• 28. Oktober 2018 · 03:46 Uhr

Herbe Quali-Schlappe: "Irgendwie passen Haas und Mexiko nicht zusammen"

Nach der brutalen Klatsche von Mexiko sucht Haas schon nach etwas Magie für ein gutes Rennen - Sind die Reifen Fluch und Segen zugleich?

(Motorsport-Total.com) - Haas erlebte im Qualifying von Mexiko (Formel 1 2018 live im Ticker) ein wahres Debakel. Romain Grosjean und Kevin Magnussen mussten beide schon in Q1 die Segel streichen und landeten nur auf den Positionen 16 und 18. "Irgendwie passen Haas und Mexiko nicht zusammen", hadert Grosjean, der zusätzlich noch drei weitere Positionen aufgrund seiner Kollision von Austin verlieren wird.

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Für Haas ist der Event in Mexiko ein echter Rückschlag Zoom Download

Bei den Amerikanern sucht man nun nach Antworten, denn schon das gesamte Wochenende über kam der Rennstall nicht in Fahrt. "Schon seit dem ersten Training hat sich das Auto nicht so gut angefühlt wie zuletzt. Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, haben aber nicht das richtige Mittel gefunden", meint Grosjean weiter.

Sogar drei Sätze Hypersofts nutzte man, um die Chancen zu maximieren - vergebens. "Jeder einzelne Run war komplett anders", rätselt Magnussen. "Wir haben uns die Daten angeschaut und drei verschiedene Autos gesehen. Mit dem gleichen Reifen. Die Reifen sind in einem unterschiedlichen Fenster, oder in gar keinem Fenster, und dann geht halt nichts", sagt der Däne.

Doch am Hypersoft selbst soll die Schwäche von Haas nicht liegen. Denn in Singapur oder Sotschi zeigte der Rennstall mit dem weichsten aller Pneus auch starke Leistungen. In Mexiko ist Haas hingegen schlicht zu langsam. Das liegt laut Magnussen vor allem an der Strecke. Durch die dünne Luft hat man weniger Abtrieb als in Monza, aber trotzdem viele langsame Kurven. "Das scheint für uns keine gute Kombination zu sein", sagt er.

Teamchef Steiner: "Ohne Magie wird es schwierig"

Im Kampf um WM-Rang vier ist das natürlich ein herber Rückschlag, weil Konkurrent Renault auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez sehr gut zurechtzukommen scheint und im Qualifying Siebter und Achter wurde. "Wir brauchen ein sehr starkes Rennen mit beiden Autos und sie dürfen nicht punkten", sagt Grosjean. Doch die Wahrheit kennt er auch: "Selbst wenn sie Reifenprobleme haben sollten, sind wir nicht die Ersten, die hinter ihnen sind."

Bei Haas gibt man sich realistisch: "Ohne Magie wird es sehr schwierig", sagt Teamchef Günther Steiner. Etwa Magie von oben in Form von Regen? "Das wäre noch schlimmer", winkt der Südtiroler ab. "Wenn es regnet, haben wir keine Chance auf Punkte." Eigentlich sollte man meinen, dass weit Abgeschlagene immer auf Regen und ein turbulentes Rennen hoffen, doch Haas sieht seinen einzigen Vorteil möglicherweise in der Reifensituation.

Weil man nicht auf den Hypersofts starten muss, sieht man Chancen für eine Einstopp-Strategie. "Wenn unsere Reifen weniger grainen als die der anderen, dann könnte das eine Chance für uns sein", sagt Magnussen. "Ich habe keine Ahnung, wie wir das hinkriegen sollen. Aber es ist nicht ausgeschlossen."

Werden die Top-10-Hypersoftler zum Opfer?

Bei Haas hofft man darauf, dass die Fahrer aus den Top 10 mit ihren rosafarbenen Pneus Probleme bekommen - und das ist laut dem Team nicht unwahrscheinlich. "Unsere Berechnungen sagen: Wenn du Siebter auf Hyper wirst, stehen deine Chancen schlechter als als 15. auf Ultra", so Magnussen weiter. Doch da wären trotzdem noch einige andere Kandidaten wie die Force India oder die McLaren vor Haas. Und die werden laut dem Dänen sicher keine Hypersofts nehmen.


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Trotzdem will man die Flinte noch nicht ins Korn werfen: "Wir glauben, dass alles passieren kann. Du musst halt da sein, damit du die Chancen nutzen kannst, wenn sie sich bieten", so Magnussen, der mehrere Faktoren sieht: "Erstens das Wetter. Zweitens der Abbau der Reifen, das Graining. Drittens die Strecke, auf der du überholen kannst. Es ist noch nicht aller Tage Abend!"

"Es ist noch nicht alles verloren", stimmt auch Steiner zu. "Wenn wir schon so weit hinten stehen, dann lieber hier als woanders. In Japan, Singapur oder Monte Carlo wäre das ganz anders." Doch er ist realistisch: "Ich fürchte, wir sind ein bisschen zu weit hinten, um noch in die Punkte zu fahren." Dann braucht es wohl doch ein kleines bisschen Magie ...

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