Erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam und P5 verlor

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Erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam und P5 verlor

Beitrag von Redaktion » 09.08.2020, 17:02

Ein zusätzlicher Boxenstopp: Deshalb hat Nico Hülkenberg beim Renncomeback in der Formel 1 in Silverstone ein Top-5-Ergebnis verpasst
Nico Hülkenberg

Racing-Point-Fahrer Nico Hülkenberg belegte in Silverstone den siebten Platz

Es wurde nichts aus dem erhofften ersten Podestplatz für Nico Hülkenberg in der Formel 1. Doch es wurde auch nichts mit einem Top-5-Ergebnis beim Renncomeback des Deutschen, obwohl es lange danach aussah. Warum aber belegte Hülkenberg für Racing Point am Ende des Jubiläums-Grand-Prix in Silverstone 2020 nur die siebte Position?

Teamchef Otmar Szafnauer erklärt bei 'RTL': Der dritte Boxenstopp von Hülkenberg sei "auch für [das Team]" überraschend gekommen, zumal nur zehn Runden vor Rennende.

"Er hat wohl sehr große Vibrationen verspürt, und zwar am Reifen hinten links. Wir glaubten, die Ursache könnte Blasenwurf auf dem Reifen sein", sagt Szafnauer.

Teamchef: Hätte nicht gereicht bis Rennende

Man habe Hülkenberg dann aus Sicherheitsgründen zum Reifenwechsel hereingeholt. Begründung: "Wir wollten nicht, dass er das Rennen nicht beenden kann."

Später meldete das Team, es sei "unwahrscheinlich", dass Hülkenberg ohne den zusätzlichen Reifenwechsel über die Runden gekommen wäre.

Durch den späten Boxenstopp, Hülkenbergs dritten in diesem Rennen, verlor er Position fünf an Red-Bull-Mann Alexander Albon und fiel auch noch hinter seinen Racing-Point-Teamkollegen Lance Stroll zurück. Endergebnis: P7.

Verschwörungstheorien um den Boxenstopp

In den sozialen Netzwerken wurde sofort spekuliert, Racing Point - konkreter: Teammitbesitzer Lawrence Stroll - könnte zugunsten von Stroll jun. eine Stallregie ausgegeben haben. Racing Point entgegnete dieser Theorie so: "[Lawrence Stroll] ist kein Rennstratege, soweit wir wissen."Und Hülkenberg selbst befand nach dem Rennen bei 'Sky' und 'RTL', der letzte Boxenstopp sei "leider Gottes notwendig" gewesen. Er erklärt: Ich weiß nicht, was mit dem zweiten Satz Prime passiert ist, aber der lief nicht wirklich nach Plan. Ich hatte ziemliche Balance-Probleme und Mitte des Stints schon Blasenbildung auf beiden Hinterreifen, glaube ich."

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Es habe sich "massiver Gripverlust" eingestellt, meint Hülkenberg. "Ich hatte aber auch Vibrationen. Das hat uns letztendlich gezwungen, noch den dritten Stopp zu machen. Ich glaube nicht, dass ich es auf dem zweiten Prime-Satz bis zum Ende geschafft hätte."

Traum von P3 "ein bisschen vermessen"

Unterm Strich sei er "zufrieden" mit seiner Leistung beim Formel-1-Comeback, sagt Hülkenberg weiter und erklärt mit Blick auf das verpasste Podestergebnis: "Nicht das Märchen, wie sich das alle gewünscht hatten. Ich glaube, das war auch ein bisschen vermessen, wenn man davon ausgeht bei so starken Red Bull und Mercedes und so weiter."

Es sei körperlich "schon anstrengend" gewesen im Rennen, betont Hülkenberg. "Ich werde morgen den einen oder anderen Muskel spüren, wahrscheinlich alle. Aber jetzt geht es ans Regenieren und dann schauen wir in ein paar Tagen, was passiert."

Er selbst wisse noch nicht, ob er in Barcelona erneut anstelle von Sergio Perez bei Racing Point fahren werde, werde dort aber auf jeden Fall vor Ort sein, ab Mittwoch oder ab Donnerstag. "Dann warten wir auf die frohe Kunde, oder aufs Ende", meint Hülkenberg.

Hülkenberg: Gespräche für 2021 laufen

Ungeachtet der unsicheren kurzfristigen Zukunft glaubt Ex-Weltmeister Nico Rosberg, Hülkenberg habe sich nachhaltig empfohlen, "um für nächstes Jahr ein Cockpit zu bekommen", so sagt er bei 'RTL'. Hülkenberg habe Qualifying und Rennen "perfekt" bestritten und "Platz fünf wäre easy drin gewesen".


Fotostrecke: Das Formel-1-Comeback von Nico Hülkenberg in Bildern

Gestern noch

Gestern noch "Ruheständler", heute wieder Formel-1-Fahrer: Hier sind die ersten Bilder vom sensationellen Grand-Prix-Comeback von Nico Hülkenberg in Silverstone, wo er bei Racing Point für Sergio Perez einspringt!

Hülkenberg stimmt zu: "Die erste Rennhälfte hatte ich unter Kontrolle, aber der zweite harte Reifensatz, der fühlte sich anders an, und der funktionierte einfach nicht gut."

Er befinde sich aber auch unabhängig von seinem aktuellen Abschneiden bereits in Gesprächen für 2021. "Man bleibt in Kontakt mit Teamchefs, man spricht über Möglichkeiten", sagt er.

"All das passiert hinter den Kulissen und es dürfte noch eine Weile dauern, bis es etwas Handfestes gibt, aber das ist in Ordnung für mich."


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Zuletzt geändert von Redaktion am 09.08.2020, 17:02, insgesamt 11-mal geändert.

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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von Spocki » 09.08.2020, 17:07

Ja sicher....

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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von DerF1Experte » 09.08.2020, 17:08

Unglaublich...
Schau gerne mal beim "Sebastian Vettel #SV5 Fanclub" vorbei.

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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von RFE » 09.08.2020, 17:09

Soso... und dann wechselt man auf die ROTEN?
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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von dersven » 09.08.2020, 17:18

Klar.

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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von Garten » 09.08.2020, 17:23

Hülkenberg selbst sprach davon, dass er die restlichen sieben Runden mit dem Reifen garantiert nicht hinbekommen hätte. Warum müssen also einige wieder ihre Verschwörungstheorien auspacken?

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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von reiskocher_gtr_specv » 09.08.2020, 17:25

Das kann man ja einfach klären, sobald das Replay auf F1TV zur Verfügung steht.
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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von racingfan8 » 09.08.2020, 17:26

Hülkenberg hat die Version selber bestätigt. Finde es fragwürdig, wie die Leute hier auf Lance eindreschen. Auch vor dem Stopp war er nur Runde 2 Sekunden (keine 40 Sekunden hinter dem Teamkollegen wie z.B. ein Albon) hinter Hülkenberg, der 2018 im selben Auto den zukünftigen Ferrari Fahrer Sainz in die Schranken gewiesen hat. Stroll hat in der F3 dominiert und im Rookiejahr im unterlegenen Auto ein Podium eingefahren. Der Junge ist einfach gut, auch wenn er sich mangels Druck langsamer entwickelt als Andere. Er ist immer noch erst 21 Jahre (genauso alt wie Mick Schumacher; ein Albon ist bereits 24) und fährt mit Perez sowie Hülkenberg auf Augenhöhe. Ein bisschen mehr Respekt wäre angebracht...

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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von racingfan8 » 09.08.2020, 17:28

Garten hat geschrieben: 09.08.2020, 17:23 Hülkenberg selbst sprach davon, dass er die restlichen sieben Runden mit dem Reifen garantiert nicht hinbekommen hätte. Warum müssen also einige wieder ihre Verschwörungstheorien auspacken?
Weil sie einfach nicht mit dem Gedanken zu Recht kommen, dass ein Stroll fair und square Hülkenberg schlägt. So wie Lance in Ungarn bereits Perez geschlagen hat. Oder im Silverstone Qualifying letzte Woche den Hulk.

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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von RFE » 09.08.2020, 17:30

Garten hat geschrieben: 09.08.2020, 17:23 Hülkenberg selbst sprach davon, dass er die restlichen sieben Runden mit dem Reifen garantiert nicht hinbekommen hätte. Warum müssen also einige wieder ihre Verschwörungstheorien auspacken?
Ist halt auf den ersten Blick durchaus seltsam, jemanden reinzuholen, der eine sehr konstante Pace fährt, und dem dann Reifen mitzugeben, von denen bekannt ist, dass sie nicht einmal eine Runde vernünftig funktionieren.

Wenn er das selbst so sagt, dann kann man sich ja auch eingestehen, dass man Unrecht hatte. Ich persönlich dachte, die Racing Point-Strategieabteilung hätte einfach einen sehr passenden, kompletten geistigen Ausfall gehabt. Ehrlich gesagt denke ich das immer noch, weil die statt des Mediums den Weichen montiert haben.
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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von Hennes » 09.08.2020, 17:32

Überall Verschwörungen in der Formel 1, frage mich wieso einige überhaupt noch die Rennen schauen, wenn ein Resultat ständig hinterfragt wird, dass kann doch keinen Spaß machen wenn man ständig den Aluhut aufhat.

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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von reiskocher_gtr_specv » 09.08.2020, 17:41

reiskocher_gtr_specv hat geschrieben: 09.08.2020, 17:25 Das kann man ja einfach klären, sobald das Replay auf F1TV zur Verfügung steht.
Im Replay bestätigt HUL selbst auf der Auslaufrunde, dass der 2. Stint nicht bis zum Ende funktionierte, weil er davon ausgeht, dass er zu Beginn zu stark gepusht hat.
Thema beendet.
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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von Garten » 09.08.2020, 17:45

RacingForEver hat geschrieben: 09.08.2020, 17:30 Ist halt auf den ersten Blick durchaus seltsam, jemanden reinzuholen, der eine sehr konstante Pace fährt, und dem dann Reifen mitzugeben, von denen bekannt ist, dass sie nicht einmal eine Runde vernünftig funktionieren.
Vielleicht weil der Reifensatz zumindest frisch war und man Hülkenberg auf die schnellste Rennrunde loslassen wollte?

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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von RFE » 09.08.2020, 17:47

Garten hat geschrieben: 09.08.2020, 17:45
RacingForEver hat geschrieben: 09.08.2020, 17:30 Ist halt auf den ersten Blick durchaus seltsam, jemanden reinzuholen, der eine sehr konstante Pace fährt, und dem dann Reifen mitzugeben, von denen bekannt ist, dass sie nicht einmal eine Runde vernünftig funktionieren.
Vielleicht weil der Reifensatz zumindest frisch war und man Hülkenberg auf die schnellste Rennrunde loslassen wollte?
Na ja, das hätte klappen können, wenn man das zwei Runden vor Schluss gemacht hätte, ansonsten sind die Reifen schlicht zu weich gewesen, um sie in irgendeiner Weise übermäßig zu beanspruchen. Hülkenbergs Pace nach dem Stopp war ja auch entsprechend schwach.
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Re: Teamchef erklärt: Warum Nico Hülkenberg nochmal an die Box kam

Beitrag von Garten » 09.08.2020, 17:49

RacingForEver hat geschrieben: 09.08.2020, 17:47 Na ja, das hätte klappen können, wenn man das zwei Runden vor Schluss gemacht hätte, ansonsten sind die Reifen schlicht zu weich gewesen, um sie in irgendeiner Weise übermäßig zu beanspruchen. Hülkenbergs Pace nach dem Stopp war ja auch entsprechend schwach.
Möglicherweise waren die anderen Reifensätze in keinem guten Zustand. Auf alle Fälle muss man nicht immer direkt irgendeine Verschwörungstheorie in die Welt setzen bzw. glauben.

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