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Massa nach Verstappen-Scharmützel ohne Strafe
Felipe Massa war im Freien Training zum Großen Preis von Großbritannien in eine haarige Szene mit Max Verstappen verwickelt - Am Ende gibt es aber keine Strafe
(Motorsport-Total.com) - Wenn das Freie Training zum Rennen wird: Felipe Massa und Max Verstappen kamen sich im Freitagstraining zum Großen Preis von Großbritannien 2017 in der Club Corner abenteuerlich nah. Verstappen lief auf Massa auf, der nach vorne Platz lassen wollte. Als der Brasilianer sah, dass Verstappen zum Überholen ansetzte, gab er wieder Gas und blieb ganz knapp vor dem Red-Bull-Piloten. Renndirektor Charlie Whiting leitete den Vorfall an die Rennkommissare weiter. Diese verhängten keine Strafe.
© xpbimages.com
Felipe Massa (mit den alten Seitenkästen) entging einer Strafe in Silverstone Zoom Download
Massa nimmt den Fehler auf die Kappe des Williams-Teams: "Mein Ingenieur sagte mir, Verstappen sei auf der Outlap." Dabei befand sich der Niederländer zu jenem Zeitpunkt mitten in einem Longrun. "Wäre das seine schnelle Runde gewesen, hätte ich das nicht gemacht. Ich habe einen Fehler gemacht. Das kommt vor." Was wild aussah, war jedoch kontrolliertes Racing, wie es im Rennen immer wieder vorkommt. Die Stewards entschieden, dass das kleine Scharmützel keine Strafe wert sei.
Rein sportlich lief es für das Williams-Team deutlich besser als zuletzt in Österreich. Felipe Massa fuhr mit einem neunten Rang am Vormittag (Ergebnisse des 1. Freien Trainings) und einem achten Platz im 2. Freien Training in beiden Trainingssitzungen in die Top-10. Lance Stroll konnte mit zwei 15. Plätzen noch nicht an seine starken Vorstellungen auf den drei Stop-&-Go-Strecken von Kanada bis Österreich anknüpfen, fuhr jedoch ein anderes Programm als sein Teamkollege.
Neue Teile von beiden Fahrern beschädigt
Es lief allerdings nicht alles rund: Sowohl Massa als auch Stroll rückten am Freitag mit neuen aerodynamischen Teilen aus. Stroll fuhr mit neuen Bargeboards und neuen Flügeln, die sich über die gesamte Breite der Seitenkästen zogen, aber mit der alten Nase. Massa führte eine neue Nase und die neuen Bargeboards aus, fuhr aber mit der alten Seitenkasten-Lösung. Doch beide Fahrer beschädigten sich die neuen Teile beim Überfahren der Randsteine in Copse Corner. "Das geht in dieser Kurve wirklich schnell", stöhnt Massa. Das Team rüstete auf den alten Stand zurück, am Samstag kommen wieder die neuen Teile dran.
Abgesehen von diesen Vorfällen beschreibt der 36-Jährige den Freitag als "normalen Arbeitstag. Alles lief ohne Probleme und ich bin mit der Balance zufrieden. Uns gelingt es, die Reifen bereits in der ersten Runde zum Arbeiten zu bringen. Wir fahren dort unsere schnellste Zeit, wie es sein soll." Das bedeutet natürlich, dass es im Qualifying kein Netz und doppelten Boden gibt, denn schon in der zweiten Runde haben die Reifen ihren Peak überschritten.
Für Lance Stroll wartet mit dem Silverstone Circuit eine der größeren Herausforderungen der Saison. "Das ist eine der schwierigeren Strecken zum Lernen", weiß Technikchef Paddy Lowe. "Aber wir sind mit seinen Fortschritten bisher zufrieden." Dass er fast sieben Zehntelsekunden Rückstand auf Massa am Freitagnachmittag hatte, ist auch auf die unterschiedlichen Programme zurückzuführen. Doch Stroll weiß, dass er noch etwas finden muss, um seine zuletzt aufsteigende Form zu untermauern: "Der Tag war nicht schlecht, aber es gibt von meiner Seite noch ein paar Dinge zu verbessern."
Auch Stroll ist sich sicher, dass der Reinfall aus Österreich sich in Großbritannien nicht wiederholen wird. "Wir haben die Balance deutlich verbessern können. Wenn man sich ansieht, was Felipe angestellt hat, ist das vielversprechend. Ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Auto haben. Das Mittelfeld liegt sehr dicht beisammen, deshalb muss ich über Nacht einige Dinge verbessern."