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Williams enttäuscht: "Wir haben keinen 'Party-Modus'!"
Williams nur auf den Plätzen 14 und 19: Warum die mangelnde Erfahrung der Piloten ein besseres Ergebnis vereitelte und wie man die Probleme der Wintertests loswurde
(Motorsport-Total.com) - Durchwachsenes Qualifying für Williams: Lance Stroll schaffte es nach den enttäuschenden Wintertests immerhin auf Platz 14, während Rookie-Teamkollege Sergei Sirotkin in seinem ersten Formel-1-Qualifying nur auf den 19. und damit vorletzten Platz kam. Da half auch der Mercedes-Motor nicht, der Lewis Hamilton auf dem Weg zur Pole-Position half. "Wir haben hier keinen 'Party-Modus'", scherzt Technikchef Paddy Lowe nach dem Qualifying und spielt damit auf die leistungssteigernden Motoreneinstellungen an, die im Fahrerlager Gesprächsthema Nummer 1 sind.
Nach Party sieht es bei Williams tatsächlich nicht aus, zumal man nach eigenen Angaben das Potenzial für ein besseres Ergebnis hatte. "Das Auto und die Fahrer wären zu mehr imstande gewesen", sagt Lowe. Doch was haben die Fahrer falsch gemacht? "Sergei war bei seinem zweiten Versuch dabei, sich zu verbessern, aber dann hat er einen Fehler im zweiten Sektor gemacht, der den Einzug in Q2 kostete", erklärt der Brite.
Stroll gelang zwar in Q1 mit Platz 14 eine ordentliche Runde und auch sein erster Q2-Versuch war laut Lowe "sehr gut, aber dann hat er härter gepusht, um sich zu verbessern, hatte aber einen Fehler in Kurve 3. Die Startpositionen hätten also besser sein können." Interessant ist, dass der Kanadier den Fehler nicht bei sich sieht: "Ich wurde im letzten Sektor ein bisschen aufgehalten, und hatte die Reifen nicht im optimalen Betriebsfenster, da die Vorderreifen kalt waren. Das hat mich Zeit gekostet."
Dennoch meint er: "Nach den Wintertests hätte ich Platz 14 sofort genommen." Was ohne den Zwischenfall möglich gewesen wäre? "Ich glaube, dass ich ein oder zwei Zehntel herausholen hätte können", sagt der Youngster. "Das hätte mir aber auch nur einen Platz gebracht."
Laut Lowe liegt es aber nicht nur an den Piloten, dass das Ergebnis nicht berauschend ist. Er gibt zu, dass das Auto "derzeit nicht schnell genug" ist, obwohl die Probleme der Testfahrten, dass der Bolide beim Kurveneingang instabil ist, kein großes Thema mehr sind: "Die Balance des Autos ist dieses Wochenende eigentlich ganz gut, und einige der Barcelona-Probleme hatten wohl mit den Bedingungen und dem neuen Belag zu tun." Für den Technikchef sind derartige Phänomene nichts Neues: "Die Wintertests sorgen manchmal für ein untypisches Verhalten der Autos."
Da das Mittelfeld aber so eng beisammen liegt, schließt man bei Williams Punkte im Rennen nicht aus, obwohl das für Sirotkin, der aus der letzten Startreihe losfährt, einer Herkulesaufgabe gleichkommt. Der Russe, der meint, dass ein Einzug ins Q2 auf jeden Fall möglich gewesen wäre, erlebt laut eigenen Angaben "ein hartes Wochenende. Aber es hat auch niemand gesagt, dass es einfach werden würde, obwohl es sogar härter ist als ich dachte."
Was er genau damit meint? "Ich war nach dem Qualifying enttäuscht, denn es ging mir nicht so locker von der Hand wie in den anderen Sitzungen", gibt er zu. "Man hat nur zwei Runden zur Verfügung, um das Maximum herauszupressen. Vor allem in meiner zweiten Runde hätte ich definitiv eine bessere Leistung bringen können."