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Haas: "Gutierrez mit schlechten Autos besser als Grosjean"
Während Romain Grosjean beim Neueinsteiger-Team Haas immer mehr Probleme bekommt, kommt Esteban Gutierrez seinen ersten Saisonpunkten immer näher
(Motorsport-Total.com) - "Ich will mich gar nicht mehr an dieses Wochenende erinnern müssen", sagt Haas-Teamchef Günther Steiner über den vergangen Grand Prix von Singapur. Dabei ging das Nachtrennen nur für einen seiner Fahrer in die Hose. Romain Grosjean hatte vom Trainingsbeginn bis zum Rennsonntag mit erheblichen Problemen zu kämpfen und schaffte es nicht einmal an den Start. Esteban Gutierrez fuhr hingegen einen guten Grand Prix und kam dabei zum fünften Mal in dieser Saison als Elfter ins Ziel.
Der Mexikaner scheint in letzter Zeit besser mit dem VF-16 zurechtzukommen - eine Entwicklung, die auch Steiner mit Interesse beobachtet. "Romain bekommt entweder genau das, was er vom Auto möchte, oder es endet in einer Katastrophe", sagt er. "Dazwischen gibt es nichts. Ich weiß nicht, warum das so ist. Esteban hingegen kommt mit einem nicht ganz perfekten Auto besser zurecht als Romain. Wenn das Auto gut ist, stellt Romain aber erstaunliche Dinge damit an."
Aber das Auto war in letzter Zeit nicht gut - zumindest nicht für Grosjean. Der Franzose, der mit seinen tollen Platzierungen zu Saisonbeginn noch zum amerikanischen Held wurde, machte in jüngster Vergangenheit des Öfteren nur auf sich aufmerksam, wenn er seinen Boliden über Funk mal wieder als "unfahrbar" bezeichnete. In Singapur dann der Höhepunkt: Motorenprobleme im Training, Crash im Qualifying und Bremsprobleme, die den Start am Sonntag verhinderten.
"Das waren ein paar Sachen, die man im ersten Jahr erwarten kann", gibt sich Grosjean vor dem Malaysia-Grand-Prix schon wieder entspannter. "Aber da kam bei einem Rennen schon ganz schön viel zusammen. So schlimm ist aber nicht. Wir können eine Menge daraus lernen und es kann nur noch aufwärts gehen."
Die Unterschiede unter den Teamkollegen kann sich Steiner nicht erklären. Er betont: "Das Set-up ist bei den beiden gleich. Das ist bei uns sogar eine Philosophie. Wenn wir zum Beispiel nur einen neuen Frontflügel haben, bringen wir ihn nicht zum Rennen. Beide Fahrer haben bei uns immer gleiche Chancen. Das war vom ersten Tag an immer klar." Gutierrez kommentiert lediglich: "Das erklärt sich von selbst, oder?"
Er hat jedenfalls auch in Malaysia vor, an die Punkte heranzukommen - und vielleicht auch endlich rein. "Wir müssen uns nur um eine Position verbessern um in die Top 10 zu kommen", lacht Gutierrez. "Ich werde alles dafür geben, genau wie jeder andere im Team auch. Ich denke, wir waren in den letzten Monaten sehr konstant. Wir haben alles versucht, um dorthin zu kommen und in jedem Rennen das Maximum aus dem Auto herausgeholt. Jetzt braucht es nur noch die Möglichkeit."
Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, dass die neuen Bedingungen in Sepang zumindest nicht zum Nachteil für ein neues Team werden. Dank neuem Asphalt und unterschiedlichen Überhöhungsgraden erwartet an diesem Wochenende alle Teams ein Novum. "Als neues Team müssen wir auf jeder Strecke experimentieren", so Gutierrez. "Mit den Informationen, die wir über das Jahr bereits sammeln konnten, fällt es uns aber immer leichter, Simulationen und Vorhersagen zu erstellen. Dennoch wird es interessant, weil nun jeder von null anfängt. Wir müssen versuchen, daraus einen Vorteil zu zeihen."
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Sepang
Tropenhitze, hohe Luftfeuchtigkeit und die leckersten Currys des Formel-1-Jahres: Dafür war der seit 1999 ausgetragene Malaysia-Grand-Prix in Sepang immer bekannt. 2016 präsentiert der Kurs 60 Kilometer vor den Toren der Hauptstadt Kuala Lumpur eine neue Herausforderung: Es wurde kräftig umgebaut. Fotostrecke
Aber auch bei diesem Thema sind sich die Teamkollegen nicht einig. "In Baku war es auch kein großer Vorteil", merkt Grosjean an. "Es kann auch ein Vorteil sein, wenn man sich die Jahre über ein Wissen aneignen kann und weiß, wie man zu reagieren hat wenn es ein Problem gibt. Wenn wir nicht von Beginn an im Fenster liegen, dann dauert es vielleicht etwas länger, das zu lösen. Wir haben aber schon gut Fortschritte gemacht und ich bin zuversichtlich, dass wir bereits einige Lösungen zur Hand haben."
Auch Gutierrez lobt die Fortschritte im Team: "Wir haben uns schon in der Kommunikation verbessert und in der Art und Weise, wie wir uns an über ein Wochenende entwickeln können. Das wird vor allem auf einer Strecke wie dieser wichtig sein. Da werden das Reifenverhalten und auch das Set-up auf den Kopf stellen. Das müssen wir in den Griff bekommen."