Hülkenberg kann nach dem Wechsel zu Sauber erstmal keine Wunder erwarten
Wer zum Zehnten und damit Letzten in der Konstrukteurs-WM wechselt, der kann bei gleichbleibendem Reglement keine Wunderdinge erwarten - das hatte Nico Hülkenberg auch schon im Vorfeld seiner zweiten Amtszeit bei Sauber so ausreichend kommuniziert.
Keine Überraschung also, dass die Neongrünen aus Hinwil auch zu Beginn der letzten Saison vor dem offiziellen Audi-Einstieg die rote Laterne am Ende des Feldes nicht abgegeben zu haben scheinen: In der Endabrechnung aller Testzeiten belegt Hülkenberg den 19. und vorletzten Platz, eine Position hinter Neu-Teamkollege Gabriel Bortoleto.
Auch Sky-Experte Ralf Schumacher urteilt am Freitag in Bahrain: "Der Sauber steht wieder da, wo er letztes Jahr war. Nico wird noch viel Geduld brauchen", kommentiert der ehemalige Formel-1-Pilot und fügt hinzu: "Das ist ein bisschen schade aus deutscher Sicht."
Hülkenberg über rote Laterne: "War zu erwarten"
Im Anschluss an den Test fällt auch Hülkenbergs Fazit erstmal nüchtern aus: "Es waren drei sehr intensive Tage mit vielen Eindrücken, die wir nun erst einmal verarbeiten müssen. Es ist gut, dass wir die kommende Woche haben, um alles zu reflektieren und zu analysieren. Ich denke, wir haben noch Arbeit vor uns, aber das überrascht uns nicht wirklich."
Der Deutsche erklärt: "Das war zu erwarten, wenn man bedenkt, wo das Team im vergangenen Jahr stand." Doch Hülkenberg macht auch klar, dass seine Mission beim zukünftigen Werksteam der Ingolstädter keine kurzfristige ist: "Es ist natürlich der Beginn einer gemeinsamen Reise, ein fortlaufender Prozess. Aber genau das macht mir Spaß. Alles ist neu und man entdeckt viele Dinge in einem völlig neuen Auto."
Nico Hülkenberg wird bei Sauber viel Geduld brauchen, glaubt Ralf Schumacher
Wegen der Ergebnisse jetzt also in Panik zu verfallen, das sei Nonsens - vielmehr diene ihm der Test dazu, "das Fahrzeug kennenzulernen, zu verstehen, wie es auf verschiedene Set-up-Änderungen reagiert, und mich so gut wie möglich einzufinden", sagt Hülkenberg, der trotzdem von ein paar Umstellungen berichtet: "Jedes Auto, jedes Team hat seine eigenen Besonderheiten. Es ist ein bisschen so, als würde man von einem Mietwagen in den nächsten steigen."
"Das Fahrgefühl ist anders, es gibt unterschiedliche Vibrationen, vielleicht andere Luftströmungen. Ich befinde mich also noch in der Entdeckungsphase", sagt der Deutsche - und die werde auch noch ein Weilchen weitergehen: "In den nächsten zehn Rennen wird es weiterhin eine Phase sein, in der man sich zunehmend an alles gewöhnt, Abläufe automatisierter werden und irgendwann blind funktionieren."
Bortoleto bietet Hülkenberg seine Hilfe an
Stichwort blind: Etwas, das bei Sauber auf Anhieb zu funktionieren scheint, ist die Teamchemie zwischen Hülkenberg und seinem neuen Stallgefährten. Am ersten Testtag bekam der Deutsche am Ende seines Runs etwas ins Auge, musste deshalb auch die Presserunde nach der Session auslassen. Bortoleto bekam davon Wind, und ging schnurstracks zu Hülkenbergs Fahrerzimmer rüber."Er kam einfach rein und sagte: 'Wenn du etwas brauchst, wir haben einen großen Erste-Hilfe-Kasten in meinem Zimmer. Wenn du Hilfe benötigst, lass es mich einfach wissen', verrät der Deutsche mit einem Lächeln, als er von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport-Network, darauf angesprochen wird: "Das war sehr nett von ihm."Das Klima im Rennstall passt also schon mal für den Rückkehrer, was bei ihm für eine positive Grundstimmung sorgt: "Ich habe das Gefühl, dass wir uns in einer soliden Ausgangsposition befinden, ähnlich wie bei meinen früheren Teamwechseln. Das ist ein Prozess, den jeder Fahrer durchläuft, wenn er zu einem neuen Team stößt", bleibt der neue Sauber-Pilot optimistisch."Zeigt mit einen Fahrer, der restlos zufrieden ist ..."
Hülkenbergs viele Erfahrung hilft ihm dabei und sorgt auch für eine gewisse Ruhe bei ihm: "Nach all den Jahren, die ich nun dabei bin, vergleiche ich in den Tests keine Rundenzeiten mehr und schaue auch nicht auf die Konkurrenz", lässt er sich von den ersten Eindrücken nicht verunsichern und fügt an: "Ich finde dieses ganze Spekulieren ermüdend. In Melbourne werden die Karten auf den Tisch gelegt, dann wissen wir mehr."
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