• 26. Februar 2015 · 20:23 Uhr

Red Bull: Daniil Kwjat für Melbourne bereit

Trotz kleiner Technikpannen sammelte Daniil Kwjat erneut viele Kilometer, fühlt sich mit den Abläufen bei Red Bull bereits vertraut und rechnet nicht mit vielen Updates

(Motorsport-Total.com) - Der Russe Daniil Kwjat hat sich längst für seinen Faux-pas in Jerez rehabilitiert, als er den Frontflügel seines Red-Bull-Boliden demolierte und so das Testprogramm verzögerte. In der vergangenen Woche erwies sich der Youngster nach Max Verstappen mit 216 Runden als zweitfleißigster Pilot, zum Auftakt des letzten Testblocks spulte Kwjat mit 75 Runden trotz eines kleinen Problems bei der Installationsrunde und eines mechanischen Defekts am Nachmittag erneut viele Kilometer ab.

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Kwjat entwickelt sich bei den diesjährigen Wintertests zum Kilometerfresser Zoom Download

Kwjat ist daher verständlicherweise erleichtert, denn die verlorene Zeit hat man längst wieder aufgeholt: "So etwas kann schon mal passieren, und wir sind jetzt wieder im Plan. Außerdem haben wir sogar an diesem Tag ein paar Dinge erledigt, die wir jetzt nicht mehr nachholen müssen."

Heute waren jedoch wegen des Technikproblems leichte Anpassungen des Programms notwendig: Kwjat spulte am Nachmittag statt Longruns Shortruns ab. "Dani hatte gerade zehn Runden seines Longruns absolviert, als wir ein Problem erkannten", erzählt Chefrenningenieur Guillaume Rocquelin, der von einem "nicht perfekten Start" in die letzte Testwoche spricht. "Wir wollten auf neue Teile warten, die über Nacht eintreffen werden. Deswegen absolvierten wir dann Shortruns, und wahrscheinlich werden wir damit auch morgen beginnen, ehe die Teile am Auto sind."

Eine Sekunde hinter Hamilton

Am Ende reichte es für den Red-Bull-Aufsteiger an seinem vorletzten Testtag vor dem Saisonauftakt für den vierten Platz. Ihm fehlten 2,447 Sekunden auf die Bestzeit von Williams-Pilot Felipe Massa. Seine Rundenzeit muss man allerdings mit der des drittplatzierten Lewis Hamilton vergleichen, denn der fuhr seine persönliche Bestmarke im Gegensatz zu Massa (Soft) und Marcus Ericsson (Supersoft) ebenfalls mit der Medium-Mischung. Auf den Weltmeister fehlte Kwjat heute rund eine Sekunde.

"Im Grunde war der Tag ganz ordentlich", bilanziert Kwjat. "Wir konnten recht viel erledigen, und hoffentlich schaffen wir morgen noch mehr. Diese letzten Tage sind wirklich wichtig, damit wir wissen, wo wir stehen, sowie Motor und Chassis verstehen. Es ist also gut, so viel wie möglich zu fahren."

Und das mit einem Auto, das sich nicht gravierend von der Melbourne-Version unterscheiden wird. "Ich weiß nicht, wie viel für Melbourne noch kommen wird", sagt Kwjat. "Zwischen dem jetzigen Auto und Melbourne wird aber kein riesiger Unterschied bestehen, nicht wie Himmel und Erde."

Eingewöhnung bei Red Bull abgeschlossen

Auch zu anderen Themen gibt sich der Mann aus Ufa nach dem Testtag eher wortkarg. Auf die Frage, wie er die Massa-Zeit einschätzt, meint er bloß schulterzuckend: "Wer weiß? Vielleicht geben manche Teams schon Vollgas." Das Ansprechverhalten des Renault-Antriebs sei "in Ordnung. Natürlich können wir uns immer verbessern, aber hoffentlich wissen wir morgen mehr."

Bleibt die Frage, ob der 20-Jährige, bevor er am Freitag seinen letzten Wintertesttag 2015 bestreiten wird, bereits optimal auf den Saisonauftakt vorbereitet ist. "Ich bin gut vorbereitet", sagt er selbstbewusst. "Ich habe das Gefühl, dass ich all die wichtigen Dinge, die zu tun sind, abhaken kann. Das gibt mir Selbstvertrauen. Ich kenne die Abläufe, ich weiß, wie das Team arbeitet. Ich weiß, was das Team von mir verlangt, und alles läuft schon etwas automatisierter ab."

Zumindest leidet Red Bull dieses Jahr nicht unter so gravierenden Zuverlässigkeitsproblemen wie im Vorjahr - ein Vorteil für den Neuankömmling im Team, den Daniel Ricciardo 2014 nicht hatte. "Wir spulen viele Runden ab", bestätigt Kwjat. "So kann ich mich gut an das Team und an das Auto gewöhnen, was für mich sehr hilfreich ist."

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