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Norris-Unfall ausgelöst: Bodenwelle muss für 2024 weg, fordert McLaren
Für Lando Norris war der Las-Vegas-GP nach einem spektakulären Unfall schnell vorbei - Oscar Piastri mit "seltsamer" Kollision mit Lewis Hamilton
(Motorsport-Total.com) - Laut McLaren führte eine Bodenwelle auf dem neuen Formel-1-Kurs von Las Vegas zum spektakulären Unfall von Lando Norris. Der Engländer verlor in der dritten Runde das Auto in Kurve 11 aus der Kontrolle und schlug bei hohem Tempo rückwärts in die Mauer. Dort rutschte der McLaren weiter in die Auslaufzone.
Zwar meldete Norris, dass er okay sei, trotzdem musste er nicht nur wie vorgeschrieben ins Medical-Center, sondern wurde anschließend noch zu weiteren Untersuchungen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Allerdings konnte er das nach kurzer Zeit wieder verlassen und am Rennende schon wieder an der Rennstrecke auftauchen.
"Es gibt eine Bodenwelle an dieser Stelle", sagt McLaren-Teamchef Andrea Stella. "Und man kann sehen, dass alle Autos Funken schlagen, wenn sie über diese Bodenwelle fahren. Ich denke, dass die Kombination aus der Bodenwelle und den kalten Reifen ihn überrascht haben könnte", so seine erste Analyse zur Unfallursache.
Der Italiener fordert, dass diese Stelle bis zum Rennen 2024 entschärft wird: "Ich denke, diese Bodenwelle sollte behoben werden, wenn wir weiterhin nachts Rennen fahren, denn die Reifen werden immer kalt sein und wenig Grip haben und dann wird es zu einer sehr schwierige Kurve", so Stella.
"Schon während des Wochenendes sahen wir Fälle von Übersteuern an dieser Stelle. Unabhängig vom Zeitplan würden wir also dringend empfehlen, diese Bodenwelle zu glätten."
Stella ist der Meinung, dass es eine Kombination verschiedener Umstände war, die die ansonsten leicht zu durchfahrende Kurve so knifflig machte. "Fairerweise muss man sagen, dass es für alle die gleiche Bodenwelle ist, es hängt also von der Geschwindigkeit, dem Zustand der Reifen, der Position des Autos und dem Abstand zum Vordermann ab", erklärt er.
"Es gibt mehrere Faktoren. Vielleicht ist Lando davon ausgegangen, dass genügend Grip vorhanden ist", sagt er weiter. "Aber es ist sehr knifflig, ich bin sicher, dass alle Fahrer etwas dazu sagen werden. Das ist etwas, das behoben werden muss."
Kollision zwischen Piastri und Hamilton
Der Unfall von Norris war aber nicht die einzige Enttäuschung für McLaren, denn Oscar Piastri musste sich mit einem Punkt begnügen, nachdem er nach einer Berührung mit Lewis Hamilton, die einen Reifenschaden zur Folge hatte, einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen musste.
Die Berührung in der 17. Runde ereignete sich in der Mitte des ersten Stints des Australiers auf harten Reifen und zwang ihn zu einem zusätzlichen Stopp, bevor er im letzten Stint auf die Mediums wechselte und zumindest eine große Lücke zu Pierre Gasly (Alpine) zufahren konnte, um sich den letzten Punkt zu holen.
"Es war enttäuschend, sehr schade, denn Oscar war absolut brillant", sagt Stella. Der Australier war wie Teamkollege Norris nach einem schwachen Qualifying weit hinten gestartet, konnte aber vom Startchaos vor sich profitieren und noch weit nach vorne kommen - aber auch, weil er eine starke Pace fuhr.
"Es war eine kleine Überraschung, wie schnell wir waren", sagt der Teamchef, "und es ist schade, dass wir das Rennen auf harten Reifen begonnen haben und dann wegen des Kontakts mit Hamilton vorzeitig an die Box mussten."
Piastri glaubt: Viel mehr war auch so nicht drin
Piastri selbst sagt, dass die Kollision mit dem Mercedes-Piloten ein wenig seltsam war. "Keiner von uns beiden hatte sich wirklich auf die Kurve festgelegt, und dann haben wir beide in letzter Minute die Kurve genommen, und ich wollte ausweichen, aber wir haben uns einfach in der Mitte getroffen, und dadurch hatte ich einen Reifenschaden."
Allerdings glaubt Piastri selbst nicht, dass die Kollision einen großen Einfluss auf sein Rennen hatte: "Es wäre interessant gewesen, zu sehen, ob ein Ein-Stopp-Rennen in dieser Situation funktioniert hätte, aber das ist immer schwer zu sagen. Wir wären wie Gasly eine leichte Beute gewesen, so ziemlich", meint er.
"In diesem Rennen sind viele Dinge für viele Leute schiefgelaufen, und ich denke, ich saß im selben Boot."
Zumindest einmal hatte Piastri Glück, nämlich als sein Teamkollege Norris abgeflogen war. Der Australier lag zu dem Zeitpunkt genau vor ihm und hätte durchaus mit zum Opfer werden können. "Ich habe in den Spiegel geschaut und überall Funken und Teile herumfliegen gesehen", beschreibt er. "Natürlich ist es nicht ideal, aber ich bin froh, dass es nicht uns beide erwischt hat."