• 25. August 2024 · 19:10 Uhr

"Alarmierend": Harte Niederlage für Max Verstappen beim Heimspiel

Max Verstappen musste nach drei Siegen beim Heimspiel in Zandvoort erstmals eine Niederlage einstecken - Die war gegen einen dominierenden Norris aber krachend

(Motorsport-Total.com) - Das war eine krachende Niederlage für Max Verstappen. Zum ersten Mal fuhr der Niederländer bei seinem Heimspiel in Zandvoort nicht als Sieger über den Zielstrich. Obwohl er sich wie gewünscht am Start in Führung setzen konnte, hatte der Red-Bull-Pilot gegen Lando Norris keine Chance und wurde vom McLaren-Piloten um knapp 23 Sekunden abgehängt.

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Max Verstappen konnte sich nicht lange gegen Lando Norris wehren Zoom Download

"Wir haben das Tempo in keiner Weise mitgehen können", muss Motorsportkonsulent Helmut Marko bei Sky zugeben. "Am Anfang war es halbwegs, aber dann hat sich der Reifenverschleiß eingestellt und man hat ja gesehen, wie leicht Lando uns überholt hat."

Während Norris mühelos um den Dünenkurs pflügte, konnte Verstappen nicht am WM-Zweiten dranbleiben: "Wir haben alles versucht, aber während des Rennens wurde ziemlich klar, dass wir nicht schnell genug waren", sagt der Niederländer. "Also habe ich einfach versucht, Zweiter zu werden."

Wie bereits an den Vortagen hatte der WM-Spitzenreiter große Probleme mit der Balance: "Es war das ganze Wochenende über gleich", hadert er und meint, dass die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse einfach nicht zusammenpasst. "Und das ist im Moment einfach schwierig zu lösen."

"Es scheint einfach so, dass wir nicht nur zu langsam sind, sondern auch noch schlecht in Sachen Reifenabbau. Das ist seltsam, denn normalerweise waren wir in den letzten Jahren da gut", meint er. "Irgendetwas ist zuletzt mit dem Auto schiefgelaufen, was wir verstehen und natürlich verbessern müssen."

Keine Chance im direkten Duell

Dass er heute keine Chance auf den Sieg haben würde, das merkte Verstappen dabei schnell. Er lag nach dem Start in Führung und versuchte anschließend, sein eigenes Rennen zu fahren. "Ich habe bestmöglich auf die Reifen aufgepasst, aber irgendwann hat sich nichts mehr gedreht und nichts mehr reagiert", beschreibt er seine Probleme.

Dadurch kam Norris immer näher, bis er in Runde 17 einen Angriff probierte. "Beim ersten Mal war er nicht nah genug, aber in der nächsten Runde konnte ich nichts mehr machen", schildert er und musste Norris auf Start/Ziel passieren lassen.

Marko: "Ich glaube im Nachhinein war die technische Konfiguration, die wir bei Max gewählt haben, vielleicht fürs Qualifying gut, aber ganz sicher nicht fürs Rennen", sagt der Österreicher. "Dass wir mehr Flügel beim Max draufgegeben haben, war nicht richtig, weil vom Topspeed waren wir nicht gut und in den Kurven hat es uns nicht geholfen."

Für Verstappen war es nach dem Überholmanöver ein einsames Rennen. Nach vorne ging angesichts der Überlegenheit von McLaren nichts mehr, doch gegen Ende schien Charles Leclerc im Ferrari auf ihn aufholen zu können. Nur 2,5 Sekunden fehlten dem Monegassen im Ziel auf Rang zwei, eine Gefahr sieht Marko jedoch nicht.

"Zum Schluss hat er natürlich den Abstand kontrolliert, nach vorne war keine Chance", sagt er. "Also ich glaube nicht, dass Leclerc eine Chance gehabt hätte."

Platz zwei war am Ende Schadensbegrenzung, sodass er im WM-Kampf "nur" acht Punkte auf Norris verlor, der sich auch noch die schnellste Rennrunde gesichert hatte, von der Red Bull "nur träumen kann", wie Marko betont.

Marko warnt: "Alarmierend!"

Noch hat Verstappen in der WM 70 Punkte Vorsprung, trotzdem war die Dominanz von Norris für Red Bull erschreckend: "Wir müssen einiges an Aufgaben erledigen, denn dieser Vorsprung mit 70 Punkten, der reicht nicht, wenn noch neun Rennen ausstehen", warnt Marko. "Heute sind wir ganz klar und ganz fair geschlagen worden, in einem Ausmaß, das auch alarmierend ist."

In der Pressekonferenz wird auch Verstappen auf die Aussagen des 81-Jährigen angesprochen, der diesem zustimmt: "Das Wochenende war einfach generell schlecht. Wir müssen das verstehen", sagt er und warnt vor McLaren: "Sie waren schon in den letzten Rennen fantastisch, von daher war das schon ein wenig alarmierend."

Trotzdem mahnt er auch, dass Red Bull nicht in Panik verfallen muss. "Wir versuchen einfach die Situation zu verbessern. Daran arbeiten wir", stellt er klar.

Und er versucht, Ruhe zu bewahren. Denn auch wenn er jetzt schon fünf Rennen in Folge nicht gewonnen hat - die längste Strähne seit 2020 - sei das nicht so tragisch. "Das passiert. Ich hatte auch viele gute Jahre. Manche Leute haben in ihrer Karriere nie ein Rennen gewonnen, so kann man es auch sehen", sagt er.

Dominanz nur streckenspezifisch?

"Wir haben im Moment nicht das schnellste Auto. Wir haben ein paar Probleme, die wir lösen müssen, und wir arbeiten daran. Mehr kann ich nicht sagen", so Verstappen. Der Niederländer weiter: "Es sind noch viele Rennen auf unterschiedlichen Strecken. Dieses Wochenende war einfach nicht unser bestes Wochenende."

Und das scheint auch die große Hoffnung von Red Bull zu sein: Dass die Bedingungen McLaren entgegengekommen sind, während man selbst Probleme hatte. "Ich glaube schon, dass es zum Teil streckenspezifisch war", sagt Marko bei ServusTV. "Zum Teil war es auch die Temperatur, die relativ niedrige Temperatur."


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"Und was interessant war: Piastri hat nach dem Boxenstopp ungefähr das Tempo von Lando gefahren, und wie er dann hinter Leclerc festgehangen ist, ging überhaupt nichts mehr. Das war bei Lando, wie er Max überholt hat, leider nicht der Fall."

Es bleibt daher spannend, wie sich ein möglicher WM-Kampf noch entwickeln würde. Schon in Monza dürfte Verstappen aber hoffen, dass seine Sieglossträhne zu Ende geht.

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