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Formel 1 Ungarn 2017: Vettel dominiert Abschlusstraining
Red Bull in der Krise: Während Lewis Hamilton keine saubere Runde zustande bekommt, fährt Sebastian Vettel am Hungaroring allen auf und davon
(Motorsport-Total.com) - Mit einer klaren Bestzeit von Sebastian Vettel endete das dritte Freie Training zum Grand Prix von Ungarn auf dem Hungaroring (Formel 1 2017 live im Ticker). Der Ferrari-Pilot (1:17.071 Minuten) stellte einen neuen Streckenrekord auf und hängte seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen um 0,475 Sekunden ab. Ferrari hatte damit etwa eine Sekunde Vorsprung auf den Rest der Welt.
© xpbimages.com
Sebastian Vettel fuhr am Samstagvormittag auf dem Hungaroring zur Bestzeit Zoom Download
Die Nachricht des Samstagmorgens war aber Felipe Massa, der nach einem Besuch im Krankenhaus am Freitagabend kurz vor Beginn der Session die Freigabe erhielt, an dieser teilzunehmen. Von einer Viruserkrankung geschwächt, absolvierte der Williams-Fahrer zwölf Runden (17./+3,238), ehe er aufgeben musste. Sein Cockpit wurde daraufhin für Ersatzpilot Paul di Resta umgebaut, der nun im Qualifying zum Einsatz kommen soll.
Von all dem unbeeindruckt lieferte Vettel eine überragende Performance ab. Schon im ersten Versuch auf Supersoft lag der Deutsche an der Spitze, im zweiten steigerte er sich dann noch einmal. Möglicherweise kommen Ferrari die seit gestern deutlich gestiegenen Asphalttemperaturen entgegen. Diese lagen am Ende der Session schon bei 50 Grad Celsius.
Lewis Hamilton startete ganz entspannt in den Samstag, kam erst mit ein paar Minuten Verspätung in der Mercedes-Box an. Das Selbstbewusstsein konnte er jedoch nicht in Rundenzeit umsetzen: Am Ende fehlten 1,417 Sekunden, was für Platz fünf reichte. Selbst Teamkollege Valtteri Bottas (3./+0,897) war schneller - was auch daran lag, dass Hamilton keine einzige wirklich saubere Runde zustande brachte.
Interessant: Während alle anderen auf Supersoft fuhren, testete Mercedes bis kurz vor Schluss mit den härteren Soft-Reifen. Möglicherweise ein Indiz, dass die Silberpfeile versuchen möchten, sich mit einer gewagten Strategie in Q2 einen Vorteil für den ersten Rennstint zu verschaffen? Angesichts der bescheidenen Rundenzeiten wäre das ein Risiko.
Zumal von Red Bull noch eine Steigerung zu erwarten ist. Nach der Freitagsbestzeit erlebte Daniel Ricciardo einen rabenschwarzen Samstagmorgen. Der Australier wirkte von Anfang an angespannt, trat sich nach seiner Installation-Lap in der Energy-Station die Füße aus. Nach insgesamt sieben Runden war dann Schluss, mit Verdacht auf Hydraulikdefekt.
Auf die Spitze fehlten ihm 1,697 Sekunden. Diese sind angesichts der Probleme durchaus zu erklären. Warum aber auch Max Verstappen (4./+1,177) nicht näher an Vettel herankam, entzieht sich unserer Kenntnis. Eigentlich hatten die meisten Experten damit gerechnet, dass Red Bull auf dem verwinkelten Hungaroring näher an die Spitze heranrücken würde.
Um den Titel "Best of the Rest" fighten unter anderem Nico Hülkenberg (7./Renault/+1,682) und Fernando Alonso (9./McLaren/+1,867). Im Abschlusstraining sorgte aber einer für eine Überraschung, den man ebenfalls auf der Rechnung haben sollte: Stoffel Vandoorne (McLaren/+1,621) auf Rang sechs. Und auch Jolyon Palmer (10./Renault/+1,939) konnte sich für seinen gestrigen Crash rehabilitieren.
Dahinter lag das Mittelfeld wie gewöhnlich eng beisammen, wobei sich die Mercedes-Kunden Force India und Williams schwerer tun als sonst. Und Sauber rangiert abgeschlagen ganz hinten, obwohl heute dank eines Kühl-Updates die Leistung des 2016er-Ferrari-Motors zum ersten Mal in dieser Saison ganz ausgefahren werden kann. Pascal Wehrlein (+3,429) wurde 19.