Stroll "sauer" über Miami-Wochenende: Wusste, dass Rennstrategie nicht klappt!
Lance Stroll kritisiert nach P12 beim Formel-1-Grand-Prix von Miami die Vorgehensweise seines Aston-Martin-Teams bei der Strategie
(Motorsport-Total.com) - Der Unterschied zwischen den Aston-Martin-Teamkollegen Lance Stroll und Fernando Alonso hätte beim Grand Prix von Miami unterschiedlicher wohl nicht sein können. Während Stroll am Samstag bereits in Q1 ausschied und im Rennen Zwölfter wurde, fuhr der Spanier zunächst in die erste Startreihe und am Rennsonntag mal wieder auf das Podium.
Von Platz 18 versuchte Stroll eine alternative Strategie, indem er - wie auch Rennsieger Max Verstappen - auf dem harten Reifen startete, um später auf dem Medium zu wechseln. Nach dem Rennen zeigte er sich von seiner Aufholjagd von P18 auf P12 aber nicht gerade begeistert am Teamfunk.
"Wir müssen und das noch einmal ansehen", sagt Stroll. "Ich glaube, das war einfach nicht die richtige Strategie. Es war nicht gut genug."
Stroll wollte auf andere Strategie umsteigen
Und auch nach dem Rennen in den Interviews war der Kanadier immer noch nicht angetan: "Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich ein bisschen im Verkehr feststeckte und im Rennen nicht viel passierte. Ich wollte einfach wissen, was los ist, und vielleicht eine andere Strategie wählen."
"Es war einfach ein hartes Rennen, es gab einen DRS-Zug die ganze Zeit. Und ja, der Schaden war [im Qualifying] schon angerichtet. Wir werden aber darüber sprechen. Ich denke, es war einfach ein hartes Rennen. Ich meine, es gab kein Reifenverschleiß und es war schwierig zu überholen. Wenn es keinen Verschleiß gibt und man nicht wirklich überholen kann, ist es immer schwierig, wenn man von hinten startet."
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Für den Grand Prix von Miami haben sieben Teams ihre Strategien gesplittet, wobei nur bei zwei Teams die Strategie Hard-Medium im Vorteil war. Max Verstappen konnte seinen Teamkollegen Sergio Perez damit schlagen sowie Yuki Tsunoda Nyck de Vries bei AlphaTauri.
Stroll: Wusste schon von Anfang an, dass es schwierig wird
Bereits im Qualifying zeigte sich Stroll nicht begeistert von der Strategie seines Teams, als man einen Reifensatz sparen wollte, der Poker am Ende aber nicht aufging und der Kanadier in Q1 ausschied. "Ich denke, das ist Teil des Rennsports", meint Stroll. "Manchmal macht man es richtig, manchmal falsch."
"Wären wir durchgekommen, dann hätten wir drei Sätze für Q2 oder möglicherweise Q3 gehabt, und das hätte uns vielleicht geholfen. Im Nachhinein ist es also immer einfach, Dinge zu betrachten, die man hätte anders machen können. Aber wenn wir durch Q1 gekommen wären und ein einfaches Qualifying gehabt hätten, hätten wir uns in eine bessere Position [für das Rennen] gebracht."
"Am Anfang [des Rennens] wusste ich schon irgendwie, dass es schwierig werden würde, viel herauszuholen, wenn wir nicht spät im ersten Stint ein Safety-Car oder etwas anderes bekommen würden."
Stroll reagiert auf Alonso-Funk
Trotz des schwierigen Rennens bekam Stroll jedoch während des Rennens Lob von seinem Teamkollegen Fernando Alonso. Der Spanier, der ungefährdet auf P3 lag, muss wohl gegen Ende des Rennens auf die großen Bildschirme an der Strecke geschaut haben.
"In welcher Position ist Lance? Tolles Manöver in Kurve eins!", funkte der Spanier. Daraufhin angesprochen sagt Stroll nach dem Rennen: "Ich habe gehört, dass er wohl da vorne ein ruhiges Rennen hatte. Ich weiß nicht, was an der Spitze los war. Ich hatte jedenfalls keine Zeit, auf den Fernseher zu schauen!"
Auf die Frage, ob er aufgrund des vierten Podiums in fünf Renen für Aston Martin dennoch etwas zufrieden sein kann, erwidert er: "Klar ist das gut für die Mannschaft, aber ich bin ziemlich sauer über mein Wochenende. Einfach keine Punkte, ich wollte mehr erreichen."