• 16. September 2016 · 19:26 Uhr

"Besser als 2015" - Doch Mercedes hat noch Singapur-Sorgen

Nico Rosberg setzt zum Trainingsauftakt zwar die schnellste Zeit, hinkt dafür aber bei den Longruns hinterher - Bei Lewis Hamilton versagt die Hydraulik

(Motorsport-Total.com) - Der Straßenkurs unter Flutlicht scheint noch immer kein perfektes Pflaster für Mercedes, die sonst auf jedem Kurs dominieren können. Zwar setzte Nico Rosberg zum Trainingsauftakt in Singapur die Tagesbestzeit, doch das Weltmeisterteam bleibt nicht ohne Sorgen. Lewis Hamilton muss eine halbe Stunde früher Feierabend machen, weil seine Hydraulik streikt. Der amtierende Champion rutscht auch mehrmals von der Strecke. Außerdem fällt Rosberg in der Rennsimulation deutlich hinter Red Bull ab.

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Nico Rosberg und Lewis Hamilton wollen den Singapur-Fluch hinter sich lassen Zoom Download

"Es lief auf jeden Fall besser als im vergangen Jahr", betont der amtierende Vizechampion nach dem Training. "Es war ein ordentlicher Auftakt ins Wochenende. Wir haben vielleicht etwas aus dem vergangenen Jahr gelernt. Aber wir haben im vergangenen Jahr auch am Freitag nicht schlecht ausgesehen und waren dann am Samstag nirgendwo. Wir müssen abwarten und noch hart daran arbeiten, morgen mehr aus dem Paket herauszubekommen. Das wird dann hoffentlich genug sein, um Red Bull und Ferrari das Leben schwer zu machen - denn das ist sicherlich deren beste Strecke."

Tatsächlich bewegen sich die Top 4 (Rosberg, Räikkönen, Verstappen, Ricciardo) alle innerhalb einer halben Sekunde. Doch bei den Longruns trennen Rosberg neun Zehntelsekunden von dem Red-Bull-Teenager Verstappen. Und was auf dem Papier schon eng aussieht, muss das Material auch erst einmal durchstehen.

Für Hamilton begann das Singapur-Abenteuer schon mit einem Hydraulik-Leck. "Aber es sieht nicht nach etwas Ernsten aus", spielt er die Sorgen herunter. "Die Jungs arbeiten daran und morgen sollte es wieder gut sein." Auch Mercedes-Boss Toto Wolff vertraut darauf, dass das Problem schnell behoben werden kann.

Der dreimalige Weltmeister war am Freitag aber auch nur Siebtschnellster (+1,123 Sekunden) und schien seinen Boliden vor allem auf den Ultrasoft-Reifen schwer unter Kontrolle zu bekommen - er rutschte mehrere Male von der Strecke. Außerdem wurde es dem Briten zwischenzeitlich heiß am rechten Knöchel, was nach seinen Angaben aber nicht mit den Problemen zu tun hatte. "Es waren heute zwei relativ gute Sessions", meint Hamilton. "Unsere Pace sah nicht schlecht aus - auf jeden Fall besser als im vergangen Jahr. Ich würde daher sagen, dass wir relativ stark aussehen."


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Auch über die verpasste Trainingszeit macht er sich keine Sorgen: "Es ist nur ein Freitag. Es gibt ja zum Glück zwei Autos. Und so lange ein Auto die Informationen liefern kann, ist das alles, was wir brauchen. Es ist natürlich ein kleiner Nachteil, aber es gab auch schon Wochenende, an denen wir eine ganze Session verpasst haben. Das sollte also kein Problem sein."

Hamilton will an diesem Wochenende jedenfalls nicht wieder hinterherfahren. "Wir haben viel bessere Chancen, um die erste Startreihe zu kämpfen, als im vergangenen Jahr", sagt er. "Damals sind wir einfach nichts in das Fenster gekommen, in dem die Reifen funktionieren und in heute ging das Auto viel besser damit um. Ich habe schon beim ersten Rausfahren gemerkt, dass es besser passt, als im vergangen Jahr. Da sind wir noch viel rumgerutscht und hatten keinen Grip."

Doch auch Rosbergs Tag verlief nicht ohne Sorgen. Im ersten Freien Training setzte er seinen Boliden an die Mauer und schlich ohne Frontflügel in die Box zurück. Was zunächst wie ein Bremsversagen aussah, konnte vom Team aber nicht als Problem erkannt werden. "Das muss jemand anderes gewesen sein", scherzt Rosberg und bestätigt, dass es ein Fahrfehler war: "Ich habe einfach nur zu spät gebremst und die Reifen haben blockiert, das war alles"

Zum Ende der zweiten Trainingseinheit wurde er aber von der Boxenmauer auf überhitze Vorderbremsen hingewiesen - ein schwerwiegendes Problem, das man untersuchen müsse, antwortete der Pacesetter. "Die zweite Session hat sich besser angefühlt, aber wir haben noch viel Raum für Verbesserung", zieht er ein erstes Fazit. "Es ist richtig eng zwischen uns, Red Bull und Ferrari - viel enger als auf anderen Strecken. Es sieht also nach einem großen Kampf aus. Darauf freue ich mich."

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