Starker sechster Rang: Ocon düpiert Perez beim Heimspiel
Esteban Ocon hat Force India in Mexiko ein starkes Qualifying-Ergebnis beschert und dabei Heimhoffnung Sergio Perez deutlich hinter sich gelassen
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollte Sergio Perez die Kohlen für Force India bei seinem Heimspiel in Mexiko aus dem Feuer holen, doch im Qualifying von Mexiko-Stadt war es ausgerechnet Teamkollege Esteban Ocon - seit den Kollisionen Feindbild vieler mexikanischer Fans -, der für den Rennstall zum Held wurde und einen starken sechsten Platz einfahren konnte. Perez selbst musste sich mit Rang zehn begnügen.
"Ich sehe es als großartiges Teamresultat", strahlt Ocon, dem nicht einmal eine Sekunde auf die Pole-Position-Zeit von Sebastian Vettel fehlte. Denn die Mannschaft arbeitete über Nacht fieberhaft am Auto, um es nach einem schwierigen Freitag besser zu machen. "Es ist ein großartiger Job vom Team, heute mehr Performance zu bringen", sagt der Franzose, der von Versuch zu Versuch besser zurechtkam.
Die Entwicklung bei Force India scheint sich gelohnt zu haben, denn der Rennstall brachte extra für Perez' Heimspiel ein neues Aerodynamik-Paket. "Wir haben viel Zeit und Geld ausgegeben, um hier ein großes Aerodynamik-Update bringen zu können", meint Betriebsdirektor Otmar Szafnauer und hatte vor dem Qualifying gehofft, weiter weg von den Verfolgern und näher an den Top-3-Teams zu sein.
Das klappte hervorragend, denn Ocon schlug mit Daniel Ricciardo sogar einen Red Bull, obwohl er laut eigener Aussage eigentlich nicht so gut mit dem Autodromo Hermanos Rodriguez zurechtkommt. Ob er dabei das neue Paket inklusive Unterboden am Auto hatte, darüber macht der Franzose ein Geheimnis: "Ich werde nicht sagen, ob wir damit gefahren sind oder nicht", so der Force-India-Pilot, der es aber als "sehr starke Leistung" bezeichnet, die Entwicklung so voranzutreiben.
WM-Rang vier ist ohnehin fast im Sack, doch gerne würde Force India noch den fehlenden Podestplatz holen, der in diesem Jahr bislang ausgeblieben ist. Bei Perez stehen die Karten dafür aber schlecht, denn er ist mit Rang zehn überhaupt nicht glücklich: "Das ist für uns ein sehr schlechtes Ergebnis", seufzt er und erklärt, wieso er vier Plätze hinter seinem Teamkollegen starten wird.
"Wir haben die Reifenstrategie nach Q1 geändert. Ich war dort ziemlich konkurrenzfähig. Im ersten Versuch von Q2 war es auch okay, doch als sich die Strecke verbesserte, wurden wir langsamer", so der Mexikaner. "Deswegen konnte ich mich nicht verbessern und landete auf Rang zehn." Für morgen hofft er auf einen starken Start, damit er ein paar Plätze gutmachen kann. "Es wird ein schwieriges Rennen. Wir werden sehen, was wir leisten können."
Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Mexiko-Stadt
Zum 18. Mal findet im Rahmen der Formel-1-WM ein Grand Prix von Mexiko statt. Das Rennen ist bereits in seiner dritten "Ära". Von 1963 bis 1970 wurde in Mexiko-Stadt gefahren, von 1986 bis 1992 und jetzt wieder seit 2015. Auf einer umgebauten Strecke mit dem Highlight des Stadions im letzten Sektor. Fotostrecke
Für Esteban Ocon geht es derweil um mehr. Er will sich nicht mit dem sechsten Platz zufriedengeben und schielt bereits auf Höheres. "Wir schauen nach vorne, definitiv nicht nach hinten", kündigt er an. "Hoffentlich können wir die starken Autos hinter uns halten und vielleicht ein paar vorne überholen."
Anlass zur Hoffnung darauf gibt die Tatsache, dass der VJM10 im Rennen meist stärker als im Qualifying ist und dass Ocon mittlerweile alle Strecken aus dem Vorjahr mit Manor kennt. "Das hilft mir", sagt der Franzose. "Ich fühle mich sehr gut, wir kommen in einen guten Arbeitsrhythmus und verstehen uns sehr gut derzeit." Wenn alles optimal läuft, könnte man dann morgen die Belohnung dafür abgreifen.