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Red Bull warnt: So werden uns die Verfolger nicht einholen
Technikchef Pierre Wache glaubt nicht, dass die Konkurrenz durch Kopieren des Red-Bull-Konzepts 2024 aufschließen kann, und erklärt, was es stattdessen braucht
(Motorsport-Total.com) - Red Bull ist der Meinung, dass es nicht ausreichen wird, das Konzept seines Titelautos zu kopieren, damit die Konkurrenz in der Formel-1-Saison 2024 aufholen kann. Technikdirektor Pierre Wache glaubt, dass andere Teams mehr tun müssen, als nur zu versuchen, das zu wiederholen, was sein Team getan hat.
© Motorsport Images
Mit Max Verstappen dominierte Red Bull die Saison 2023 nach Belieben Zoom Download
"Ich denke, dass man kopieren kann, aber in jedem Geschäft auf der Welt, wenn es technisch ist, ist das 'Wie' nur ein Aspekt", sagt er gegenüber Motorsport.com. "Der wichtigste Aspekt ist das 'Warum'. Wenn man das nicht kennt, kann man kopieren, was man will, aber es ist besser, bei dem zu bleiben, was man versteht."
Nach der totalen Dominanz von Red Bull in der Formel 1 im Jahr 2023 wird erwartet, dass sich die Konkurrenten dem Konzept annähern werden, das das Team aus Milton Keynes seit Beginn der neuen Bodeneffekt-Ära so erfolgreich eingesetzt hat.
Theoretisch sollte dies dazu beitragen, dass der Kampf in der Saison 2024 viel enger wird, da viele direkte Konkurrenten wie Mercedes und Ferrari im vergangenen Jahr mit ihren Fahrzeugdesigns den falschen Weg eingeschlagen hatten.
Wache: Kopieren ist gang und gäbe, aber ...
Wache sagt, dass das Kopieren von Ideen anderer Teams gang und gäbe sei, und dass seine Mannschaft dies von Zeit zu Zeit tue. Doch während es die Tür zu potenziellen Fortschritten mit dem eigenen Auto öffnete, sie nicht garantiert, dass etwas, das für einen Konkurrenten funktionierte, auch anderen zugutekommt.
"Wir kopieren auch einige Dinge", gibt der Technikchef zu. "Wir kopieren vielleicht das Falsche, aber man lässt sich auch von dem inspirieren, was man bei anderen sieht."
"Es ist wie ein Darwin-Effekt in diesem Geschäft. Wenn man etwas bei anderen sieht, ergänzt man es durch eine weitere Idee, entwickelt es weiter und baut sein Konzept, seine Stärken und seine Kapazitäten aus", erklärt er die Herangehensweise.
"Aber jedes Mal muss es um den Aspekt des Verstehens gehen. Wenn man nur um des Kopierens willen kopiert, funktioniert das nicht. Man das Wissen haben und sich auch bewusst sein, was man damit erreichen will. Sonst bringt es nichts."
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Wache hält es auch für falsch, den letztjährigen RB19 als das perfekte Auto zu bezeichnen, da es seiner Meinung nach Elemente gab, die verbessert werden müssen. Denn obwohl das Auto 21 der 22 Rennen im Laufe der Saison gewann, ist er sich darüber im Klaren, dass Leistung in der Formel 1 relativ zu anderen ist.
Die Konkurrenz war einfach nicht gut genug
"Man kann das gleiche Auto haben und die anderen machen einen besseren Job als man selbst", sagt Wache. "Wir haben alles zusammengebracht. Das Auto hat einige Schwächen, aber keine großen. Es ist ziemlich effizient, was den Abtrieb im Vergleich zum Luftwiderstand angeht. Das ist eindeutig ein Schlüsselfaktor."
"Und außerdem ist es ziemlich reifenschonend für die Renngeschwindigkeit", ergänzt er. "Das ist auch eines der Schlüsselelemente, denn wenn man sich das Qualifying ansieht, haben wir nicht alle Polepositions geholt, aber fast alle Rennen gewonnen."
"Die Dominanz hängt auch davon ab, was die anderen machen. Vielleicht haben sie bei der Entwicklung ihres Autos einige Fehler begangen", sagt der Technikdirektor.
"Wenn man sieht, welchen Entwicklungsstand McLaren im Laufe der Saison erreicht hat und wie nah sie an uns dran sind, obwohl sie einen ziemlich schlechten Start in die Saison hatten, dann haben die anderen ihr Auto vielleicht nicht richtig entwickelt."
"Insofern würde ich sagen, die Dominanz hängt auch von den anderen ab", bekräftigt Wache. "Ich will keinen Druck auf die anderen ausüben ... Wir haben einen guten Job gemacht, aber wir haben noch viel Raum für Verbesserungen, würde ich sagen."