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Volle Punkte in Suzuka 2022: FIA-Präsident ärgert sich noch immer
Was Mohammed bin Sulayem als Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA) an der vorzeitigen WM-Titelvergabe in der Formel-1-Saison 2022 bis heute stört
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen wurde 2022 beim Japan-Grand-Prix in Suzuka Formel-1-Weltmeister, ohne es zu ahnen. Denn er erfuhr erst nach der Zieldurchfahrt davon, fast beiläufig - bei einem Interview in der Boxengasse. Grund dafür waren besondere Umstände in einem Rennen, das von Schlechtwetter geprägt war. Und am Ende fuhr die Formel 1 nur 28 von eigentlich 53 Rennrunden.
Entscheidend für Verstappen war: Als Rennsieger bekam er die vollen Punkte, und das, obwohl nicht die komplette Distanz absolviert worden war. Das sorgte prompt für Unverständnis bei den Fans und für viel Kritik am Automobil-Weltverband (FIA). Denn ohne volle Punkte wäre Verstappen nicht schon in Suzuka Meister geworden.
Das alles stört FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem bis heute, denn er meint: "Wir hatten das gar nicht zu verantworten."
Tatsächlich hat der Weltverband bei der Wertung des Grand Prix nichts falsch gemacht, sondern die Formel-1-Regeln korrekt umgesetzt. Denn in der Saison 2022 hieß es: Reduzierte Punkte gibt es nur, falls ein Rennen durch rote Flaggen verkürzt und unter roter Flagge beendet wird. (Inzwischen gelten andere Regeln.)
Der Japan-Grand-Prix 2022 wurde zwar in Runde zwei nach einem Unfall von Ferrari-Fahrer Carlos Sainz mit Rot unterbrochen, später aber kam es zur Fortsetzung des Rennens. Und als Verstappen schließlich abgewinkt wurde, war Grün. Der Formel 1 ging an diesem Nachmittag in Suzuka schlicht die Zeit aus für weitere Rennrunden, weil das Drei-Stunden-Limit erreicht war.
Manche Situationen erscheinen unglücklich, meint bin Sulayem
In der Außenwahrnehmung werde für solche vermeintlichen Fehler der Weltverband an den Pranger gestellt, sagt bin Sulayem. "Die Schuld liegt immer bei uns, dabei hatten sich [im konkreten Fall] die Teams darauf geeinigt."
"Nicht die FIA hat das Punktesystem gemacht, sondern die Teams, das Formel-1-Management und wir [zusammen]. Alle hatten für [diese Regelung] gestimmt, aber immer werden nur wir beschuldigt."
Immerhin: Dass es zu solchen Situationen komme oder, wie 2023, zur Titelentscheidung in einem Sprintrennen am Samstag vor einem Grand Prix, das sei unglücklich, räumt bin Sulayem ein. Aber: "So ist nun mal das System." Und auf das hätten sich die Beteiligten gemeinsam eingelassen.
Gleichfalls falle Kritik im Rennen immer nur auf den Weltverband zurück, meint bin Sulayem und verweist konkret auf Zeitstrafen: "Spricht man die Strafe früh aus, legt man es als Ablenkung aus. Spricht man die Strafe später aus, hätte sie früher kommen müssen. Da können wir nichts gewinnen", so der FIA-Präsident.