Kampf um P8: Ist der neue Honda-Motor Toro Rossos Trumpf gegen Sauber?
Sauber und Toro Rosso kämpfen noch um den achten Platz bei den Konstrukteuren - Die Schweizer wähnen sich im Vorteil, doch Toro Rosso setzt auf Hondas Spec 3
(Motorsport-Total.com) - Viele Duelle scheinen in der Konstrukteurs-WM schon entschieden zu sein, doch im Kampf um Platz acht wird es noch einmal richtig spannend. Mit dem Ergebnis von Mexiko hat Sauber Toro Rosso in der Meisterschaft überholt und liegt nun drei Zähler vor dem Red-Bull-Juniorteam. Den Rückstand wollen die Jungbullen in den verbleibenden beiden Rennen aber wieder umbiegen. Doch am Freitag in Brasilien (Formel 1 2018 live im Ticker) hatte Sauber die Nase vorn.
Charles Leclerc fuhr auf Rang acht und unterstrich damit die Ambitionen seines Rennstalls. "Es läuft gut für uns", freut er sich nach dem Training und sieht seinen Rennstall in der zweiten Saisonhälfte im Aufwind. Abgesehen von den Rennen in Spa und Monza war Sauber immer stark dabei und konnte ordentlich punkten. "Im Moment sind wir sehr konkurrenzfähig", sagt Leclerc. "Hoffentlich bleibt das so."
Der Monegasse ist jedoch überzeugt davon, dass sein Team die Performance vom Freitag auch in den Samstag retten kann: "Wir wissen mehr oder weniger, was wir zu tun haben", sagt er. "Wir haben zwar noch Arbeit vor uns, aber wenn wir auf unseren Freitag schauen, sieht es gut aus."
Toro Rosso weniger konkurrenzfähig als in Mexiko?
Weniger zufrieden ist man hingegen bei Toro Rosso. Der Rennstall fährt nun bei beiden Piloten das neue Aeropaket, landete aber nur auf den Positionen zwölf (Pierre Gasly) und 21 (Brendon Hartley). Besonders der Neuseeländer ist etwas zerknirscht: "Die Performance war nicht so gut wie erhofft", sagt Hartley und sieht Toro Rosso nicht so konkurrenzfähig wie noch zuletzt in Mexiko.
Vor allem in der ersten Session klagten beide Piloten über starke Balanceprobleme und viele Verbremser. Doch die Probleme konnten mit einem radikalen Umbau am Nachmittag nahezu gelöst werden. Von daher spricht Gasly auch von einem "ermutigendem" Tag. "Für morgen müssen wir noch etwas arbeiten, aber die Performance war in Ordnung. Wir sind nah an den Top 10, das wird das Ziel sein."
Doch Toro Rossos Problem ist, dass die Konkurrenten im Mittelfeld schneller scheinen. Vor allem auf den Geraden fahren Sauber und auch Haas mit ihren Ferrari-Motoren davon. "Wir sind momentan auf der Geraden zu langsam", gibt Teamchef Franz Tost zu. Und Gasly sagt: "Wenn wir mit ihnen kämpfen wollen, dann müssen wir alles zusammenbekommen.",
Endlich einmal keine Strafe
Aber es gibt auch noch einige Mutmacher für Toro Rosso: Zum einen geht das Team zum ersten Mal seit langer Zeit wieder straffrei in ein Qualifying, was man gut ausnutzen möchte, zum anderen war heute noch der alte Spec-2-Motor von Honda verbaut. Morgen soll dann die neueste Ausbaustufe zünden. "Wir wissen also, dass morgen noch ein Schritt kommen wird", meint Hartley und nennt die Zugewinne "groß genug".
Punkte hält der Neuseeländer definitiv für möglich, und auch ein Einzug in Q3 sei potenziell möglich, wenn über Nacht noch etwas gefunden wird. Ob sich damit auch Sauber knacken lässt, steht jedoch auf einem anderen Blatt.