• 12. Februar 2023 · 14:59 Uhr

Alessandro Alunni Bravi: Interview mit dem neuen Chef des Sauber-Teams

Alfa-Romeo-Teamrepräsentant über Sauber-CEO Andreas Seidl, die neue Struktur in Hinwil und die Ziele für die Formel-1-Saison 2023

(Motorsport-Total.com) - Mit Alessandro Alunni Bravi hat Sauber-Group-CEO Andreas Seidl eine überraschende Personalie aus dem Hut gezaubert. Der Italiener fungiert 2023 offiziell als Teamrepräsentant von Alfa Romeo, übernimmt aber im Prinzip die Aufgaben eines Teamchefs.

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Alessandro Alunni Bravi ist das neue Gesicht beim Alfa-Romeo-Team Zoom Download

Seidl selbst, bis 2022 Teamchef bei McLaren, kann das Tagesgeschäft an der Rennstrecke nicht übernehmen. Er soll die nötige Infrastruktur aufbauen, wenn 2026 der neue Partner Audi beim Schweizer Rennstall einsteigt. Deshalb auch das Engagement von Alunni Bravi. Der Italiener lobt Seidl in einem Interview mit 'Motorsport Network'.

"Er ist mit seiner Erfahrung ein sehr wichtiger Teil für das Wachstum des Teams. Er kennt Sauber aus seiner Zeit bei BMW. Er weiß, wie man mit einer großen Organisation arbeitet. Er hat viel Erfahrung mit einem Top-Team in der Formel 1, wo er Teamchef war. Er bringt also alle Voraussetzungen mit, um sich von Anfang an in diese Rolle einzufinden und sofort effektiv zu sein", so Alunni Bravi.

Alunni Bravi überzeugt: Seidl der Richtige

Die Zusammenarbeit zwischen Alunni Bravi und Seidl, der seinerzeit auch Teamchef im LMP1-Werksteam von Porsche war, ist erst wenige Wochen alt. Doch die bisherigen Eindrücke sind durchweg positiv: "Ich bin jetzt noch mehr bestätigt, dass er der Richtige für uns ist. Und ich kann viel von ihm lernen", sagt Alunni Bravi.

"Und er kann uns helfen, den Schritt zu machen. Er ist ein Mensch, der sehr transparent ist, der auf den Punkt kommt. Wir haben begonnen, alle Bereiche zu analysieren, in denen wir uns als Gesamtorganisation verbessern können. Und es ist sehr wichtig, dass er uns mit seinem Wissen und seiner Perspektive hilft, die Dinge anders zu machen."

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Andreas Seidl wurde als neuer CEO der Sauber Group verpflichtet Zoom Download

"Ich tue alles, um ihm eine reibungslose Integration zu ermöglichen, und alle unsere Mitarbeiter helfen ihm, zu verstehen, was Sauber ist und was wir brauchen." Dass sich Alunni Bravi als Mentor für seinen eigentlichen Chef anbietet, kommt nicht von ungefähr. Denn der Italiener kennt Sauber bereits seit einigen Jahren.

"Wollen Vasseurs Weg weitergehen"

2017 stieß er zum Team - zeitgleich mit Frederic Vasseur, der als Teamchef zu Ferrari wechselte. "In erster Linie ist Fred ein Freund", sagt Alunni Bravi. "Ich werde nie die Zeit vergessen, die wir zusammen verbracht haben, nachdem wir 2017 zu Sauber gekommen sind. Natürlich wollen wir den Weg, den Entwicklungsplan, den er eingeschlagen hat, weitergehen."

"Fred hat eine entscheidende Rolle gespielt, er war unser Leader. Wir wollen seinen Weg weitergehen. Wir wollen bestätigen, dass das Team dank der Arbeit, die wir dank Fred geleistet haben, diese Position erreicht hat." Aber zumindest an der Rennstrecke ist nun Arbeitsteilung angesagt.


Alfa Romeo C43: ENDLICH ein echtes Auto!

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Das Warten hat ein Ende: Das Sauber-Team hat mit dem Alfa Romeo C43 bei der bisher besten Formel-1-Präsentation 2023 endlich ein echtes Auto gezeigt. Weitere Formel-1-Videos

Das Tagesgeschäft an den Grand-Prix-Wochenenden wird von Alunni Bravi zusammen mit Xevi Pujolar und Beat Zehnder geleitet. "Wir haben klare Aufgaben, wir haben eine klare Struktur. Und wir werden jeden Tag gemeinsam daran arbeiten, diese Struktur zum Funktionieren zu bringen und das Team weiterzuentwickeln", erklärt Alunni Bravi.

Darum gibt es bei Alfa Romeo mehrere starke Männer

Die Umstrukturierung sei aber nicht nur wegen des Einstiegs von Audi notwendig gewesen, wie Alunni Bravi betont: "Angesichts des Kalenders und all der Aktivitäten, die wir auf und neben der Strecke zu erledigen haben, hielten wir es für einen klugen Schachzug, die Funktionen auf verschiedene Personen zu verteilen."

"Wir glauben, dass diese Struktur den Anforderungen und der zunehmenden Komplexität der Formel 1 gerecht wird. Und wir glauben, dass wir angesichts der Arbeit, die in diesem und in den kommenden Jahren auf uns zukommt, effizienter sein werden."

Immerhin bleibt bei Alfa Romeo auf der Fahrerseite alles beim Alten: Wie im Vorjahr sollen Valtteri Bottas und Guanyu Zhou die Mühen hinter den Kulissen mit Punkten belohnen. Der Fokus im Team liegt voll und ganz auf der kommenden Saison, das haben alle Beteiligten auch im Rahmen der Teampräsentation verkündet.


Shakedown Alfa Romeo C43

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Im Rahmen eines Filmtags fährt Valtteri Bottas in Barcelona die ersten Runden mit dem neuen Alfa Romeo C43 für die Formel 1 2023. Weitere Formel-1-Videos

Alunni Bravi sagt: "Für mich ist die größte Herausforderung, den Knopf zu drücken und die Saison 2023 zu starten. Das wird eine große Herausforderung. Und dann werden wir von Zeit zu Zeit über die Zukunft nachdenken."

Kein konkretes Ziel für die Formel 1 2023

"Aber die Zukunft baut man jeden Tag auf, indem man jeden Tag gut arbeitet, sein Bestes gibt und sich auf das konzentriert, was man tut. Das ist der beste Weg, die Zukunft zu gestalten: Indem man sich auf das Tagesgeschäft konzentriert."

Doch wohin geht die Reise für Sauber/Alfa Romeo nach drei achten, einem neunten und einem sechsten Platz in den vergangenen fünf Jahren? Ein konkretes Ziel gibt es laut Alunni Bravi nicht: "Unser Ziel über den Winter war es, die Saison 2022 zu analysieren und all unsere Schwächen anzusprechen und zu beheben."

"Erst auf der Strecke wird sich zeigen, ob wir die richtige Arbeit geleistet haben. Aber das Ziel ist sicherlich, die Gesamtleistung zu verbessern. Das bedeutet für uns, die Zuverlässigkeitsprobleme, die wir im vergangenen Jahr hatten, zu lösen, über die gesamte Saison konstant zu sein und dann am Ende der Saison zu sehen, wo wir stehen."

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