• 24. Juni 2023 · 09:08 Uhr

Mercedes optimistisch: Nächste Rennen noch besser als Kanada?

Mercedes ist mit dem Abschneiden auf einer für das Team schlechten Strecke wie Kanada sehr zufrieden und sieht daher positiv in die Zukunft - Red Bull zu weit weg

(Motorsport-Total.com) - Mit Platz drei beim Formel-1-Rennen von Kanada war man bei Mercedes hochzufrieden. Zwar zog man im direkten Zweikampf gegen Fernando Alonso den kürzeren, doch dass man in Montreal auf das Podest fahren konnte, stimmt die Silberpfeile glücklich: "Das ist für eine Strecke, auf der wir gedacht hatten, dass wir nicht gut sein werden, sehr ermutigend", sagt Motorsportchef Toto Wolff.

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In Kanada konnte Mercedes Aston Martin nur ärgern - bald aber überholen? Zoom Download

Denn Kanada war für das neue Upgrade-Paket im Grunde der erste Härtetest. Zwar hatte man das Paket schon für Imola geplant, doch das Rennen in der Emilia-Romagna war dem Unwetter zum Opfer gefallen. Das anschließende Rennen von Monaco ist nicht gerade repräsentativ, und dass Mercedes in Barcelona konkurrenzfähig war, war keine große Überraschung.

Doch Kanada hatte dem Team Kopfzerbrechen bereitet: "Das war die Strecke, wo wir am meisten besorgt waren, dass das Auto nicht schnell ist", sagt Wolff gegenüber 'Sky. Denn: "Hier gibt es vor allem langsame Kurven und Geraden, und das war für uns in der Vergangenheit nicht besonders gut", weiß Technikchef Mike Elliott.

"Am Jahresanfang wären wir auf einer solchen Strecke in Grund und Boden gefahren worden", glaubt Wolff. Doch mit dem neuen Paket fuhr man im Qualifying auf die Positionen vier und fünf, und wäre George Russell nicht an die Wand gefahren, dann wäre man wohl im Rennen Dritter und Vierter geworden, meint er.

Fazit: "Wir sind dabei, sind vielleicht ein Zehntel langsamer als Alonso, die ein mega Update gebracht haben, und nicht so weit weg von Max", so Wolff, der von einem "riesigen Schritt nach vorne" spricht.

Endlich stimmt die Korrelation

Denn was Mercedes mit dem neuen Paket vor allem freut: "Jetzt korreliert das, was das Auto macht, mit dem, was wir auch in den Simulationen messen", sagt Wolff gegenüber 'ServusTV'. "Und das hat es eineinhalb Jahre lang nicht getan."

"Wir sehen gute Leistungssteigerungen, die sich im Windkanal bemerkbar machen. Wir verstehen immer besser, was das Auto braucht, um schnell zu sein. Wie die Set-ups aussehen müssen. Generell werden die Schritte jetzt also größer. Ich denke, wir machen gute Fortschritte."


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In Kanada wurden aber auch noch einige Probleme offensichtlich. Lewis Hamilton hatte sich vor allem über die Stabilität seines Hecks beschwert, bei der die Konkurrenz und allen voran der Red Bull noch deutlich stärker war und viel Zeit gewonnen hat.

Das ist schon im vergangenen Jahr eines der großen Probleme des Autos gewesen. "Wir haben eine starke Vorderachse, aber das Heck hängt noch etwas hinterher", sagt Wolff nach dem Rennen. "Es ist noch nicht gut genug, und das haben wir heute gesehen. Vor allem aus den langsamen Kurven heraus fehlt es noch an Stabilität bei der Traktion."

Doch der Österreicher hat auch schon den passenden Slogan parat: "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen", sagt er.

Verstappen noch zu weit weg

Und da wäre ja auch noch ein anderer Fakt, der Mercedes etwas demütig auf die eigene Leistung blicken lässt: Und der heißt Max Verstappen. "Wir dürfen nicht vergessen, dass Max da vorne an der Spitze cruist", betont der Motorsportchef. "Ich denke zwar nicht, dass er komplett cruist, aber er hat da vorne immer noch ein leichteres Spiel. Wir müssen immer noch aufholen."

9,5 Sekunden betrug der Abstand von Rennsieger Max Verstappen auf Fernando Alonso. Das ist abgesehen vom Australien-Grand-Prix, der hinter dem Safety-Car zu Ende ging, der geringste Vorsprung von Red Bull in diesem Jahr - bei allen anderen Rennen waren es immer mindestens 20 Sekunden.


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"Wir müssen eindeutig noch etwas Pace finden, bevor wir Max Sorgen bereiten können", merkt Andrew Shovlin, der leitende Renningenieur, an.

Dem würde Wolff zustimmen, denn auf die Frage, ob man Verstappen zum ersten Mal zumindest ein wenig unter Druck setzen konnte, winkt er ab: "Der Abstand ist noch zu groß, um wirklich zu denken, dass Max unter Druck wäre. Ich weiß nicht, wie viel es in diesem Rennen war, aber wir waren immer noch weit weg."

Hamilton nicht frustriert

Das ist die Situation, der sich Mercedes und Lewis Hamilton seit eineinhalb Jahren stellen müssen. Der Brite fährt dem ersehnten achten WM-Titel hinterher und hat im Moment keine Chance gegen Red Bull und Verstappen.

Doch Hamilton selbst betont, dass das für ihn nicht frustrierend sei - wenn es das jemals war. "Du weißt, in welcher Situation du bist, und ich kann nichts gegen ihre fantastische Performance tun", sagt er.


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"Es ist wahrscheinlich, dass sie in diesem Jahr jedes Rennen gewinnen werden, außer Aston Martin und wir packen deutlich mehr Performance an das Auto oder sie kommen nicht ins Ziel", so der Brite. "Es ist unter diesem Reglement nicht einfach, so viel Performance zu finden, aber frustrierend ist das nicht."

"Ich freue mich einfach, dass ich wieder vorne mitmischen kann, und hoffe, dass es irgendwann wieder ausgeglichener sein wird, damit wir wieder so gute Rennen wir 2021 haben können", sagt Hamilton. "Wenn wir drei einen superengen Kampf haben könnten, wäre das cool."

Nächste Strecken werden besser als Kanada

Bei Mercedes ist man zumindest der Ansicht, dass das Ergebnis von Montreal ein gutes Zeugnis für die Zukunft ist: "Wenn wir uns die anstehenden Strecken ansehen, sollten wir ein Auto haben, das regelmäßig um die ersten drei Plätze kämpfen kann", gibt sich Shovlin optimistisch.

"Jetzt kommen Strecken, die eher mittelschnelle und schnelle Kurven haben. Wir denken, dass wir da besser sein sollten", stimmt Elliott zu. "Silverstone wird ein gutes Beispiel sein, und auch in Österreich sollte es für uns nicht so schlecht aussehen."


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Darauf freut sich auch Toto Wolff: "Dort sollte es wesentlich besser sein als in den langsamen Kurven hier in Montreal", sagt er, mahnt aber auch: "Wir haben uns schon so oft verkalkuliert, dass etwas, das ganz schlecht hätte sein sollen, okay war - und umgekehrt."

"Es geht einfach darum, immer zu lernen. Mir geht es auch nicht um dritte oder vierte Plätze", so der Österreicher. "Es ist echt eine Lernkurve, um besser zu werden, um dann irgendwann einmal um den Sieg zu fahren."

Dabei helfen sollen auch Upgrades, von denen ein großes in Silverstone kommen sollte und ein weiteres vor der Sommerpause. "In den nächsten vier Rennen sollten wir einige ordentliche Schritte machen."

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