einen Grand Prix ausrichten wollen. Das zeigt, wie wertvoll unser Angebot ist. Aber wir müssen uns auf den Grund für unseren Erfolg konzentrieren und sicherstellen, dass wir nicht selbstgefällig sind."
Neues Rennen im Kernland Europa
Domenicali freut es auch, dass es wieder ein neues Rennen in Europa gibt, nachdem zuletzt vor allem in den USA und im Nahen Osten expandiert wurde, während das einstige Kernland Europa immer weiter verdrängt zu werden drohte.
"Es zeigt, dass in einem Moment, in dem Europa als ein Ort wahrgenommen wird, der nicht bereit ist, in unseren Sport zu investieren, Madrid und andere zeigen, dass es das ist", sagt er.
"Sie haben ein faszinierendes Projekt vorgestellt, das in den nächsten Jahren gebaut werden soll und das die Fans und ihr gesamtes Erlebnis berücksichtigt, von der Anreise bis zum Erlebnis der Veranstaltung. Das Angebot, das wir vom Veranstalter erhalten haben, war großartig. Vom ersten Tag an haben wir offen darüber diskutiert, was diese Veranstaltung sein kann."
Formel 1 will langfristige Verträge
Für zehn Jahre haben sich Madrid und die Formel 1 aneinander gebunden. Bis 2035 läuft der erste Vertrag, womit das Rennen bereits das elfte ist, das bis 2030 oder darüber hinaus festgezurrt ist.
"Dies ist das Ziel der Formel 1, ob mit neuen oder etablierten Veranstaltern", betont Domenicali. "Es ermöglicht allen Beteiligten, die Zukunft zu planen und in die Zukunft zu investieren, denn es ist eine Garantie für den Veranstalter, für unsere Partner, für unsere Teams und für unseren Sport. Es verschafft allen eine langfristige Sichtbarkeit."
Fotostrecke: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Silverstone (Großbritannien): bis 2034 Fotostrecke
"Wenn man sich die Vergangenheit ansieht, waren die Verlängerungen zwei, drei oder maximal fünf Jahre lang. Jetzt gehen alle unsere neuen Verträge in die Richtung, dass sie sehr lang sind. Und wenn sie kurz sind, gibt es einen Grund dafür."
Madrid ist neben Melbourne das zweite Rennen, das sogar bis 2035 fix im Kalender sein wird. Aktueller Rekordhalter in Sachen Vertragslänge ist Bahrain, dessen Vertrag sogar bis 2036 verlängert wurde.