• 29. Juli 2017 · 19:14 Uhr

Hamilton auf Nummer sicher: Zweite Q3-Runde nicht attackiert

Nach seinem abgebrochenen ersten Q3-Versuch hat Lewis Hamilton das Risiko minimiert und keine Harakiri-Runde gefahren - Ferrari ohnehin nicht in Gefahr

(Motorsport-Total.com) - Es war nicht das Qualifying von Lewis Hamilton. Der Brite darf den Großen Preis von Ungarn morgen nur von Startplatz vier aus angehen, nachdem er in der Qualifikation von beiden Ferraris und von Teamkollege Valtteri Bottas geschlagen wurde. Hamilton hatte stolze 0,431 Sekunden Rückstand auf die Pole-Position und zeigte besonders in Q3 unerwartete Fehler.

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Lewis Hamilton war im Qualifying von Budapest nicht fehlerfrei unterwegs Zoom Download

Seinen ersten Versuch im letzten Abschnitt musste er sogar abbrechen, weil er in Kurve 4 von der Strecke abkam. Hamilton klagte über Vibrationen bei seinen Reifen, will es aber nicht grundsätzlich darauf schieben: Zwar sei das Gefühl in den Kurven etwas anders, aber Probleme mit der Balance haben sie beispielsweise nicht verursacht. "Es war keine wirklich schlimme Vibration, die gestört hat", sagt er.

Trotzdem war Hamilton daher nach dem ersten Versuch im Hintertreffen, weil er im Gegensatz zu den Konkurrenten noch keine Zeit gesetzt hatte. Das hat seinen zweiten Versuch beeinträchtigt, wie er zugeben muss, denn das letzte Risiko ist er dort nicht mehr gegangen. Hamilton vergleicht es mit einem Aufschlag beim Tennis. "Du versuchst beim ersten ein Ass hinzulegen, aber wenn du es nicht schaffst, dann versuchst du es beim zweiten Mal nicht." Das Risiko eines Doppelfehlers und somit abgeschenkten Punktes wäre zu groß.

Ohne Chance gegen Ferrari?

Ähnlich war es im Qualifying. Der Mercedes-Pilot begnügte sich daher mit einer soliden Sicherheitsrunde. "Du versuchst natürlich, die bestmögliche Zeit hinzulegen - aber mit weniger Risiko", betont er. "Wenn ich die erste Runde zu Ende gebracht hätte, hätte ich mehr Risiko eingehen können, aber dafür bestand nicht die Chance."

Doch halb so schlimm: Hamilton glaubt ohnehin nicht, dass er an Ferrari vorbeigekommen wäre: "Ich denke nicht, dass es irgendeinen Moment gab, an dem wir eine Chance auf die Pole hatten. Wir konnten heute nicht mit der Zeit von Ferrari mithalten", stellt er klar und sagt, dass Ferrari die Pole verdient habe. Er sieht sogar für morgen schwarz: "Ich denke, es wird morgen für sie einfach werden." Dem überholfeindlichen Hungaroring sei Dank.

Hamilton anfälliger bei Problemen?

Dabei hätte es für ihn heute durchaus schlimmer ausgehen können, denn immerhin landete Mercedes vor beiden Red Bull, die gestern noch ziemlich schnell aussahen. Auch im dritten Training kam Mercedes nicht in die Spur, doch laut Motorsportchef Toto Wolff konnte man mit einer Set-up-Änderung das Blatt zum Qualifying hin wenden. "Dadurch haben wir das Reifenfester besser getroffen", meint er.

Ganz zufrieden scheinen die Piloten aber trotzdem nicht gewesen zu sein - sonst wäre Hamilton im ersten Q3-Versuch wohl nicht von der Strecke geflogen. Er erklärt: "Wenn du an einer bestimmten Grenze fährst, fühlt sich das Auto in Ordnung an. Aber dann siehst du Ferraris Zeit und musst mehr pushen. Also fährst du 110 Prozent und nimmst das Auto dorthin, wo es nicht sein möchte."

Am Ende bleibt aber der Fakt, dass Teamkollege Valtteri Bottas wieder einmal schneller war. Es fällt auf, dass das immer der Fall ist, wenn Mercedes ein paar Probleme zu haben scheint. Wird Hamilton einfacher davon aus dem Konzept gebracht? "Ist das wirklich ein Muster?", zuckt Wolff mit den Schultern. Doch in Sotschi, Monte Carlo und Budapest war der Finne jeweils tatsächlich schneller. "Ich habe kein Erklärung dafür", so Wolff. Er lacht: "Das muss ich nachschauen. Gib mir bis Spa, dann bekommst du eine Antwort."

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