Franz Tost: Oscar Piastris Leistungen nicht repräsentativ für Formel-1-Rookies
AlphaTauri-Teamchef Franz Tost erklärt, warum man nicht von jedem Formel-1-Neuling solche Leistungen wie von Oscar Piastri in der Saison 2023 erwarten darf
(Motorsport-Total.com) - Oscar Piastri schloss die Formel-1-Saison 2023 als bester Rookie ab. Der McLaren-Pilot stand zweimal auf dem Podium und konnte dazu den Sprint in Katar gewinnen. Logan Sargeant und vor allem Nyck de Vries taten sich in ihrem ersten Formel-1-Jahr deutlich schwerer.
Sargeant brachte es lediglich auf einen Zähler, de Vries wurde von AlphaTauri beziehungsweise Red Bull sogar nach gerade einmal zehn Rennen ohne einen einzigen Punkt wieder vor die Tür gesetzt. Doch Franz Tost erklärt, dass diese Vergleich nicht ganz fair sei.
Der AlphaTauri-Teamchef sagt gegenüber Sky über Piastri: "Der war super gut vorbereitet, genau so wie ich mir das vorstelle. Der ist also letztes Jahr mit Alpine [...] 4.000 bis 5.000 Kilometer gefahren." Diesen Luxus haben andere Rookies häufig nicht.
Piastri fuhr 2022 zwar keine Rennen, absolvierte aber ein umfangreiches Testprogramm mit Alpine, bevor sein Wechsel zu McLaren zur Saison 2023 verkündet wurde. Daher überrascht es Tost nicht, dass Piastri in seinem Rookiejahr häufig einen sehr guten Job machte.
Zu Beginn des Jahres habe der Australier noch Schwierigkeiten gehabt, im Verlauf der Saison habe er dann aber gute Fortschritte gemacht, "weil das Auto auch funktioniert und weil McLaren einen sensationellen Schritt nach vorne gemacht hat", erinnert Tost.
Zu den besseren Neulingen zählte 2023 auch Liam Lawson. Der Neuseeländer durfte den verletzten Daniel Ricciardo bei AlphaTauri fünf Rennen lang vertreten und holte dabei immerhin zwei WM-Punkte. Tost verrät, dass man "sehr zufrieden" mit Lawson war.
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Anders als Piastri fuhr der vor seinem Formel-1-Debüt zwar kein umfangreiches Testprogramm, ging allerdings in der japanischen Super Formula an den Start. Und die Autos dort seien "was die Kurvengeschwindigkeiten angeht nicht weit weg von der Formel 1", so Tost.
Zudem sei auch Lawson "nicht ganz ein Neuling" gewesen, denn der Neuseeländer nahm für Red Bull und AlphaTauri 2022 bereits an drei Freien Trainings und auch am Test in Abu Dhabi am Ende der Saison teil. Sein Debüt 2023 war also auch für ihn kein kompletter Kaltstart.