Kevin Magnussen: Vom Bad Boy zum Punktemagneten
Kevin Magnussen erlebte in Spanien ein einsames Rennen, dass sich für ihn wie eine Führung anfühlte - Genugtuung nach der harschen Kritik in den letzten Wochen
(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen musste in den vergangenen Wochen häufig verbale Prügel einstecken, weil er immer wieder in haarsträubende Zwischenfälle verwickelt war - zuletzt erst am Freitag mit Charles Leclerc. Doch beim Rennen in Barcelona unterstrich der Däne, dass er auch sportliche Qualitäten hat, und fuhr für Haas einen immens wichtigen sechsten Platz nach Hause.
Groß Gelegenheiten in Trouble zu kommen, gab es für Magnussen heute aber gar nicht, denn in gewisser Weise fuhr er ein einsames Rennen. Daniel Ricciardo vor ihm war unerreichbar, Carlos Sainz hinter ihm fehlten auch mehr als 36 Sekunden. "Ja, es war ziemlich wenig los", sagt er. "Ich habe mich gefühlt, als würde ich das Rennen anführen."
Magnussen konnte sich dadurch erfolgreich dem Reifenmanagement widmen, das speziell nach den Neutralisationsphasen eine Herausforderung war, da die Pneus entsprechend kalt waren und es schwierig war, sie wieder zurück in das richtige Fenster zu bekommen. "Aber es war für alle gleich und ich hatte keine großen Probleme", winkt er ab.
Der Haas hat sich somit wieder einmal als "Best of the Rest" erwiesen und die Mittelfeld-Konkurrenz deutlich hinter sich gelassen, doch davon will sich Magnussen nicht blenden lassen. Denn punktetechnisch liegt man noch deutlich hinter McLaren und Renault, die bislang deutlich mehr aus ihren Möglichkeiten gemacht haben. Außerdem fürchtet der Däne, dass die Konkurrenz im Saisonverlauf heranrückt.
Zwar habe man ein gutes Auto, das speziell in schnellen Kurven sehr gut funktioniert, doch die Konkurrenz habe die Trümpfe in der Hand: "Die Jungs werden die ganze Zeit neue Teile ans Auto bringen. Wir werden auch etwas bringen, aber nicht bei jedem Rennen. In Montreal kommt etwas, und ich hoffe, dass uns das etwas bringt."
Doch erst einmal kann Magnussen den Erfolg in Spanien genießen. Nach den letzten Wochen dürfte dies eine Erleichterung für ihn sein. "Ich bin zuletzt in ein paar Schwierigkeiten geraten, aber manchmal hat man so ein schlechtes Momentum - ich mache das nicht mit Absicht", sagt er. "Aber jetzt performen wir gut und holen Punkte. Das ist das Wichtigste."