"Ziemlich schlechter" Freitag: Haas verzweifelt an Pirelli
Beide Haas- Piloten erleben einen schwierigen Freitag: Trotz Hypersoft finden Grosjean und Magnussen keinen Grip - Kritik an Pirelli: "Keine große Überraschung"
(Motorsport-Total.com) - Ein Freitag zum Vergessen: Während Konkurrent Renault in Mexiko groß aufgeigen konnte, litt auch Haas wie viele andere Teams unter Reifenproblemen und musste einen herben Dämpfer im Kampf um Konstrukteursrang vier hinnehmen. Dabei konnten weder Romain Grosjean auf Platz 12, noch Teamkollege Kevin Magnussen mit dem letzten und 20. Rang Akzente auf der Strecke setzen. Vielmehr haben beide einen Schuldigen für die Misere ausgemacht: den Hypersoft von Reifenlieferant Pirelli.
Trotz der eigentlich griffigsten Mischung rutschten beide Piloten fast nur um das Autodromo Hermanos Rodriguez. Romain Grosjean glaubte deshalb zwischenzeitlich sogar, dass der mögliche Regen eingetroffen sei. "Ich dachte schon, es hätte angefangen zu regnen! Es war sehr, sehr schwierig", schildert er seine negativen Eindrücke. Dabei sei vor allem die Haltbarkeit des Hypersoft unfassbar kurz: "Über eine Qualifikationsrunde ist es ein vernünftiger Reifen. Aber nach drei Runden im Longrun fährt man wie im Nassen", fällt der Franzose ein vernichtendes Fazit.
Die Reifen am Leben zu erhalten sei derart schwierig, dass man unnatürlich langsam fahren müsse, resümiert Grosjean weiter - und schießt scharf gegen Pirelli. "Sehr langsam", so der Haas-Pilot müsse man das Auto bewegen. "Aber bei Pirelli ist das keine große Überraschung", greift er den italienischen Reifenlieferanten heftig an. Auch Teamkollege Kevin Magnussen wird aus dem Reifen nicht schlau - äußert sich aber nicht so scharf wie sein Stallgefährte.
Kein Grip, keine Balance - aber Hoffnung
"Ein ziemlich schlechter Tag für uns, ganz ehrlich", zeigt sich der Däne in Diensten von Haas desillusioniert. Dabei hatte er eigentlich auf ein Set-up für das Wochenende hinarbeiten wollen - was dank den Reifenproblemen zumindest am Freitag jetzt hinfällig ist. "Es ist echt frustrierend, denn die Reifen waren überhaupt nicht im Betriebsfenster", klagt er ebenfalls über die Pneus aus dem Hause Pirelli.
Auch Magnussen sieht den Grip in Mexiko als großes Problem. "Man fährt einfach vor sich hin und versucht auf er Strecke zu bleiben. Das ist kein Rennfahren, sondern man versucht nur die Runde zu überleben, weil man keine Haftung hat", ärgert er sich über die aus seiner Sicht verschenkten Freitagstrainings. Warum Haas derart große Probleme in Mexiko hat, vermag auch er nicht zu sagen.
Dabei hofft er neben eigenen Fortschritten auf Schützenhilfe der Topteams Mercedes und Ferrari: Im Laufe des Wochenendes könnten beide Renaults abfangen, die sich am Freitag als zweite Kraft hinter Red Bull etabliert hatten. Das französische Werksteam sieht er dabei nicht stärker als sonst - sondern die beiden Platzhirsche schwächer als üblich.
"Es sieht so aus, als ob Ferrari und Mercedes ihre Reifen nicht ans Arbeiten bekommen", glaubt Magnussen die Gründe für die bunt gemischte Zeitenliste zu glauben. Der Abstand von Renault zu Red Bull sei normal - nur den Top-Teams fehle noch das Verständnis für die Pneus. "Ferrari und Mercedes müssen ihre Reifen noch ans Arbeiten bringen", mutmaßt und hofft er nicht ganz uneigennützig ...