Hülkenberg: Breitere 2017er-Autos provozieren Mauerküsse
Die vielen Betonkontakte in Singapur sind laut Hülkenberg den breiteren Boliden geschuldet - Auch die Sicht aus dem Cockpit hätte mit dem Phänomen zu tun
(Motorsport-Total.com) - Renault-Fahrer Nico Hülkenberg macht für die zahlreichen Mauerküsse im Qualifying zum Singapur-Grand-Prix die neuen Technikbestimmungen für Formel-1-Boliden verantwortlich. "Für mich lag es gefühlt an den breiteren Autos", sagt der Deutsche über die Ursache für die vielen Berührungen der Streckenbegrenzung, die auch den Toppiloten unterliefen. Hülkenberg selbst hielt sich schadlos und hatte nach eigener Aussage am gesamten Wochenende keinen Kontakt zu verzeichnen.
Anders die Ferrari-Stars Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen, die im Kampf um die Pole-Position ihre Autos an den Beton des Straßenkurses setzten, nachdem Williams-Routinier Felipe Massa sich einen Reifen zerstört hatte - oder Red-Bull-Mann Daniel Ricciardo, der im dritten Training die Stabilität der Radaufhängung mit unbefriedigendem Ergebnis testete. Nur einige Beispiele von vielen.
Hülkenberg verweist auf die im Winter von 1,80 auf 2,00 Meter gewachsene Breite seines Dienstwagens - und darauf, dass er im engen Cockpit kaum die Außenspiegel sieht, geschweige denn die Mauern: "Das macht es schwieriger abzuschätzen, wie weit du wirklich weg bist. Du schaust eigentlich nach vorne. Wo die Mauer ist, siehst du nur peripher." Dass die Piloten die neuen Dimensionen noch nicht im Gefühl haben, wundert ihn aber: "Eigentlich kennen wir es aus Monaco."
Trotzdem: So viel Schrott wie im Zeittraining erwartet Hülkenberg am Sonntag in Singapur nicht. Grund sind das Haushalten mit den Pneus und die Physis, die in der Hitze Singapurs auf eine besondere Belastungsprobe gestellt wird: "Im Rennen fährst du nicht wie im Qualifying. Das geht auf Dauer mit den Reifen nicht. Man kann nicht diese Aggressivität an den Tag legen - 61 Runden lang ist es ziemlich schwierig."