Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen"

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Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen"

Beitrag von Redaktion » 02.07.2018, 12:03

Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat Sympathie dafür, dass Kimi Räikkönen vor Sebastian Vettel bleiben durfte - und das ausgerechnet in Spielberg ...
Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel

Zwischen Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel ging es sportlich fair zu

Mercedes-Sportchef Toto Wolff ist nicht überrascht davon, dass Ferrari beim Österreich-Grand-Prix am Sonntag auf eine Stallregie verzichtet hat. Obwohl es für die Scuderia in Anbetracht der Formel-1-Gesamtwertung attraktiv gewesen wäre, den drittplatzierten Sebastian Vettel vor das Schwesterauto Kimi Räikkönens zu beordern, erkennt er viele gute Gründe: "Wir hätten es auch nicht getan."

Allerdings fahren die Silberpfeile seit Jahren eine liberalere Politik als Ferrari. So war es nicht nur Zeiten Michael Schumachers, als 2001 - just in Spielberg - Jean Todts legendärer Funkspruch "Let Michael pass for the Championship" über den Äther ging und ein Jahr später die Fans "Schiebung, Schiebung" skandierten, weil Rubens Barichello dem Chef schon wieder Platz machen musste.

Auch in der jüngeren Vergangenheit war Ferrari subtil bemüht, Räikkönen zurückzupfeifen - meist nicht so plump und offensichtlich wie einst, aber zielsicher durch strategische Kniffe. Nicht zuletzt deshalb wird im Paddock heftig darüber spekuliert, dass Nachwuchsmann Charles Leclerc den Finnen 2019 ablösen könnte. Doch auf dem Red-Bull-Ring blieb der Kommandostand stumm.

"Sportlich gesehen sowie aus der Perspektive der Fans und der Fahrer wäre es zu diesem Saisonzeitpunkt - es ist Anfang Juli - ein ziemlich brutaler Eingriff, die Positionen tauschen zu lassen", findet Wolff. Trotzdem durchaus sinnvoll: Vettel hat nach Spielberg 146 und Räikkönen 101 Punkte auf dem Konto. Da der Deutsche in den Rennen 2018 fast immer der Schnellere war, wird Räikkönen die Lücke ohne besondere Zwischenfälle im weiteren Saisonverlauf kaum schließen können.

Hinzu kommt, dass es kurz vor dem Ende beinahe risikofrei gewesen wäre, Vettel nach vorne zu schicken - abgesehen von einem drohenden PR-Debakel. Beide hatten auf den viertplatzierten Romain Grosjean einen riesigen Vorsprung und befanden sich nicht in Schlagdistanz zum führenden Max Verstappen. Doch offenbar spekulierten die Roten bis zuletzt noch auf den Rennsieg.

Vettel meint: "Ich wollte beide in einen Fehler hetzen, aber Kimi ist so schnell gefahren wie er nur konnte. Und ich bin so schnell gefahren wie ich nur konnte. Wir haben beide aufgeholt, aber es hat nicht gereicht." Auf eine mögliche Stallorder angesprochen meint Räikkönen nur: "Warum auch?"


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Zuletzt geändert von Redaktion am 02.07.2018, 12:03, insgesamt 9-mal geändert.
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Hoto
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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von Hoto » 02.07.2018, 12:13

Das sie nicht getauscht haben, spricht für Ferrari. Aber nur für den Moment, wenn genau diese Punkte Vettel am Ende in der WM fehlen, geht es wieder rund. ;)

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stephan0571
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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von stephan0571 » 02.07.2018, 12:23

Das Toto gut findet ist Lpgisch. Verliert sein Liebling weniger Punkte
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JPM_F1
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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von JPM_F1 » 02.07.2018, 12:27

ich sage nur, das ist streckenbedingt. reine pr-strategie.
daß fer sogar noch früher stallorder betreiben kann und immer tun wird hat man ja letztes jahr in monaco gesehen.

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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von Carol Krause » 02.07.2018, 12:29

stephan0571 hat geschrieben:Das Toto gut findet ist Lpgisch. Verliert sein Liebling weniger Punkte
Ganz genau so ist es!
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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von labinot41 » 02.07.2018, 13:27

Man darf nicht vergessen das Kimi schon 2 (unverschuldete) Ausfälle hatte in Bahrain und Spanien, dazu einen Motor weniger seit Barcelona, und in Australien wäre er vermutlich vor Vettel gelandet wenn das SC nicht raus gekommen wäre. Alleine in den 3 Rennen sind ihm zwischen 40-50 Punkte durch die Lappen gegangen

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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von Dr_Witzlos » 02.07.2018, 13:28

JPM_F1 hat geschrieben:ich sage nur, das ist streckenbedingt. reine pr-strategie.
daß fer sogar noch früher stallorder betreiben kann und immer tun wird hat man ja letztes jahr in monaco gesehen.
Ach Toto soll nicht den Moralapostel spielen. Der hat genauso Dreck anstecken, was Teamorder betrifft.

Verboten ist es nicht. Aber mit den Finger auf andere Leute zeigen, wenn man es selber macht, ist einfach nur uncool.

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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von Calvin » 02.07.2018, 13:32

Dr_Witzlos hat geschrieben: Ach Toto soll nicht den Moralapostel spielen. Der hat genauso Dreck anstecken, was Teamorder betrifft.
Bottas musste doch bereits letzte Saison in Bahrain, also beim dritten Rennen der Saison, für Hamilton auf die Seite springen - und das gleich zwei Mal im gleichen Rennen. :D

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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von NR6-KeepFightingMSC » 02.07.2018, 13:49

Calvin hat geschrieben:
Dr_Witzlos hat geschrieben: Ach Toto soll nicht den Moralapostel spielen. Der hat genauso Dreck anstecken, was Teamorder betrifft.
Bottas musste doch bereits letzte Saison in Bahrain, also beim dritten Rennen der Saison, für Hamilton auf die Seite springen - und das gleich zwei Mal im gleichen Rennen. :D
Ist halt schon ein leichter Unterschied, ob ein Fahrer deutlich schneller ist und vermutlich eh vorbei kommt, aber nur aufgehalten werden würde, als das, was sich mit Ferrari in Spielberg abgespielt hat
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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von EffEll » 02.07.2018, 13:57

Calvin hat geschrieben:
Dr_Witzlos hat geschrieben: Ach Toto soll nicht den Moralapostel spielen. Der hat genauso Dreck anstecken, was Teamorder betrifft.
Bottas musste doch bereits letzte Saison in Bahrain, also beim dritten Rennen der Saison, für Hamilton auf die Seite springen - und das gleich zwei Mal im gleichen Rennen. :D
Doppelt hält besser.
Zu Rosberg-Zeiten steckte man in einer Zwickmühle. Daher das Frei-Fahren-Lassen. Zumal es für die Autos ohnehin keine direkte Konkurrenz gab.

Als man Bottas als Fahrer holte und nicht mehr so klar schneller war, switchte man auf eine Alibi-Strategie um.
Bottas durfte auch siegen. Interessanterweise gab es kaum (bzw keine) Doppelsiege mit Bottas auf der obersten Stufe.
Wenn er siegte dann nur, wenn Hamilton nicht direkt folgte. Warum ist das so? :think:
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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von Dr_Witzlos » 02.07.2018, 14:37

EffEll hat geschrieben:
Calvin hat geschrieben:
Dr_Witzlos hat geschrieben: Ach Toto soll nicht den Moralapostel spielen. Der hat genauso Dreck anstecken, was Teamorder betrifft.
Bottas musste doch bereits letzte Saison in Bahrain, also beim dritten Rennen der Saison, für Hamilton auf die Seite springen - und das gleich zwei Mal im gleichen Rennen. :D
Doppelt hält besser.
Zu Rosberg-Zeiten steckte man in einer Zwickmühle. Daher das Frei-Fahren-Lassen. Zumal es für die Autos ohnehin keine direkte Konkurrenz gab.

Als man Bottas als Fahrer holte und nicht mehr so klar schneller war, switchte man auf eine Alibi-Strategie um.
Bottas durfte auch siegen. Interessanterweise gab es kaum (bzw keine) Doppelsiege mit Bottas auf der obersten Stufe.
Wenn er siegte dann nur, wenn Hamilton nicht direkt folgte. Warum ist das so? :think:
Schauspiel nennt man sowas in Fachkreisen.
In Fussball würde es sogar fast ner schwalbe gleichkommen.

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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von evosenator » 02.07.2018, 15:02

JPM_F1 hat geschrieben:ich sage nur, das ist streckenbedingt. reine pr-strategie.
daß fer sogar noch früher stallorder betreiben kann und immer tun wird hat man ja letztes jahr in monaco gesehen.
A) war das nie eine Stallorder (möchte es jetzt aber nicht mehr lang und breit erklären und B) war es Mercedes mit ihren Stallorderspielchen, die es bereits nach wenigen Rennen schon betrieben hat.

Doch mal noch so zur Info: In Monaco 2017 fuhr Vettel Kimi mit alten Reifen um die Ohren. Kimi musste in Monaco früh in die Boxen, weil das Risiko bestand, dass er hinter Sainz landen würde, wenn man ihn noch länger draussen gelassen hätte.

Wenn das so eingetroffen wäre, hätte Alle erst Recht nach Teamorder geschriehen.

Wie man sieht, kann man es eben als Ferrarigegner immer schön so wenden und drehen, wie es einem gerade so passt. Man kann es eben nicht Allen richtig machen

Ferrari hat spätestens in diesem Rennen bewiesen, dass Teamorder so früh für sie überhaupt keine Option ist.
🇺🇦 🇺🇦 🇺🇦

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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von Dural » 02.07.2018, 15:16

Klar betreibt ferrari stallorder, sie wurden in den letzten renne aber offensichtlich klüger?

Gut bei frankreich könnte man jetzt sagen das sie kimi nicht zurück gepfiffen haben lag einzig und alleine daran das er riccardo noch überholen konnte, für vettel war dies unmöglich.

Und jetzt in Österreich wollte man nichts riskieren wegen der vergangenheit, das geschrei wäre überall riesig gewesen! Oder man hoffte noch auf einen sieg?! Die nächsten rennen werden es zeigen!

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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von DerF1Experte » 02.07.2018, 15:19

Genau, Toto sagt etwas über Teamorder, alles klar … :D
Schau gerne mal beim "Sebastian Vettel #SV5 Fanclub" vorbei.

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Re: Keine Stallorder bei Ferrari: "Es wäre auch brutal gewesen ..."

Beitrag von evosenator » 02.07.2018, 15:22

vettel-fan2011 hat geschrieben:Genau, Toto sagt etwas über Teamorder, alles klar … :D

:D
🇺🇦 🇺🇦 🇺🇦

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