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Vor Qualifying: Pirelli hält zwei Aufwärmrunden für möglich
Weil die Piloten durch die kalten Temperaturen Probleme beim Aufwärmen der Reifen haben, geht Pirelli davon aus, dass man im Qualifying zwei Outlaps sehen kann
(Motorsport-Total.com) - Laut Reifenhersteller Pirelli könnte die Formel 1 im Qualifying von Mexiko ein unübliches Szenario erleben. Denn weil es auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez mit Temperaturen von bis zu zwölf Grad Celsius Luft und 19 Grad Celsius Asphalt im unteren Bereich ziemlich kühl war, könnten die Piloten am Samstag im Qualifying zwei Einführungsrunden benötigen, um die Reifen für die fliegende Runde aufzuwärmen.
Mit diesem Szenario rechnet jedenfalls Pirelli-Manager Mario Isola, der das Verhalten schon heute häufig beobachten konnte. Denn das Thermometer soll auch im weiteren Wochenendverlauf nicht ansteigen. "Sie sind beim Aufwärmen ziemlich an der Grenze", sagt der Italiener. Sollte jemand auf Soft statt Supersoft sein Glück versuchen, dann sei es nur noch schlimmer.
Allerdings sieht Isola in dem Verhalten einen Vorteil. Denn eine zweite Aufwärmrunde könnte dafür sorgen, dass die Reifen länger halten, weil sie dann weniger Graining bekommen - bei der ohnehin geringen Lebensdauer der Supersofts vielleicht gar nicht so unwichtig. "Wenn man den Reifen auf der Outlap nicht zu sehr stresst, dann kann man ihn auch ein wenig vor Graining schützen", erklärt der Pirelli-Mann.
Graining kommt nämlich dadurch zustande, dass der Reifen bei Kälte spröder wird und kaputtgeht, wie Isola sagt. "Man sorgt für Graining, wenn der Reifen zu kalt ist und man zu sehr pusht und Untersteuern hat." Das könne ein Fahrer eben vermeiden, indem er den Pneu Schritt für Schritt aufwärmt - eine zweite Aufwärmrunde (wie es in der GP2-Serie übrigens meistens der Fall ist), könnte daher das vorherrschende Bild sein.
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Nebenbei rechnet Isola damit, dass fast alle Piloten in Q2 versuchen werden, mit dem Supersoft durchzukommen - allerdings nur, wenn man es so managen kann, dass der Reifen weniger Graining bekommt, denn laut Jenson Button zerfalle der Reifen sonst schon nach wenigen Runden im Rennen. "Wenn sich das Graining aber fortsetzt oder man einen hohen Abbau mit dem Supersoft hat, dann ist es ähnlich wie in Austin, wo das Qualifying auf Soft für einen Vorteil sorgen kann.", so Isola.
In Austin hatten die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg sowie Max Verstappen (Red Bull) erfolgreich versucht, mit Softs durchzukommen, um diese am Start aufziehen zu dürfen. "Klar ist, dass man mit einem Qualifying auf Soft die maximale Freiheit bei der Strategie hat", so Isola. Bei Supersoft sei man hingegen stark eingeschränkt. Von daher könnte die Spitze also doch taktieren.