Red Bull in Silverstone erster Verfolger von Mercedes?
Red Bull erwischt einen guten Auftakt in das Großbritannien-Wochenende und prophezeit einen engen Fight mit Ferrari - und vielleicht sogar mit Mercedes?
(Motorsport-Total.com) - Mercedes muss sich in Silverstone nicht nur mit roter sondern nun auch mit blauer Konkurrenz befassen. Red Bull hat sich über die vergangenen Rennen in Position gebracht, zuletzt in Österreich überraschte man mit dem zweiten Platz von Max Verstappen. Die Strecke in Großbritannien sollte dem RB12 zusätzlich entgegenkommen, dementsprechend optimistisch sind Daniel Ricciardo und der junge Holländer nach den ersten beiden Trainings. (Der Freitag in der Chronologie!)
Während Ricciardo am Vormittag Fünfter wird, kann er sich am Nachmittag auf den zweiten Platz verbessern. Mit einer 1:32.051 Minuten verpasst er die 1:31er-Marke nur knapp, die bisher nur die Mercedes unterschreiten konnten. 0,4 Sekunden fehlen dem Australier am Ende. Max Verstappen wird hinter ihm Dritter (1:32.286 Minuten; +0,626).
"Das war ein sehr guter Tag", resümiert der Niederländer. "Wir sind konkurrenzfähig. Ich genieße es, hier zu fahren. In der zweiten Session war es etwas knifflig durch den Wind, aber das war schon okay. Wir sind ziemlich glücklich und schnell, nicht zu weit weg von Mercedes." Obwohl Silverstone auch eine Power-Strecke ist, helfen Red Bull vor allem die schnellen Kurven: "Das ist gut für uns. Die schnellen Runden waren konkurrenzfähig, aber auch die Longruns waren gut. Damit bin ich sehr zufrieden."
Getriebeproblem bei Ricciardo am Nachmittag
Bei den Longruns reihen sich Ricciardo und Verstappen hinter Lewis Hamilton und Sebastian Vettel ein. "Verglichen mit Lewis schauen wir schnell aus. Ich bin nicht davon überzeugt, dass sie heute schon alles aus dem Auto herausgeholt haben. Die Longsruns haben konkurrenzfähiger ausgesehen als vor einer Woche, bisher alles gut für einen Freitag", meint Ricciardo, der in Spielberg zuletzt nicht mit Verstappen mithalten konnte. "Wir können immer noch mehr aus unserem Boliden herausholen, obwohl der Soft-Reifen bei vollem Tank schon gut ausgesehen hat."
Während Mercedes zu weit entfernt scheint, ist Ferrari der erklärte Hauptkonkurrent der Bullen im Vereinigten Königreich: "Ich erwarte, dass Ferrari näher rankommt. Im Qualifying und im Rennen sollte das ein guter Fight sein. Im Qualifying werden es nur ein paar Zehntel Unterschied sein, im Rennen wird es eng mit Ferrari", glaubt der Australier. "Ist es am Sonntag nass, haben wir vielleicht sogar eine Chance, um mit Mercedes zu kämpfen. Ist es trocken, wird sich unser Kampf gegen Ferrari richten."
Verstappen möchte das noch nicht so klar ausdrücken: "Das ist noch zu früh, um das sagen zu können. Sie (Mercedes; Anm. d. Red.) sind ja immer noch sehr schnell. Könnten wir als zweite Kraft hinter ihnen sein, wäre das schon ziemlich gut." Bei den Reifen scheint vor allem der weiche gut auf dem Red Bull zu funktionieren: "Wir haben heute auf dem Soft gut ausgesehen. Gegen Ende haben wir den Medium raufgesteckt, wobei ich mit dem Soft glücklicher war", gibt Ricciardo zu.
Gegen Ende der zweiten Session am Nachmittag ereilt den Australier außerdem noch ein technisches Problem. Er wurde von seiner Crew dazu angehalten, die Gänge nicht mehr zu wechseln. "Um ehrlich zu sein, sahen sie schon zuvor ein paar Warnungen. Sie rieten mir, keinen Gang mehr zu wechseln, irgendetwas beim Getriebe. Es ist besser, wenn sie sich das heute Abend genau ansehen."