• 23. Juli 2016 · 17:58 Uhr

Vettel-Ärger: "Schlafender Button" vermasselt Top-3-Ergebnis

Auch im Qualiying von Ungarn ist Ferrari hinter Mercedes und Red Bull nur dritte Kraft, doch Vettel sieht die Schuld bei deinem anderen: "Button hat geschlafen"

(Motorsport-Total.com) - In einem chaotischen Qualifying zum Großen Preis von Ungarn 2016 hat sich Ferrari-Pilot Sebastian Vettel den fünften Startplatz gesichert und wird am Sonntag aus der dritten Reihe ins Rennen gehen. Mit einer Bestzeit von 1:20.874 Minuten musste der Deutsche beide Mercedes- und auch beide Red-Bull-Piloten ziehen lassen. Auf Polesetter Nico Rosberg, der in seiner letzten fliegenden Runde noch Teamkollege Lewis Hamilton von Rang eins verdrängt hatte, fehlten Vettel am Ende 0,909 Sekunden.

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Sebastian Vettel lobt die Pace des Ferraris und ist mit Startplatz fünf nicht zufrieden Zoom Download

Doch der 29-Jährige ist sich sicher, dass ein Top-3-Ergebnis möglich gewesen wäre. "Aber ich hatte dann Verkehr im letzten Sektor", erklärt er. "Ich glaube, es war der Jenson (Button; Anm. d R.). Ich denke, der hat ein bisschen geschlafen. Schade, weil ich meine Runde nicht zu Ende fahren konnte. Sonst wäre einiges drin gewesen, aber gut...", gibt sich Vettel etwas angefressen. Grund für Buttons Müßiggang waren die gelben Flaggen zum Ende der dritten Qualifying-Session.

McLaren-Teamkollege Fernando Alonso hatte sich gedreht und in Sektor zwei für Gelb gesorgt. "Deshalb hat Jenson seine Runde wahrscheinlich abgebrochen. Im letzten Sektor war er extrem langsam, Kurve zwölf und 13. Als er es bemerkt hat und wieder aufs Gas ging, war es schon zu spät", ärgert sich Vettel über den Verkehr, der ihm eine neue Bestzeit und damit auch einen besseren Startplatz gekostet habe: "Die zweite Runde hat sich viel besser angefühlt und ich war schon über eine halbe Sekunde vorne."

Vettel lobt Ferrari: "Auto ist zum Leben erwacht"

Als Beispiel zieht der Deutsche auch Nico Rosberg an, der auf der letzten Runde trotz Gelb noch die Pole-Position holte. "Ich war auf derselben Runde wie Nico hinter mir und er konnte sich verbessern", grübelt Vettel. Sogar die erste Startreihe sei drin gewesen, glaubt er. Denn nach dem dritten Freien Training habe das Team einige Änderungen am Auto vorgenommen, die sich positiv bemerkbar machten: "Das Auto ist wirklich zum Leben erwacht, aber leider konnten wir das nicht zeigen."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Ungarn


Hinzu kam, dass Vettel zuvor beinahe abgeflogen wäre, seinen SF16-H zwar gerade noch abfangen konnte, dabei aber wichtige Zehntel einbüßte. "Es war ein kleiner Schreckmoment, aber halb so wild. Ich bin ein bisschen weit rausgekommen und dachte, es wäre vielleicht schon ein etwas trockener, weil ich andere habe rausfahren sehen. Aber ich denke, ich war ein bisschen weiter neben der Strecke", erklärt der Ferrari-Pilot den Ausrutscher, der sich am Ende doch härter rächen sollte als erwartet.

Bis zum Schluss blieben die Bedingungen auf dem Hungaroring schwierig. Hatte die erste Qualifying-Session noch auf nasser Strecke stattgefunden, trocknete es danach zusehends ab. "Das war auch ein bisschen Glückssache. Ich denke, es war am Anfang sehr schwierig", analysiert Vettel. Als Problem macht er die Regenreifen aus: "Sie sind einfach nicht gut genug sind, um das Wasser zu verdrängen. Sonst könnten wir auch rausfahren, wenn's ganz viel Wasser hat, aber dafür ist der Reifen nicht gemacht."

Formel 1 in Ungarn: Vettel will aufs Podium

Für das Rennen hofft der Deutsche vor allem auf einen guten Start. "Man kann hier nicht so gut überholen", weiß er und räumt ein: "Vor allem die Autos vor uns sind, denke ich mal, genauso schnell wie wir. Aber es ist normal, dass es vorne raus immer ein bisschen schwieriger wird. Trotzdem ist morgen einiges drin." Auf die starken Red Bulls angesprochen, gibt sich Vettel selbstbewusst: "Es ist kein Geheimnis, dass sie schnell unterwegs sind. Aber wir müssen uns nicht verstecken, vor allem im Rennen nicht."

Hier sei Ferrari stärker als auf einer Runde und könne Red Bull auch auf dem engen Hungaroring Paroli bieten. "Wenn wir morgen vorbeikommen, können wir auf jeden Fall da vorne mitfahren", ist sich der 29-Jährige sicher. In der WM-Fahrerwertung befindet er sich vor dem Ungarn-Rennen am Sonntag im Red-Bull-Sandwich mit Daniel Ricciardo vor und Max Verstappen hinter ihm. Bei den Konstrukteuren lauern die Bullen auf Rang vier mit nur sechs Punkten Abstand zu Ferrari.

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