Lando Norris: Warum er seinen Q2-Versuch abbrechen musste
Bizarre Situation am Ende von Q2: Lando Norris wurde frühzeitig an die Box geholt - Trotzdem schaffte er den Einzug ins Q3, doch Ferrari ist weit weg
(Motorsport-Total.com) - "Komm rein, wir erklären es dir später!" Diese Ansage seines Renningenieurs riss Lando Norris aus seinem Flow in Q2 beim Großen Preis von Frankreich 2021 in Le Castellet (im Live-Ticker!). Trotz des vorzeitigen Abbruchs seines zweiten Versuchs gelang es ihm, seine weiße Weste zu behalten und zum siebten Mal in der Formel-1-Saison 2021 ins Q3 einzuziehen.
Aber was war da los? "Wir hatten ein Problem damit, das Benzin vernünftig ins Auto zu bekommen. Deshalb hatte ich nicht mehr genug Sprit", erklärt der McLaren-Pilot, dessen achter Startplatz der Kategorie "nicht Fisch, nicht Fleisch" entsprechen dürfte.
So musste sich der Brite die letzten Minuten des Q2 aus der Box anschauen und hoffen, dass seine 1:31.542 Minuten ausreichen würde. Sie taten es, es blieb sogar die siebtschnellste Zeit im Q2. Wenn auch keine zwei Zehntelsekunden vor Esteban Ocon, der als Elter ausschied.
Ob er nervös gewesen ist? "Ja, weil die Strecke sich die ganze Zeit über verbessert hat. Und dann muss am Ende von Q2 der Wind gedreht haben. Das war nicht perfekt und hat uns etwas auf dem falschen Fuß erwischt. Es hat mich aber schon überrascht, dass ich nicht weiter zurückgefallen bin. Denn scheinbar hat sich niemand mehr groß verbessert."
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In Q3 erwischte ihn dann noch Charles Leclerc, sodass es Startplatz acht wurde. "Das Auto war nicht schlecht, aber wir haben mit dem Unterschied zwischen langsamen und schnellen Kurven zu kämpfen gehabt. Einfach die richtige Balance zu finden. "Das war nichts Großes - nicht, dass das Auto schrecklich zu fahren gewesen wäre", so der 21-Jährige.
Ferrari ein Stück stärker
Seine Runde sei "zufriedenstellend" gewesen - keine Zauberrunde, aber auch kein Reinfall. "Es fehlt einfach ein bisschen der Grip, wir sind nicht schnell genug. Unser Hauptproblem ist immer, mehr Grip am Heck zu finden, aber wie wir das anstellen, ist nach wie vor die Frage."
Vor allem ein Abstand dürfte McLaren zu denken geben: 0,422 Sekunden. Das ist der Abstand von Norris im schnelleren der beiden McLaren MCL35M auf den schnellsten Ferrari von Carlos Sainz. "Ich hätte gedacht, wir kämen dichter an sie heran. Dass wir vor ihnen landen würden, hätten wir natürlich nicht erwartet. Manche scheinen das ja von uns zu erwarten."
"Ferrari ist auf den Geraden nicht mehr so schrecklich [wie 2020]. Es ist für uns keine Überraschung, dass sie so schnell sind. In manchen Kurven haben sie das schnellste Auto. Da machen sie eine Menge Zeit auf uns gut. Und auf den Geraden scheinen sie nicht so viel zu verlieren. Sie sind dort, wo sie es verdienen. Sie haben ein ganz gutes Auto."
Nun ist Ferrari im Qualifying bekanntermaßen stärker als im Rennen. Eine Chance für Norris? "Ich hoffe es. [Das Rennen] ist nach wie vor nicht ihre Stärke, aber sie haben hier und da Rennen, in denen sie äußerst konkurrenzfähig sind."
"Wenn sie [im Qualifying] eine halbe Sekunde schneller sind als wir, können wir sie im Rennen erwischen. Wenn sie nur eine bis drei Zehntel Vorsprung haben, haben wir eine gute Chance. Wir werden sehen, was wir tun können. Vielleicht können wir sie dazu bringen, ihre Reifen zu verheizen. Wir werden das Beste aus unseren Möglichkeiten machen."