Alonso: Strolls Abwesenheit hat Aston Martin beim Test "geschmerzt"
Fernando Alonso räumt ein, dass es ihm beim Formel-1-Test in Bahrain schwerfiel, seine Eindrücke zum AMR23 ohne die Referenz von Lance Stroll richtig einzuordnen
(Motorsport-Total.com) - Zwar hatte Fernando Alonso durch den Ausfall von Teamkollege Lance Stroll beim jüngsten Formel-1-Test in Bahrain deutlich mehr Zeit auf der Strecke für sich. Doch der Spanier gibt zu, dass das Team das Feedback von Stroll vermisst hat.
Nach seinem Wechsel von Alpine zu Aston Martin fuhr Alonso den letztjährigen AMR22 zwar beim November-Test in Abu Dhabi und bei Pirelli-Reifentests. Stroll hatte aber eine ganze Saison Rennerfahrung damit und hätte in Bezug auf Vergleiche mit dem neuen Modell wertvolle Kommentare beisteuern können.
Doch ohne den Teamkollegen, räumt Alonso ein, fehlten ihm Referenzwerte, um das Verhalten des AMR23 richtig zu analysieren und mit seinem Vorgänger zu vergleichen. "Wir lernen eine Menge über das Auto. Ich denke, dieses Auto ist sehr anders als vergangenes Jahr", sagte Alonso am Ende des Bahrain-Tests.
"Wir ändern eine Menge Dinge. Leider haben wir Lance nicht dabei, denn das wäre ein Vorteil für uns. Wir vermissen ihn hier, denn bei einigen Änderungen, die wir am Auto vornehmen, wissen wir nicht, ob es an diesem Auto liegt, oder ob es einfach ein Aston Martin ist, der sich für mich anders anfühlt", erklärte Alonso.
"Es ist also nicht ideal, aber hoffentlich kann er uns bald ein Feedback geben, damit wir Fortschritte machen können." Stroll musste den Test in Bahrain wegen einer Handgelenksverletzung auslassen. Testfahrer Felipe Drugovich sprang kurzfristig für ihn ein.
Alonso: Liegt es an mir oder am Auto?
Zu den Bereichen, in denen das Feedback von Stroll besonders fehlte, sagte Alonso: "Es schmerzt uns sehr. Denn bei einigen meiner Kommentare oder Gefühle zum Auto wissen wir nie, ob es nur an mir in einem neuen Team und neuen Auto liegt, oder ob es vielleicht nur eine Aston-Martin-Sache ist, die Lance erkennen würde."
"Das Gefühl für das Bremspedal, die Servolenkung, all diese Dinge, von denen ich nicht weiß, ob sie ein Erbe des Teams sind oder ob sie einfach neu in diesem Auto sind. Wir können das nicht ohne ihn machen, also hoffe ich, dass er bald zurückkommen kann."
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Interessanterweise deutete Alonso an, dass sich der AMR23 so sehr verändert habe, dass die Informationen zum Set-up des 2022er-Auto nun "nutzlos" seien. "Weil wir mit diesem Auto in einem ganz anderen Betriebsfenster arbeiten", erklärte der Spanier.
"Das ist eine große Herausforderung für die Ingenieure, aber sie waren in den vergangenen Tagen sehr mutig und kreativ mit verschiedenen Ideen, und wir haben neue Wege gefunden, das Auto abzustimmen. Wir haben sehr talentierte Leute im Team, also vertraue ich ihnen. Wir werden immer produktiver werden."
Wie lange Stroll ausfallen wird, ist noch unklar. Fest steht: Beim Formel-1-Saisonauftakt am Wochenende wird es nicht antreten können. Wie schon beim Test wird ihn Drugovich vertreten, der damit sein Renndebüt in einer Königsklasse feiert.