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Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Unfall mit mehr als 50g - Verpasst Colapinto das Rennen?
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ George Russell holt Pole in Las Vegas +++ Heftiger Unfall von Franco Colapinto +++ Red-Bull-Probleme im Rennen? +++
Rennstart für Colapinto unklar
Noch ist nicht klar, ob Franco Colapinto nach seinem Unfall am Rennen wird teilnehmen können - und das nicht einmal unbedingt aufgrund des beschädigten Autos. Auch aus gesundheitlichen Gründen könnte der Argentinier nach seinem Einschlag mit mehr als 50g die Freigabe verweigert bekommen. Laut dem Williams-Team wird eine Entscheidung darüber erst morgen vor dem Rennen fallen.
In einem Statement teilt man mit: "Während des Qualifyings erlitt Franco einen erheblichen Aufprall von über 50g, der eine medizinische Untersuchung erforderlich machte. Ein Aufprall dieses Ausmaßes ist natürlich erheblich und schwerwiegend, und er muss morgen erneut untersucht werden, bevor wir wissen, ob er für das Rennen zugelassen wird."
"Die Gesundheit von Franco ist das Wichtigste, und wir sind froh, dass es ihm ansonsten gut geht. Wir werden weitere Updates geben, sobald wir können."
Sergio Perez: Zum sechsten Mal in Q1 gescheitert
Bei Sergio Perez geht derweil die Katastrophensaison weiter. Bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr blieb der Mexikaner in Q1 hängen und wird das Rennen daher nur von Platz 16 aus angehen. "Uns fehlte im Qualifying einfach eine Menge Pace, und das war das Hauptproblem", hadert er. "Es ist einfach nicht besser geworden."
Er habe mit den Reifen vor allem Probleme bei langsamen Geschwindigkeiten gehabt und sagt, dass es "ein fundamentales Problem" mit dem Auto gebe, "das für mich einfach nicht funktioniert. Und genau dort geht mein Gehirn hin, weil ich es versuche, zu fixen."
"Im Moment kommen wir zu den Wochenenden und erforschen eine Menge Dinge, und dann ist es einfach schwierig", sagt er. "Das ist natürlich nicht ideal, denn du möchtest vorne sein - vor allem wenn du weißt, was du eigentlich kannst."
"Aber wenn du keinen Grip hast, dann ist es wirklich schwierig und du bist anfällig für Fehler."
Max Verstappen: Maximum herausgeholt
Max Verstappen nimmt seinen fünften Platz hin: "Wenn du das ganze Wochenende anschaust, ist es okay, weil wir einfach zu langsam sind - in den Kurven, auf den Geraden", sagt er gegenüber RTL. "Ich habe immer Probleme mit dem Reifenaufwärmen über eine Runde gehabt, aber die Longruns waren auch nicht gut. Also es war nicht einfach."
Daher glaubt er, dass er das Maximum aus dem Qualifying herausgeholt hat und gleichzeitig "noch ein bisschen Glück" hatte, dass Lewis Hamilton keine Runde zusammenbekam. "Sonst wäre es natürlich ein sechster Platz geworden", meint er.
Der Niederländer sagt, er habe schon das ganze Wochenende große Probleme gehabt, das richtige Set-up zu finden. Aber: "Ich glaube, was wir für das Qualifying geändert haben, war besser, ich glaube, es wird auch besser sein für morgen. Aber ob es gut genug ist, keine Ahnung, weil beide Longruns sehr schlecht vom Reifenverschleiß her waren."
Hamilton: Plötzlich fehlte die Stabilität
Auf der anderen Seite hätte auch Lewis Hamilton weiter vorne stehen müssen, wie er selbst zugibt. Die Pole sei laut dem siebenmaligen Weltmeister auf jeden Fall drin gewesen. Aber: "Ich habe den Job einfach nicht gemacht", sagt er. "Das Auto hat sich in Q3 anders angefühlt und die Stabilität war aus irgendeinem Grund nicht da."
In Kurve 3 ging dem Briten dann das Heck weg, sodass er keine Chance mehr hatte, eine gute Runde zu fahren. Er glaubt, dass es an den Reifen lag und an der Entscheidung, nicht noch eine zweite Aufwärmrunde zu fahren.
"Das war die falsche Wahl", ärgert er sich. "Und dann war da einfach der Domino-Effekt."
Trotzdem will er nicht von einem Rückschlag sprechen: "Ich fühle mich großartig", stellt er klar. "Ich wünschte, ich wäre auf Pole, aber George ist auf Pole, und das ist toll für das Team, von daher tut es nicht weh. Das Gute ist, dass ich die Pace habe."
George Russell: Nicht mit der Pace gerechnet
Dass Mercedes in Las Vegas auf der Poleposition steht, das ist nach den Eindrücken der Trainings nicht überraschend. Allerdings hätte im Vorfeld des Wochenendes wohl kaum einer Geld auf die Silberpfeile gesetzt. Auch Russell selbst gibt zu, dass er nicht unbedingt mit der Pace gerechnet hatte.
Am Ende reichte es aber: "Es ist ein unglaubliches Gefühl, wieder auf der Pole zu stehen", lacht er. "Wir waren das ganze Wochenende über so schnell. Aber ich wusste, dass die letzte Runde im Q3 diejenige sein würde, die zählt."
"Auf meinem ersten Run hatte ich einen kleinen Moment, und danach wechselten sie meinen Frontflügel. Es gab also einen Moment, in dem ich dachte, wir würden es nicht vor der Zielflagge schaffen", so der Brite. "Aber ich bin einfach nur glücklich, und wir müssen jetzt verstehen, warum [das Auto] an diesem Wochenende so schnell war, denn es war eine echte Überraschung."
Zum dritten Mal nur ein Williams?
Sollte Colapinto nicht starten können, dann wäre es bereits das dritte Mal in diesem Jahr (!), dass Williams nur mit einem Auto antreten kann - eigentlich Wahnsinn.
In Australien hatte Alexander Albon seinen Boliden im dritten Training so zerstört, dass man sich entschied, ihm das Auto von Logan Sargeant zu geben und den Amerikaner zurückzuziehen.
Und zuletzt in Brasilien reichte die Zeit zwischen Qualifying und Rennen nicht aus, um zwei komplett zerstörte Autos wieder aufzubauen, sodass nur Coalpinto starten konnte - und das Auto im Rennen erneut wegwarf.
Toto Wolff: Bittersüßes Ergebnis
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff spricht von einem "bittersüßen" Qualifying. Denn klar: Der Silberpfeil hat seine Performance aus den Trainings bestätigt und konnte die Pole holen. "Das Auto war wirklich schnell heute", lobt er bei Sky und legt im ORF nach: "Wir haben jede Session angeführt an dem Wochenende und das ist erfreulich. Aber natürlich ist die wichtigste morgen, und da geht es auch darum, wie du grainst, ob du den Reifen einigermaßen am Leben hältst. Aber 'so far so good'.""
Der Wermutstropfen ist jedoch das Ergebnis von Lewis Hamilton, der keine seiner beiden Q3-Runden zusammenbringen konnte und nur von Rang zehn aus ins Rennen gehen wird.
"Er war ja in Q2 noch der Schnellste", sagt der Österreicher über Hamilton. "Es waren dann halt die zwei Runden in Q3, da hat er es nicht mehr zusammengebracht. Aber bis dahin ist das Auto richtig gut gelaufen. Und es wäre natürlich schön gewesen, wenn wir beide in der ersten Startreihe gehabt hätten. Dann hätte es mehr Spielvarianten gegeben."
Max Verstappen vor WM-Rivale Lando Norris
Das Qualifying in Las Vegas hat Max Verstappen näher an den Gewinn des WM-Titels gebracht. Denn um die Entscheidung zu vertagen, muss Lando Norris dem Niederländer im Rennen drei Punkte abnehmen, doch in der Startaufstellung steht Verstappen vor dem Briten - obwohl er selbst nur Rang fünf erreichte.
"Wir sind vor Norris, also so gesehen passt jetzt mal alles", sieht Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko im ORF das Positive.
Eigentlich hatte der Österreicher einen Start aus den ersten beiden Reihen prognostiziert, doch daraus wurde nichts. "Aber es wäre möglich gewesen", sagt er. "Wir hatten in Sektor zwei in Kurve neun ein bisschen einen Quersteher, da hat er zwei bis drei Zehntel verloren. Aber generell, nach den Trainings am Freitag und auch noch heute Vormittag, ist das eine gute Performance."
Heftiger Unfall von Franco Colapinto
Überschattet wurde das Qualifying von einem schweren Unfall von Franco Colapinto, der seinen Williams nachhaltig zerstörte. Für die Mechaniker ist das natürlich eine schlechte Nachricht, weil ihnen wieder eine lange Nacht bevorsteht - und das nachdem man in Brasilien schon drei schwere Unfälle zu verkraften hatte.
Die Frage ist natürlich, ob man das Auto nach dem harten Einschlag überhaupt wieder aufbauen kann oder ob das Chassis in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch Teilemangel war zuletzt ein Thema, auch wenn das Team diese Sorgen immer beiseitegewischt hatte.