• 05. Oktober 2017 · 11:03 Uhr

Ferrari: Keine Panik, aber Ursachenforschung dauert an

Nach den Antriebsdefekten bei Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen in Malaysia hat Ferrari die Fehlersuche noch nicht abgeschlossen, schließt aber weitere Defekte aus

(Motorsport-Total.com) - Die Titelambitionen von Ferrari haben beim Grand Prix von Malaysia in Sepang einen herben Dämpfer erhalten: Sowohl Sebastian Vettel als auch Kimi Räikkönen wurden von Antriebsdefekten heimgesucht, was das italienische Traditionsteam mindestens etliche Punkte und vielleicht sogar den Rennsieg gekostet hat. Wenige Tage nach den technischen Pannen sind die Ursachen aber noch nicht restlos aufgeklärt.

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Sebastian Vettel und Ferrari sind den Defekten aus Sepang auf der Spur Zoom Download

"Wir hatten Probleme mit dem Auto. Damit haben wir uns befasst und ein gutes Verständnis davon aufgebaut", erklärt Vettel auf Nachfrage am Medientag vor dem Grand Prix von Japan in Suzuka. "Die Ursachenforschung dauert allerdings noch an, damit wir es bis ins kleinste Detail nachvollziehen können. Die Zwischenfälle liegen ja erst ein paar Tage zurück. Und einige Teile wurden nach Maranello geflogen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es keine weiteren Probleme geben wird."

Auch Räikkönen zeigt sich zufrieden mit der Reaktion von Ferrari und meint, sein Team habe die "unerwartet" aufgetretene Situation gut gemeistert. "Seither wurde viel Arbeit investiert", sagt der Ex-Champion. "Inzwischen wissen wir, was kaputtgegangen ist, und haben eine Lösung dafür. Niemand legt jedoch seine Hand dafür ins Feuer, dass es nicht erneut auftritt." Er selbst sei allerdings zuversichtlich, nicht erneut vom gleichen Problem mattgesetzt zu werden."

Zuversicht bei den Ferrari-Piloten

Überhaupt gehe er optimistisch in das Rennwochenende in Japan, betont Räikkönen. "Unser Auto war eigentlich überall ziemlich stark. Zuletzt war ich sehr zufrieden mit dem Handling und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Wir haben uns da definitiv gesteigert, aber niemand hier steht still. Es kommt immer darauf an, wer etwas mehr tut. Und manche Strecken liegen gewissen Autos eben besser als anderen."

Wichtig sei so oder so der vielzitierte Null-Fehler-Job, meint Räikkönen. "Es geht sehr eng zu. Daher muss wirklich alles stimmen. Und wenn wir es hundertprozentig richtig machen, haben wir eine gute Chance, an der Spitze zu kämpfen." Zumal Vettel voraussichtlich keine Getriebestrafe kassieren wird, weil sein Auto den kuriosen Crash mit Lance Stroll nach der Zieldurchfahrt (!) in Malaysia überraschend gut weggesteckt hat. "Es gab relativ schnell Entwarnung", sagt Vettel. "Es scheint alles in Ordnung zu sein."


Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Japan

Was seine Aussichten für das Wochenende in Suzuka anbelangt, gibt sich Vettel vorsichtig optimistisch, aber nicht überschwänglich. Er meint: "In den vergangenen Jahren waren wir in Suzuka zwar konkurrenzfähig, aber eben nicht konkurrenzfähig genug für den Sieg. Hoffentlich ist es in diesem Jahr anders. Ich bin zuversichtlich, hier ein starkes Paket zu haben."

Vettel glaubt: Die Titelchancen sind intakt

Trotz seines Rückstands von inzwischen 34 Punkten glaube er nach wie vor an seine Titelchance. "Ich will das aber eigentlich nicht gewichten", sagt Vettel. "Es gibt eine Chance, die wollen wir nutzen. Daran hat sich nichts verändert." Im Idealfall sei Ferrari sogar dazu in der Lage, die fünf noch ausstehenden Rennen zu gewinnen. Allerdings stehe sein Team noch mehr unter Druck als Mercedes, weil es sich in der Verfolgerrolle befinde.

"Wir müssen unser Bestes geben, weil wir zurückliegen. Das ist klar", meint Vettel und fügt hinzu: "Es kommt aber auch darauf an, was Mercedes macht. Denn wir müssen deutlich mehr Punkte holen als sie. Wie wir das tun, spielt keine Rolle. Wir müssen es eben packen. Es wird aber natürlich einfacher, wenn wir unsere Sache perfekt hinkriegen und weitere Rennen gewinnen. Das gibt uns eine bessere Chance."

Bei noch 125 zu vergebenden Punkten sehe er keinen Grund, vorzeitig aufzugeben. "Hoffnung gibt es immer", sagt Vettel. "Natürlich waren die letzten beiden Rennen nicht der Hit. Aber ich glaube, wir müssen damit leben und weitermachen. Den Kopf in den Sand zu stecken ist keine Alternative. Unser Auto ist stark. Jetzt müssen wir es auf die Strecke bringen. Hoffentlich laufen die einen oder anderen Dinge auch mal für uns."

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