• 06. Mai 2024 · 03:13 Uhr

McLaren macht Mercedes Mut: Gut wenn sie einen "besseren Job machen"

Mercedes fehlte in Miami die Durchschlagskraft für einen Podestplatz - Lando Norris' Sieg mit McLaren macht Toto Wolff Mut

(Motorsport-Total.com) - Lando Norris hat mit seinem ersten Karrieresieg in Miami die Formel 1 auf den Kopf gestellt. Mercedes-Teamchef Toto Wolff freut sich für den Briten und zieht aus dem McLaren-Sieg gleich mehrere positive Schlüsse für seinen eigenen Rennstall, der in Florida nicht konkurrenzfähig war. Erstens fährt McLaren mit Mercedes-Motoren und das Team zeigt, wie sich eine gute Entwicklung auszahlen kann.

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Lewis Hamilton kämpft in Miami mit Nico Hülkenberg Zoom Download

Auf die Frage, ob es dem Mercedes-Werksteam weh tun würde, ein Kundenteam siegen zu sehen, antwortet der Österreicher im ORF: "Es ist die Realität, aber es tut überhaupt nicht weh. Erstens: Mit einem Mercedes-Motor zu gewinnen, ist auch eine Leistung von HPP, unserer Motorenabteilung. Zu sehen, dass unser Motor die Benchmark und siegfähig ist, freut uns."

"Auf der anderen Seite, und das ist etwas, das ich von Niki übernommen habe, ist es immer schön zu sehen, wenn jemand anderes einen besseren Job macht", stellt der Mercedes-Strippenzieher klar. "Sie machen den besseren Job und gewinnen mit der besseren Struktur. Das muss für uns Motivation und Inspiration sein, dass es einfach geht, dass es möglich ist."

Mercedes irgendwo im Nirgendwo

Doch wie verlief das Rennen für die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und George Russell? Nach einem Qualifying mit Höhen und Tiefen starteten sie von den Plätzen sieben und acht ins Rennen. Zwar hielten sich die beiden Briten in den Top 10, doch die Pace von Red Bull, Ferrari und McLaren war für Mercedes eine ganz andere Hausnummer.

Dennoch sieht Wolff auch positive Aspekte. "Für uns war es auf den Medium-Reifen stark, wir waren am Ende schneller als Perez", sagt er. "Hinten raus konnten wir die Pace halten. Mit der Leistung von Lewis bin ich zufrieden. George hatte auf dem harten Reifen nie Grip. Aber er hat einen soliden Job gemacht."

Mercedes versuchte die Startphase mit Hamilton auf den harten Reifen zu überstehen, doch der siebenmalige Weltmeister fiel schnell gegen die Konkurrenz auf den Medium-Reifen zurück. Nico Hülkenberg zog am Briten vorbei, während sich Russell nach der ersten Runde sogar mit Rang zehn begnügen musste.

Russell in Problemen, Hamilton zufrieden

Auf den harten Reifen hatte Russell keinen Grip und konnte daher nicht attackieren. Eine Safety-Car-Phase, die das Rennen zugunsten von Norris entschied, sorgte für viel Bewegung im Feld. Doch Mercedes tat sich schwer, wirklich nach vorne zu kommen.

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Positiv: Norris gewann im McLaren mit Mercedes-Power Zoom Download

"Je mehr man im Verkehr ist, desto mehr Verwirbelungen hat man, desto schwieriger ist es", erklärt Wolff. "Auf den harten Reifen hatten alle Probleme. Da muss man realistisch sein. Hart gegen hart waren wir nicht gut. Positiv war, dass wir gegen Perez auf dem gleichen Reifen stark waren."

Doch am Mexikaner kam Hamilton in der Schlussphase nicht mehr vorbei und landete hinter den üblichen Verdächtigen von McLaren, Red Bull und Ferrari auf dem sechsten Platz. Lediglich Oscar Piastri konnte nicht an der Spitze mitfahren, da er sich bei einem Unfall den Frontflügel beschädigte. Russell wurde hinter Racing Bulls-Pilot Yuki Tsunoda Achter.

Upgrades der heilige Gral?

"Wir müssen jetzt viele Daten sammeln und sehen, was es ist. Jetzt kommt ein normales Wochenende in Imola mit Freien Trainings und ein bisschen Normalität", resümiert Wolff nach einem schwierigen Rennwochenende in Miami.

Russell macht die Balance des Autos für die enttäuschende Platzierung verantwortlich: "Irgendetwas stimmte mit dem Auto nicht. Ich hatte weder Grip noch Pace. Im gesamten letzten Stint war ich langsamer als Yuki. Wir müssen jetzt herausfinden, was los war." Mercedes schaffte es nicht, die Reifen in das enge Arbeitsfenster zu bekommen, aber Russell schließt nicht aus, dass noch mehr schiefgelaufen ist.

Dennoch glaubt der Brite, dass Mercedes das Ruder herumreißen kann, da neue Upgrades in der Pipeline darauf warten, eingesetzt zu werden. Motivation schöpft Wolff aus dem McLaren-Wunder, denn der Rennstall von Andrea Stella und Zak Brown hat von 2023 auf 2024 einen großen Schritt nach vorne gemacht. Mit der richtigen Entwicklung und Philosophie sind in der Formel 1 also noch Quantensprünge möglich.

Hamiltons "bestes Rennen" 2024

Deutlich besser lief es für Hamilton, auch wenn er nicht mit den Top-Teams mithalten konnte: "In meinem Rennen heute hatte ich einige unterhaltsame Zweikämpfe. Ich habe alles gegeben, um nach vorne zu kommen und konnte einige gute Überholmanöver zeigen. Am Ende haben wir den Red Bull herausgefordert und es war ein tolles Gefühl, gegen sie fahren zu können."

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Russell kam in Miami mit den Reifen nicht zurecht Zoom Download

Im Vergleich zu Russell zog Hamilton ein positives Fazit: "Heute war wahrscheinlich der beste Renntag, den ich in diesem Jahr bisher hatte. Wir haben noch ein paar kleine Verbesserungen für Imola in der Hinterhand. Die anderen Teams entwickeln auch, aber wir werden weiter hart arbeiten."

Andrew Shovlin leitet die Ingenieure an der Strecke und sah ein "unkompliziertes" Rennen seines Teams. "Wir wussten, dass es schwierig werden würde, nach vorne zu kommen. Das Auto lag auf dieser Strecke nicht gut und wir hatten Probleme, vor allem in den langsameren Kurven. Lewis hatte einen schwierigen Stint auf den harten Reifen, aber nach dem Re-start war er mit dem Auto auf den Medium-Reifen viel zufriedener."

Mercedes identifiziert Schwächen

"Leider hatten wir auf der Geraden nicht den nötigen Speed, um Perez zu überholen, aber es war gut, dass wir am Ende gegen ihn kämpfen konnten", freut er sich. "Für George war es ein frustrierender Nachmittag. Er rutschte herum und hatte Probleme, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Das werden wir uns in den nächsten Tagen anschauen."

Konstanz ist wohl der Schlüssel zum Erfolg, deshalb setzt der Ingenieur auf die Entwicklung an der Mercedes-Basis: "Unser Fokus liegt natürlich darauf, das Auto schneller zu machen. Wir haben einige gute Entwicklungen in der Pipeline und werden hart daran arbeiten, diese so schnell wie möglich ans Auto zu bringen."

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