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Zwei Runden zurück: Darum gab Ricciardo dennoch nicht auf
Warum Daniel Ricciardo nach der Startkollision mit zwei Runden Rückstand noch einmal ins Rennen geschickt wurde und die Crew ein wahres Wunder vollbrachte
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardos Rennen war vorbei, bevor es richtig begonnen hatte: Der Heckflügel seines Red-Bull-Boliden wurde von Fernando Alonsos daherfliegenden McLaren in der La-Source-Haarnadel abgeräumt, dann zerstörte er bei einer Berührung mit Kimi Räikkönens Ferrari auch noch den Frontflügel. Dennoch schickten ihn sein Team mit zwei Runden Rückstand noch einmal bis zur 30. Runde ins Rennen.
Wollte man den Grand Prix als Test nutzen? "Wenn noch eine Safety-Car-Phase gekommen wäre, hätte er sich zurückrunden können", verneint Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko gegenüber dem 'ORF'. "Dann wären vielleicht Punkte möglich gewesen. Als aber klar war, dass nichts mehr geht, haben wir aufgehört." Teamchef Christian Horner ergänzt: "Es hätte außerdem regnen können. In solchen Situationen muss man da sein."
Der Brite hält es in Anbetracht der Beschädigung an Ricciardos für ein Wunder, dass der "Aussie" überhaupt ins Rennen zurückkehren konnte. "Die Jungs haben tolle Arbeit geleistet, diesen Heckflügel zu wechseln, was normalerweise 45 Minuten dauert", erklärt er. "Sie haben es in zehn geschafft." Beinahe hätte man es sogar geschafft, Ricciardo wieder ins Rennen zu schicken, bevor das Feld ein zweites Mal vorbeifährt.
Damit hat die Red-Bull-Mannschaft einmal mehr bewiesen, dass sie zu den schnellsten im Fahrerlager gehört. Denn auch bei Wechseln von Antriebskomponenten hat man in den vergangenen Jahren immer wieder geglänzt.
Beim Crash, der seinen Heckflügel beschädigte, war Ricciardo komplett schuldlos. "Dieser Unfall sah wirklich schlimm aus", meint Horner. "Nico Hülkenberg hat sich mit dem Bremspunkt verschätzt, und dann gab es eine Kettenreaktion. Daniel hatte Glück davonzukommen, hatte aber Pech, dass das im Grunde sein Rennen zerstört hat."
Die Berührung mit dem rechten Hinterreifen Räikkönens, die ihn den Frontflügel kostete, führt Ricciardo auf den Rammstoß von hinten zurück: "Ich bin gerutscht, und dann war ich schon in Kimis Heck. Alles ist so schnell gegangen." Die Rennkommissare drückten ein Auge zu und ließen Ricciardo davonkommen.
In der WM hat das Aus trotzdem Konsequenzen: Erstmals in dieser Saison liegt der scheidende Red-Bull-Pilot im Gesamtklassement hinter seinem Teamkollegen Max Verstappen, der als Dritter einen Podestplatz einfuhr und mit zwei Punkten Vorsprung WM-Vierter ist.