Formel-1-Aufreger: Streit um Regenbogen-Flagge in Bahrain

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Formel-1-Aufreger: Streit um Regenbogen-Flagge in Bahrain

Beitrag von Redaktion » 26.02.2024, 11:04

Kurz vor dem Formel-1-Saisonauftakt in Bahrain sorgt das Gastgeberland für einen Aufreger und stellt seine Eignung als Austragungsort einmal mehr zur Diskussion

In Bahrain findet am Wochenende der Formel-1-Saisonauftakt statt

Unschöner Zwischenfall am Bahrain International Circuit: Wie die britische Sun berichtet, sollen Teammitglieder der Formel 1 vom örtlichen Sicherheitspersonal angehalten und dazu aufgefordert worden sein, die Pride-Flagge - ein Symbol der LGBTQ+-Community - von ihren Rücksäcken zu entfernen.Eine Beschwerde sei bei den Verantwortlichen des Sports sowie den Eigentümern der Rennstrecke eingereicht worden, die sich bereits um den Fall gekümmert hätten.Ein Formel-1-Sprecher sagte: "Dies war ein isolierter Vorfall, der gegen die Politik der Formel 1 und des Veranstalters in Bahrain verstieß. Er wurde sofort angesprochen und korrigiert. Als Sport zelebrieren wir und unsere Partner proaktiv Vielfalt und Integration."
Auch ein Sprecher des Bahrain International Circuit äußerte sich in der Zwischenzeit: "BIC, der Gastgeber des Grand Prix von Bahrain, heißt alle auf seinem Gelände willkommen und ist gegen jede Form von Diskriminierung. Dieser isolierte Vorfall wird untersucht und es werden entsprechende Maßnahmen ergriffen."Erst in der vergangenen Woche fanden in Bahrain die Formel-1-Wintertestfahrten statt. Am kommenden Wochenende ist die Strecke Gastgeber des Saisonauftakts.Bereits in der Vergangenheit ist die Formel 1 dafür kritisiert worden, in Bahrain zu fahren - wegen der weithin bekannten problematischen Menschenrechtslage in dem Land. Erst im vergangenen Jahr prangerten britische Abgeordnete den Sport für dessen Rolle beim "Sportswashing" in Bahrain öffentlich an.Die Verantwortlichen der Formel 1 betonten daraufhin, dass sie sich stets für einen Wandel in den Ländern, in denen sie Rennen austragen, einsetzen und Projekte zur Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedingungen durchführen."Die Formel 1 hat jahrzehntelang hart daran gearbeitet, überall dort, wo sie Rennen fährt, eine positive Kraft zu sein", sagte Formel-1-CEO Stefano Domenicali. Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und haben unsere Position zu Menschenrechten und anderen Themen allen Partnern und Gastländern deutlich gemacht."

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Re: Formel-1-Mitarbeiter in Bahrain wegen Regenbogen-Flagge abgewiesen

Beitrag von Spocki » 26.02.2024, 11:14

Waren das jetzt Regenbogenflaggen mit Hakenkreuzen drauf, oder wieso wird dieser Vorfall "isoliert" betrachtet? :eh2:

Super Aussage. Jeder ist willkommen, außer Leute, die sich für eine Willkommenskultur einsetzen.

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Re: Formel-1-Mitarbeiter in Bahrain wegen Regenbogen-Flagge abgewiesen

Beitrag von LoK-hellscream » 26.02.2024, 11:51

Das kann man dem Gastgeberland nicht allgemein anlasten, dass die Security dumm ist. Ich hatte auch schon diverse Veranstaltungen, wo eine Security Gott spielen wollte und je nach Sympathie einen nicht passieren lassen wollte wegen angeblich illegaler Gegenstände.

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Re: Formel-1-Mitarbeiter in Bahrain wegen Regenbogen-Flagge abgewiesen

Beitrag von matsches » 26.02.2024, 12:02

Das war im Fußball ja nicht anders.
Wenn es stört, sollte man in solchen Ländern halt einfach nicht spielen / fahren.

Meine Meinung:
Man akzeptiert die religiösen oder sonstigen Ansichten der Gastgeber, oder - dafür würde ich plädieren - man meidet diese Länder als Veranstaltungsorte.

Aber um das zu tun, steckt zu viel Geld dahinter.

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Re: Formel-1-Mitarbeiter in Bahrain wegen Regenbogen-Flagge abgewiesen

Beitrag von DerF1Experte » 26.02.2024, 12:34

Immer wieder schön dort Rennen zu fahren.. 🤣
Schau gerne mal beim "Sebastian Vettel #SV5 Fanclub" vorbei.

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Re: Formel-1-Aufreger: Streit um Regenbogen-Flagge in Bahrain

Beitrag von Dr_Witzlos » 26.02.2024, 14:55

In der arabischen Kultur ist es halt verpönt und das müssen wir akzeptieren, ob uns das gefällt oder nicht.

Das ist genauso, als würde die jemand aus den Emiraten sagen würde, wie wir unsere Fussball-EM veranstalten sollten. Da würde es genauso ein Aufschrei geben.

Anders gesprochen, wenn ich jemanden einlade, dann gelten Meine Hausregeln. Dabei spielt es keine Rolle ob Freund oder Minister. Wenn du jemanden einlädst gelten deine Hausregeln.

Die Formel 1 ist dort Gast also haben die auch die Hausregeln des Gastgeberlandes zu beachten, ob uns das gefällt oder nicht.

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Re: Formel-1-Aufreger: Streit um Regenbogen-Flagge in Bahrain

Beitrag von turbocharged » 26.02.2024, 16:52

Unabhängig davon ob das in Bahrain, Saudi-Arabien oder irgendwo in der EU stattfindet. Politik und ähnliches hat im Sport nichts verloren, von daher absolut gerechtfertigt.

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Re: Formel-1-Aufreger: Streit um Regenbogen-Flagge in Bahrain

Beitrag von Senninha » 26.02.2024, 18:14

Man fährt in einem muslimischen Land. Muslimische Länder haben - in der Regel - andere Wertvorstellungen, jene am Golf ganz besonders.

Aus westlicher Sicht natürlich alles andere als progressiv, wenn da jemandem das Fähnchen weggenommen wird. Aber wie heißt es so schön: Andere Länder, andere Sitten? Sind wir doch ein wenig toleranter und akzeptieren die bahrainische Sichtweise. Lassen wir den Drang, denen die hiesige Meinung aufzudrücken, doch einfach zu Hause.

Wäre jemand offenkundig diskriminiert, körperlich angegangen oder unterdrückt worden, wäre es etwas anderes. Aber so? Einer Person, die den dort lebenden bzw. andersdenkenden Menschen völlig deplatziert irgendein Statement aufzwingen wollte, wurden die Grenzen aufgezeigt.

Ohne selbst ein Befürworter irgendwelcher mittelalterlichen Betrachtungsweisen zu sein, von denen es in solchen Ländern ohne Frage zur Genüge gibt, muß man der Tatsache ins Auge sehen, daß solcherlei Provokationen dort im besten Fall als unerwünscht abgetan werden - sich jedoch im schlimmsten Fall negativ auf die eigene körperliche und moralische Unversehrtheit auswirken können. Tja.
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Re: Formel-1-Mitarbeiter in Bahrain wegen Regenbogen-Flagge abgewiesen

Beitrag von _alec » 26.02.2024, 19:21

LoK-hellscream hat geschrieben: 26.02.2024, 11:51 Das kann man dem Gastgeberland nicht allgemein anlasten, dass die Security dumm ist. Ich hatte auch schon diverse Veranstaltungen, wo eine Security Gott spielen wollte und je nach Sympathie einen nicht passieren lassen wollte wegen angeblich illegaler Gegenstände.
..ist mir auch schon passiert. Hatte nen Schalke Schal um und der Club spielte gegen Bielefeld.
Wollte in Fanblock und der Security meinte ich provoziere.
Bis ihm sein Kollege zu verstehen gab was Sache war, gabs nicht mal mehr einen freien Stehplatz.
..die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten ist ein Tunnel..

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Re: Formel-1-Aufreger: Streit um Regenbogen-Flagge in Bahrain

Beitrag von Andreas H. » 26.02.2024, 20:41

Passiert halt, wenn man unbedingt Sport und Politik vermischen will. Wer ernstlich glaubt, in solchen Ländern mit dem Kasperletheater auch nur im Ansatz irgendwas positiv zu beeinflussen, ist halt mit "naiv" noch äußerst wohlwollend beschrieben.
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Re: Formel-1-Aufreger: Streit um Regenbogen-Flagge in Bahrain

Beitrag von AsgarLon » 27.02.2024, 08:49

Dr_Witzlos hat geschrieben: 26.02.2024, 14:55 In der arabischen Kultur ist es halt verpönt und das müssen wir akzeptieren, ob uns das gefällt oder nicht.

Das ist genauso, als würde die jemand aus den Emiraten sagen würde, wie wir unsere Fussball-EM veranstalten sollten. Da würde es genauso ein Aufschrei geben.

Anders gesprochen, wenn ich jemanden einlade, dann gelten Meine Hausregeln. Dabei spielt es keine Rolle ob Freund oder Minister. Wenn du jemanden einlädst gelten deine Hausregeln.

Die Formel 1 ist dort Gast also haben die auch die Hausregeln des Gastgeberlandes zu beachten, ob uns das gefällt oder nicht.
Man kann sich darüber streiten, ob die Hausregeln sinnvoll und angemessen sind, aber ich stimme dir zu.
Als Gäste, haben wir die Hausregeln zu beachten, ich bin deiner Meinung.
Andreas H. hat geschrieben: 26.02.2024, 20:41 Passiert halt, wenn man unbedingt Sport und Politik vermischen will. Wer ernstlich glaubt, in solchen Ländern mit dem Kasperletheater auch nur im Ansatz irgendwas positiv zu beeinflussen, ist halt mit "naiv" noch äußerst wohlwollend beschrieben.
Ich finde es trotzdem gut, dass man sich dafür einsetzt und Zeichen setzt. Ob es nun die F1 als Ganzes oder Hamilton/Vettel sind. Ich bedanke mich bei allen, die nicht still sind und sich trauen, Flagge zu bekennen und sich für etwas Größeres einsetzen. "Solchen" Ländern immer wieder zu beweisen, wie wichtig "dem Westen" diese Themen sind, halte ich für sehr bedeutsam. Nein, dem Westen sind Themen wie Homophobie und Gleichberechtigung als Beispiel nicht egal, sondern ganz im Gegenteil. Wir finden es nicht in Ordnung, wie andere Länder mit diesen Themen umgehen. Und das auch zu sagen und zu begründen und das immer wieder hochzuhalten und zu wiederholen, finde ich wichtig und richtig.

edit: Ich bewundere den Mut der Aktivisten und kann nur applaudieren. Ob nun in Bezug zur Regenbogen-Flagge, Veganismus oder anderen Themen. Man kann z.B. von den "Klimaklebern" halten, was man will, aber sie setzen sich mutig für eine gute Sache ein und das respektiere ich. Ich hätte diesen Mut z.B. wahrscheinlich nicht. Ich wirke eher passiv mit. Ansonsten halte ich mich tendenziell lieber zurück und vermeide Konfrontation. Deswegen finde ich es jedoch wichtig, dass es Menschen gibt, die öffentlich & laut dafür einstehen und kämpfen.
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Re: Formel-1-Aufreger: Streit um Regenbogen-Flagge in Bahrain

Beitrag von Calvin » 06.03.2024, 15:36

Senninha hat geschrieben: 26.02.2024, 18:14 Wäre jemand offenkundig diskriminiert, körperlich angegangen oder unterdrückt worden, wäre es etwas anderes. Aber so? Einer Person, die den dort lebenden bzw. andersdenkenden Menschen völlig deplatziert irgendein Statement aufzwingen wollte, wurden die Grenzen aufgezeigt.
Homosexuelle werden in Bahrain diskriminiert, körperlich angegangen und unterdrückt.

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