Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

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Redaktion
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Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von Redaktion » 05.07.2021, 12:04

Die Formel 1 muss ein Szenario vermeiden, in dem Fahrer absichtlich Zwischenfälle verursachen, damit Rivalen bestraft werden, mahnt Christian Horner von Red Bull

Im Rad-an-Rad-Duell mit Perez wurde Leclerc von der Strecke gedrängt

Die Strafen, die Lando Norris (McLaren) und Sergio Perez (Red Bull) beim Grand Prix von Österreich am Sonntag für ihr Zweikampfverhalten bekamen, sorgten nicht nur bei Fahrern und Teams für Verärgerung. Auch viele Fans und Kommentatoren waren unglücklich mit dem harten Vorgehen der Offiziellen.

Norris wurde vorgeworfen, Perez in Kurve 4 zu Beginn des Rennens von der Strecke gedrängt zu haben, während Perez später in zwei Zwischenfälle mit Charles Leclerc (Ferrari) verwickelt war. Dafür gab es jeweils eine Fünf-Sekunden-Strafe.

Da die Sanktionen augenscheinlich gegen die Philosophie des "Let them race" verstoßen, mit der die Formel 1 seit einer Weile arbeitet, ist Red-Bull-Teamchef Christian Horner besorgt, dass ein schlechter Präzedenzfall geschaffen werden könnte.

Horner fürchtet Schwalben wie im Fußball

Seiner Ansicht nach dürfe die Art und Weise, wie die Strafen in Österreich verteilt wurden, nicht die Tür für Fahrer öffnen, ihre Rivalen in eine Strafe zu treiben, indem sie außen überholen und damit bewusst riskieren, abgedrängt zu werden.

"Man will nicht das Äquivalent zu Fußballern, die eine Schwalbe machen", sagt Horner, der der Meinung ist, dass keiner der drei genannten Vorfälle eine Strafe wert war. "Ich denke, wir müssen das vermeiden. Ich weiß, dass es unglaublich schwierig ist, aber ich hatte das Gefühl, dass die Vorfälle, die wir gesehen haben, vielleicht eher Rennvorfälle waren, als dass sie eine Strafe verdient hätten."


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Kimi Räikkönen (5): Im ersten Training hat Räikkönen mit Platz sechs gezeigt, was eigentlich im Alfa Romeo steckt. Umgesetzt hat er's dann aber nicht. In Q1 16. zu werden, während der Teamkollege auf P7 fährt, und dann in der letzten Rennrunde noch Sebastian Vettel so abzuschießen, das ist hart an der Grenze zu Note 6.

Horner meint, es sei schon lange bekannt, dass Fahrer, die versuchen, in einer Kurve außen um einen Gegner herumzufahren, sich selbst dem Auto auf der Innenseite ausliefern.

Wer außen herum fährt, "trägt das Risiko"

"Der Vorfall zwischen Checo und Lando, das ist Racing", sagt er. "Wenn man außen herum fährt, trägt man das Risiko, besonders wenn man nicht in der Position ist, vorne zu sein. Aber ich denke, dass die FIA, nachdem sie diese erste Strafe verhängt hatte, nicht keine Strafe für eine sehr ähnliche Aktion mit Charles aussprechen konnte.""Diese Jungs sind schon als Kinder Kartrennen gefahren und wissen, dass man ein Risiko eingeht, wenn man außen herum fährt, besonders wenn man nicht in Führung liegt. Also ja, ich denke, die Strafen waren ein bisschen hart und es widerspricht dem Mantra 'Let them race', das wir in den letzten Jahren vertreten haben."

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Gleichzeitig ist der Red-Bull-Teamchef aber auch der Meinung, dass Perez nicht zu ungeduldig war, als er versuchte, auf diese Weise an Norris vorbeizukommen - weil Perez wusste, wie schwierig es sein würde, den McLaren später zu überholen.

Lob für Sergio Perez trotz der zwei Strafen

"Ihm war bewusst, dass es sehr schwer werden würde, Lando zu überholen, weil er auf der Geraden so schnell war", erklärt Horner. "Deshalb hat er versucht, den Angriff früh zu machen."

"Er bekam dann noch ein paar Strafen durch die Vorfälle mit Charles. Aber ich denke, sobald er es geschafft hatte, an Daniel (Ricciardo; Anm. d. R.) vorbeizukommen und freie Fahrt zu haben, fuhr er unglaublich gut. Er ist ruhig geblieben und hatte sich bis zum Ende des Rennens genug Puffer auf Daniel aufgebaut."


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Zuletzt geändert von Redaktion am 05.07.2021, 12:04, insgesamt 6-mal geändert.

trulli

Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von trulli » 05.07.2021, 12:08

Richtig, LeClerc hat es darauf ankommen lassen. Ohne Strafe wäre er sowieso nicht vorbei gekommen.

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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von JPM_F1 » 05.07.2021, 12:19

wenn die fia weiter so vorgeht, dann gibt sie dem hinterherfahrenden den anreiz zum überholen an einer sehr schwierigen stelle, denn viel verlieren kann er ja nicht, wenn viel auslaufzone ist und am grünen tisch ist er dann vorne. das wird zur strategie, man hat es ja teilweise schon in diesem rennen gesehen. horners aussage mit der schwalbe finde ich sehr treffend.

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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von Dr_Witzlos » 05.07.2021, 12:23

JPM_F1 hat geschrieben: 05.07.2021, 12:19 wenn die fia weiter so vorgeht, dann gibt sie dem hinterherfahrenden den anreiz zum überholen an einer sehr schwierigen stelle, denn viel verlieren kann er ja nicht, wenn viel auslaufzone ist und am grünen tisch ist er dann vorne. das wird zur strategie, man hat es ja teilweise schon in diesem rennen gesehen.
Ich finde die Formel 1 sollte mal langsam auf den Kern des Motorsports besinnen. Das heißt es fahren Autos um die Wette und am Ende gewinnt der schnellste. Strafen sollte es nur für grobe Fouls geben.

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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von procra » 05.07.2021, 12:24

Redaktion hat geschrieben: 05.07.2021, 12:04 Gleichzeitig ist der Red-Bull-Teamchef aber auch der Meinung, dass Perez nicht zu ungeduldig war, als er versuchte, auf diese Weise an Norris vorbeizukommen - weil Perez wusste, wie schwierig es sein würde, den McLaren später zu überholen.
Najaa, ein bisschen nach zweierlei Maß hört sich das schon an. Auch wenn zwischen Perez und Norris der Kontakt deutlicher zu sehen war als bei Leclerc. Trotzdem sind derartig unterschiedlich Maßnahmen für zwei recht ähnliche Situationen schwer zu rechtfertigen. Manchmal hab ich zudem den Eindruck, dass Turn 4 kürzer ist als es von oben manchmal aussieht. Vllt hat Leclerc auch zu spät gemerkt, dass er da nicht mehr rum kommt. Muss ich nachher mal nach nem Onboard schauen, wenns das gibt.

Ich glaube auch nicht, dass es zukünftig zu solchen Schwalben kommt. Wenn ich bei dem Versuch, einem anderen Fahrer eine time penalty aufzuhalsen, mein Auto so in den Kies werfe oder mich sogar an ne Mauer setze, ist das Rennen für mich auch gelaufen. Zumal sich die Fahrer bei solchen Manövern auch selbst sehr in Gefahr bringen. Sowas werden sie zumindest seit Bahrain 2020 tunlichst unterlassen.
Zuletzt geändert von procra am 05.07.2021, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von MIM » 05.07.2021, 12:48

Also Leclerc eine Schwalbe zu unterstellen ist wirklich frech - nicht Horner der das Thema allgemein behandelt sondern einige Fans sollen sich angesprochen fühlen. Beim ersten Treffen zwischen Leclerc und Perez war deutlicher Kontakt da und Leclerc war vorne. Ich verlange keine Strafe, aber praktisch alle Experten waren sich einig dass das am ehesten gestraft hätte werden können/müssen.

Und gerade wenn man sich die Reaktionen allgemein ansieht ist alles zusammen nicht so eindeutig. Schlussendlich bleibt es bei kann man Strafen muss man aber nicht. Die einen wollen dass man den anderen immer genügend Platz lässt und bei den anderen ist es halt Part of the Game.

Nur nur mal so als Anmerkung, genau solche Überholmanöver wollen wir alle doch von unseren Lieblingen sehen ;) dann hoff ich in diesen Fällen mal auf Karma XP

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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von rik_groove » 05.07.2021, 12:53

LeClerc ar das ganze Rennen sehr ungestüm unterwegs und stach teilweise sehr aggressiv rein. Ich hoffe er findet noch seine Mitte - zur Zeit wirkt er sehr verkrampft.

Z.T: Ich finde Horner hat damit schon recht. Es lädt wirklich dazu ein an schwierigen Stellen aussen zu Überholen, da sollte man vorsichtig sein.

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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von kyote » 05.07.2021, 13:19

procra hat geschrieben: 05.07.2021, 12:24
Auch wenn zwischen Perez und Norris der Kontakt deutlicher zu sehen war als bei Leclerc.
Hä? Zweischen Perez und Norris gab es keinen Kontakt, wohl aber zwischen Perez und Leclerc.
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von procra » 05.07.2021, 13:26

kyote hat geschrieben: 05.07.2021, 13:19
procra hat geschrieben: 05.07.2021, 12:24
Auch wenn zwischen Perez und Norris der Kontakt deutlicher zu sehen war als bei Leclerc.
Hä? Zweischen Perez und Norris gab es keinen Kontakt, wohl aber zwischen Perez und Leclerc.
Sorry! Das hab ich verwechselt. Ich meinte der Kontakt zwischen Perez und Leclerc war klar zu sehen. Gegen Norris ist Checo ohne Kontakt auf den Kies gerutscht.
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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von f1ght3rz » 05.07.2021, 13:26

Zu den Schwalben gehört aber auch das andauernde Gejammer am Funk, man wäre abgedrängt worden.

Perez hat nach dem Safety Car gleich zwei Mal “he pushed me off” in 30 Sekunden gebracht.
Dies befeuert den Verdacht, dass manche Fahrer extra ein Risiko außen rum eingehen um den anderen zu zwingen zu bremsen und wenn nicht: “he pushed me off”.

Meine Aussage ist und bleibt: auch der Überholende hat ein Bremspedal und kann den Vorgang abbrechen, wenn es halt nicht klappen wird.
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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von h00bi » 05.07.2021, 13:33

MIM hat geschrieben: 05.07.2021, 12:48 Und gerade wenn man sich die Reaktionen allgemein ansieht ist alles zusammen nicht so eindeutig
Per Regelwerk leider schon.
Das besagt dass eine Wagenbreite (2m) Platz gelassen werden muss.
Das Innere Auto darf also nicht auf dem Gas bleiben und sich von der Fliehkraft nach außen tragen lassen und dabei das äußere Auto abdrängen.
Per Reglement sind alle Strafen okay.

Was nach den geposteten Meinungen hier im Thread nicht okay ist, ist das Regelwerk. Man muss hier schon unterscheiden.

Solange der Innere nach außen 2m Platz lässt, kann der Äußere auch so viele "Schwalben" machen wie er will.
Auf der Kamera sieht man ob da genug (nach Definition des Reglements) Platz war oder nicht. Die Aufnahmen sind in wenigen Minuten prüfbar.
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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von eXcaliber » 05.07.2021, 13:35

Dr_Witzlos hat geschrieben: 05.07.2021, 12:23 Ich finde die Formel 1 sollte mal langsam auf den Kern des Motorsports besinnen. Das heißt es fahren Autos um die Wette und am Ende gewinnt der schnellste. Strafen sollte es nur für grobe Fouls geben.
Das unterschreibe ich. Allerdings hat sich durch die asphaltierten Auslaufzonen auch die Unart eingebürgert, seine Konkurrenten mal rauszudrängeln, weil sie dort in der Regel überleben aber dann zurückstecken müssen. Russell und Alonso haben demonstriert das man sich genug Spielraum geben und trotzdem einen harten Fight liefern kann. Das war für mich richtiger Motorsport. Alle anderen Szenen waren einfach unnötig und vorsätzliches Rausdrängeln, was aber bei Kiesbetten eben mehr Folgen hat als bei Asphalt. Da verstehe ich unter Motorsport etwas anderes.

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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von Kimi DER GELÄUTERTE » 05.07.2021, 14:44

h00bi hat geschrieben: 05.07.2021, 13:33
MIM hat geschrieben: 05.07.2021, 12:48 Und gerade wenn man sich die Reaktionen allgemein ansieht ist alles zusammen nicht so eindeutig
Per Regelwerk leider schon.
Das besagt dass eine Wagenbreite (2m) Platz gelassen werden muss.
Das Innere Auto darf also nicht auf dem Gas bleiben und sich von der Fliehkraft nach außen tragen lassen und dabei das äußere Auto abdrängen.
Per Reglement sind alle Strafen okay.

Was nach den geposteten Meinungen hier im Thread nicht okay ist, ist das Regelwerk. Man muss hier schon unterscheiden.

Solange der Innere nach außen 2m Platz lässt, kann der Äußere auch so viele "Schwalben" machen wie er will.
Auf der Kamera sieht man ob da genug (nach Definition des Reglements) Platz war oder nicht. Die Aufnahmen sind in wenigen Minuten prüfbar.
Das innere Auto darf nicht auf dem Gas bleiben?
Das würde ja bedeuten, dass das innere Auto spätestens nach der Kurve auf jeden Fall in großer Gefahr ist, überholt zu werden, wenn das nicht schon in der Kurve passiert ist.
Sorry, aber als Rennfahrer würde ich auch nicht vom Gas, so gut es nach innen ziehen ja, aber vom Gas gehen? Never niemals.
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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von Kimi DER GELÄUTERTE » 05.07.2021, 14:52

eXcaliber hat geschrieben: 05.07.2021, 13:35
Dr_Witzlos hat geschrieben: 05.07.2021, 12:23 Ich finde die Formel 1 sollte mal langsam auf den Kern des Motorsports besinnen. Das heißt es fahren Autos um die Wette und am Ende gewinnt der schnellste. Strafen sollte es nur für grobe Fouls geben.
Das unterschreibe ich. Allerdings hat sich durch die asphaltierten Auslaufzonen auch die Unart eingebürgert, seine Konkurrenten mal rauszudrängeln, weil sie dort in der Regel überleben aber dann zurückstecken müssen. Russell und Alonso haben demonstriert das man sich genug Spielraum geben und trotzdem einen harten Fight liefern kann. Das war für mich richtiger Motorsport. Alle anderen Szenen waren einfach unnötig und vorsätzliches Rausdrängeln, was aber bei Kiesbetten eben mehr Folgen hat als bei Asphalt. Da verstehe ich unter Motorsport etwas anderes.
Zu Alonso/Russell
Vielleicht liegt das daran, dass Alonso ohne asphaltierte Auslaufzonen das Rennfahren bzw Überholen gelernt hat. :wink:
So was habe im aktuellen Fahrerfeld diese Saison nur bei Alonso und Hamilton gesehen, ich meine damit das Zurückziehen im aller letzten Moment, weil man merkt, dass es höchstwahrscheinlich nicht klappt. Die meisten ziehen es trotzdem durch, dann kommt es halt zu solchen Situationen, wo dann einer oder manchmal auch zwei rumheulen, weil es zum Crash gekommen ist.
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Re: Christian Horner: In der Formel 1 darf es keine "Schwalben" geben

Beitrag von MIM » 05.07.2021, 15:27

h00bi hat geschrieben: 05.07.2021, 13:33
MIM hat geschrieben: 05.07.2021, 12:48 Und gerade wenn man sich die Reaktionen allgemein ansieht ist alles zusammen nicht so eindeutig
Per Regelwerk leider schon.
Das besagt dass eine Wagenbreite (2m) Platz gelassen werden muss.
Das Innere Auto darf also nicht auf dem Gas bleiben und sich von der Fliehkraft nach außen tragen lassen und dabei das äußere Auto abdrängen.
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Was nach den geposteten Meinungen hier im Thread nicht okay ist, ist das Regelwerk. Man muss hier schon unterscheiden.

Solange der Innere nach außen 2m Platz lässt, kann der Äußere auch so viele "Schwalben" machen wie er will.
Auf der Kamera sieht man ob da genug (nach Definition des Reglements) Platz war oder nicht. Die Aufnahmen sind in wenigen Minuten prüfbar.
Ohne es zu wissen ist dies so aber auch gar nicht wirklich möglich. Für mich, und ich wiederhole mich, sind alle drei Szenen sehr eng und können so oder so ausgelegt werden. Ich persönlich hätte nur die erste Situation zwischen Perez und Leclerc bestraft. Einfach weil Leclerc eigentlich vorbei war und Perez doch recht deutlich die Lenkung öffnet.... Aber hätte es keine Strafe gegeben hätte ich mich auch nicht beschwert.

Wobei ja auch die Strafen häufig wirkungslos bleiben. Auch hier sollte man sich in Zukunft überlegen ob es nicht Alternativen gibt. Damit will ich gar nicht speziell auf die gestrigen Situationen hinaus, aber es sollte in meinen Augen nicht so häufig möglich sein als Straftäter ohne wirkliche Konsequenzen davonzukommen.... Aber das ist wieder ein anderes Thema.

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