Auch Max Verstappen musste nach dem Hitzerennen erstmal durchatmen
FIA kündigt erste Maßnahmen an
Auf einer Sitzung der medizinischen Kommission in Paris sollen erste Maßnahmen erörtert werden, darunter Anleitungen für die Teilnehmer, mögliche Modifikationen für eine effizientere Luftzirkulation im Cockpit und Empfehlungen für Änderungen des Rennkalenders, um akzeptable klimatische Bedingungen zu schaffen. Auch Forschungsergebnisse aus anderen Rennserien sollen geprüft werden."Die Verpflichtung der FIA zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen für Technik, Sicherheit und Medizin unter der Leitung des FIA-Präsidenten wird diesen Prozess erleichtern", heißt es in dem Statement abschließend.Crash, Teamorder, Zoff: Eskaliert's jetzt bei Mercedes & McLaren?
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Piastri: "Das härteste Rennen überhaupt"
Das McLaren-Duo, in Katar mit Verstappen auf dem Podest, bestätigte diesen Eindruck. "Es war einfach extrem heiß. Ich habe schon von Anfang an geschwitzt, noch bevor ich meinen Helm aufsetzte, vor dem Start des Rennens. Und das wurde auch nicht besser, als ich dann gefahren bin", sagte Oscar Piastri.
"Ich denke, es war eine Kombination aus vielen Dingen, auch die Luftfeuchtigkeit, die drei Boxenstopps bedeuteten, dass wir Vollgas geben mussten. Und die Beschaffenheit der Strecke, mit ihren vielen Hochgeschwindigkeitskurven, forderte ihren Tribut. Ja, das war definitiv das härteste Rennen, das ich je gefahren bin."
Völlig fertig: Für Lando Norris war das körperliche Limit in Katar erreicht
Teamkollege Lando Norris ergänzte: "Ich denke, wir haben heute wahrscheinlich das Limit gefunden. Es ist traurig, dass wir es auf diese Weise finden mussten."
"Es ist nie schön, wenn einige Leute ins Medical Centre müssen oder werden ohnmächtig. Das ist also eine ziemlich gefährliche Sache. Aber es ist kein Punkt, an dem man einfach sagen kann, die Fahrer müssen mehr trainieren oder irgendetwas anderes tun."
"Wir sitzen in einem geschlossenen Auto, das bei einem sehr anstrengenden Rennen extrem heiß wird. Und das ist frustrierend. Im Fernsehen sieht es wahrscheinlich nicht sehr körperbetont aus, aber wenn Leute aufgeben müssen oder sich nach dem Rennen in einem so schlechten Zustand befinden, dann ist das zu viel für die Geschwindigkeiten, die wir fahren. Es ist zu gefährlich", bekräftigt Norris.
Norris: "Hätte gar nicht passieren dürfen"
"Ich weiß, dass das Rennen im nächsten Jahr später in der Saison stattfindet und es ein paar Monate später viel kühler sein wird. Aber es ist etwas, worüber man nachdenken muss und worüber wir sprechen werden, denn es hätte gar nicht erst passieren dürfen."
Fotos: F1: Grand Prix von Katar (Losail) 2023
Lewis Hamilton (Mercedes), George Russell (Mercedes) und Lando Norris (McLaren)
Auch Valtteri Bottas findet, dass es für solche Bedingungen eine Art Oberlimit geben sollte: "Ja, das sollte es geben. Denn natürlich hat jeder Fahrer versucht, das Rennen zu Ende zu fahren, und man wird nicht aufhören, solange man noch fahren kann. Aber ab einem gewissen Punkt wird es einfach ungesund und riskant."
Deshalb betonte in Katar auch George Russell, Direktor der Formel-1-Fahrervereinigung GPDA: "Heute war die Grenze dessen, was für das Fahren akzeptabel war, überschritten - wenn mehr als 50 Prozent der Teilnehmer sagen, dass sie sich krank fühlen, nicht mehr fahren können und kurz davor sind, ohnmächtig zu werden."
"Man möchte nicht ohnmächtig werden, wenn man mit 200 Meilen pro Stunde auf der Geraden fährt. Und genau so fühlte ich mich manchmal. Wenn es noch heißer geworden wäre, hätte ich wohl aufgegeben, weil mein Körper aufgegeben hätte."
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