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Red Bull: Verstappen hätte "ohne Zweifel" gewinnen können
Warum Max Verstappen in Baku einen möglichen Sieg verpasste, wieso Red Bulls Versuche, das Auto zu retten, scheiterten, und wie das Pech den Youngster verfolgt
(Motorsport-Total.com) - Großer Jubel bei Red Bull: Daniel Ricciardo staubte den Sieg nach den Turbulenzen um Sebastian Vettel und Lewis Hamilton ab. Doch einer schaute in die Röhre: Max Verstappen. Denn wäre der Niederländer nicht in der 13. Runde mit Motorschaden ausgefallen, hätte er die deutlich bessere Ausgangssituation als sein australischer Teamkollege gehabt.
Das weiß auch Teamchef Christian Horner. "Ich habe keinen Zweifel, dass er das Rennen gewonnen hätte", glaubt der Brite. Und Verstappen selbst wirft ein: "Wir hätten es zumindest auf das Podest schaffen können, also bin ich sehr enttäuscht." Zumal sich der 19-Jährige in den Anfangsrunden bärenstark präsentierte und bereits dabei war, sich den drittplatzierten Force-India-Piloten Sergio Perez zurechtzulegen, als er per Funk ein Problem mit dem Motor meldete und langsamer wurde.
"Max sah wirklich stark aus. Er fand einen guten Rhythmus und setzte Perez unter heftigen Druck, um auf Platz drei nach vorne zu kommen", sagt Horner. Doch was war der Grund für Verstappens vierten Ausfall im sechsten Rennen? Offenbar schnappte er wie Ricciardo, der deswegen früh an die Box geholt wurde, ein Wrackteil auf, welches den Motor überhitzen ließ.
Riss ein Wrackteil Verstappen aus dem Rennen?
"Wir haben gesehen, dass ein großes Teil im Luftzufuhrbereich ist", erklärt Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko. "Wir haben gesehen, dass die Motor- und Wassertemperaturen hochgehen. Aber die Rundenzeiten hier sind lang, und als wir reagieren wollten, ist das Teil von selbst weggeflogen. Vielleicht war das die Ursache."
Erst dann erkannte man, dass der Renault-Motor nicht mehr zu retten ist: "Plötzlich gab es Motorenprobleme, die man mit Mappings und dergleichen nicht mehr lösen konnte." Mit dem Renault-Defekt in Montreal habe der Schaden in Baku aber nichts zu tun, bestätigt Horner. Die Franzosen müssen jetzt "die richtige Analyse machen und herausfinden, was die Ursache war."
Was besonders bitter ist: Während Verstappen in dieser Saison erst einen Podestplatz vorzuweisen hat, läuft es für Teamkollege Ricciardo gerade wie geschmiert. "Daniel ist jetzt zum vierten Mal hintereinander auf das Podium gefahren und hat sogar einen Sieg geholt", sagt Horner. "Er hat eine Glückssträhne, und bei Max ist es das Gegenteil. Aber das wird sich drehen. Er fährt so gut und wird stärker und stärker. Ein gutes Resultat wartet gleich hinter der nächsten Ecke."
Marko: Verstappen wird durch Pech wachsen
Und auch Marko fühlt mit seinem Schützling: "Wenn der andere gewinnt, tut das natürlich umso mehr weh." Er glaubt aber, dass der Youngster dadurch wachsen wird: "Er muss auch lernen durch solche Rückschritte durchzugehen. Irgendwann hört seine Serie wieder auf. Er muss sich an dem aufrichten, was sein Speed ist, und der ist wirklich unglaublich. Im Qualifying hat er einen kleinen Fehler gemacht. Auch er muss da noch perfekt werden. Aber das kommt schon noch. Aber natürlich ist es jetzt eine ganz harte Zeit für ihn."
Auch Ricciardo glaubt, dass es nur eine Momentaufnahme ist, dass seine Ergebnisse deutlich besser sind als die von Verstappen. "Er hat derzeit Pech, aber er fährt gut - und das weiß er", sagt der Überraschungssieger von Baku. "Er verliert Podestplätze und viele Punkte, aber er wird sicher zurückschlagen. Wir werden einander weiter pushen."