Yuki Tsunoda ärgert sich über die Strategie von AlphaTauri in Suzuka
Tsunoda: Durch Undercut an Lawson vorbei
Vor Tsunodas erstem Boxenstopp in Runde 9 hatte er 1,6 Sekunden Rückstand auf den Teamkollegen. AlphaTauri steckte jetzt beide Fahrer von Soft auf Medium um, und weil Tsunoda eine Runde vor Lawson abgefertigt wurde, kam es teamintern durch den Undercut zu einem Positionstausch.
Im Vergleich zu anderen Teams fuhr AlphaTauri einen recht kurzen ersten Stint. "Der Stint auf den weichen Reifen war so kurz, weil wir auf Hülkenberg reagieren mussten", erklärt Chefingenieur Jonathan Eddolls. Hülkenberg war bereits in Runde 8 reingekommen.
In Runde 25 holte AlphaTauri dann Lawson zuerst rein, um von Medium auf Hard zu wechseln. Tsunoda hatte sich bis zu dem Zeitpunkt 2,4 Sekunden Vorsprung auf den Teamkollegen rausgefahren. Der Japaner wurde auf der Strecke von Fernando Alonso überholt, der zu dem Zeitpunkt die frischeren Reifen hatte, und kam erst fünf Runden nach Lawson zu seinem zweiten Boxenstopp.
Zweiter Stopp zu spät: Jetzt wieder hinter Lawson
Das war "viel zu spät", kritisiert er im Nachhinein die Strategie. Aus 2,4 Sekunden Vorsprung auf Lawson wurden jetzt 6,4 Sekunden Rückstand. Die hatte Tsunoda innerhalb von zehn Runden zugefahren. Doch an Lawson kam er trotz des Reifenvorteils (fünf Runden) nicht vorbei.Am Boxenfunk äußerte er seinen Unmut: "Wir stecken fest!", meckerte er einmal, und sechs Runden vor Schluss sagte er: "Es ist so verdammt übel."Das Rennen um Punkte war da aber ohnehin schon entschieden. Vor Lawson klaffte eine 15-Sekunden-Lücke auf Esteban Ocon im Alpine, und der lag als Zehnter auf der letzten Punkteposition.Wie Aston Martin in der F1-Saison 2023 abgestürzt ist
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Den Mediumreifen zu viel zugetraut
Eddolls nickt: "Da wir für das Rennen nur einen mittleren und einen harten Reifensatz aufgespart hatten, wussten wir, dass wir bei diesen Streckentemperaturen einen leichten Nachteil gegenüber den anderen Autos haben würden, die noch zwei harte Reifensätze hatten."
"Es war von vornherein klar, dass es ein Rennen über die Reifen werden würde", sagt Eddolls zwar. Der Fehler war im Nachhinein betrachtet, dass man dem Mediumreifen mehr zugetraut hatte: "Wir hatten erwartet, dass sich die Mediumreifen ähnlich verhalten würden wie die harte Mischung."
"Mit dem harten Reifen", sagt Tsunoda, "war unsere Rennpace wirklich gut. Insofern positiv. Aber ehrlich gesagt können wir gar nicht genau sagen, wie schnell wir gewesen wären, weil ich im letzten Stint feststeckte. Ich bin enttäuscht, weil ich für die japanischen Fans gern Punkte geholt hätte."
Lawson sieht das nüchterner: "Wir hatten nicht den Speed der Alpines vor uns. Keiner von uns beiden war schnell genug, um es in die Top 10 zu schaffen."
Chefingenieur meint: Die Punkte rücken näher
Eddolls analysiert: "Unser Hauptproblem war die Pace der mittleren Mischung im mittleren Stint. Wir hatten einen hohen Reifenverschleiß, und das war der Punkt, an dem der Schaden entstand. Darauf werden wir uns bei der Nachbereitung des Rennens konzentrieren, denn andere Teams waren in der Lage, diese Mischung zu verwenden."Link zum Newseintrag Autor kontaktieren