Monaco: Ferraris Donnerstag "kein idealer Freitag"
Monegassische Mauer von Vettel zweimal geküsst: Nur Platz sieben und acht für Ferrari im zweiten Freien Training - Longrun-Zeiten geben Hoffnung
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel wurde im zweiten Freien Training bei der Formel 1 2016 in Monaco lediglich Neunter mit über 1,6 Sekunden Rückstand auf den trainingsschnellsten Daniel Ricciardo im Red Bull. Traditionell ist im Fürstentum Monaco der Freitag trainingsfrei, sodass gefühlt schon Freitag war - auch für Vettel: "Es ist erst Freitag. Wir werden am Samstag viel besser sein. Das Wichtigste ist, dass man sauber durchkommt. Das ist zumindest mir heute nicht gelungen. Ich bin ein paar Mal angeeckt - das war nicht optimal."
Im ersten Freien Training gelang Vettel immerhin noch der dritte Platz hinter den beiden Mercedes-Fahrern. Räikkönen sicherte sich am Donnerstagvormittag den neunten Platz, fuhr mit 24 Runden aber verhältnismäßig wenig. Das zweite Freie Training am Donnerstagnachmittag lief unterm Strich turbulenter - und schrottreifer: Für Vettel reichte es in der Zeitentabelle "nur" für den neunten Platz.
Der 28-Jährige machte zuvor Bekanntschaft mit dem monegassischen Mauerwerk als der Ferrari-Pilot zur Halbzeit rückwärts in die Reifenstapel crashte und dabei seinen Heckflügel beschädigte. Es verging keine halbe Stunde, als auf dem Weg runter in den berühmten Tunnel auch noch die Felge beschädigt wurde. Teamkollege Räikkönen erkundete den Notausgang in der Sainte Devote und erreichte am Nachmittag den siebten Rang.
Tatsächlich können sich die Longrun-Zeiten sehen lassen und geben Hoffnung auf ein erfolgreiches Rennen. Zwar ist Monaco bekanntlich nicht für seine zahlreichen Überholmanöver bekannt, eine ausgeklügelte Reifenstrategie könnte aber das Ass im Ärmel der Italiener werden, wie auch Vettel hofft: "Die Pace ist im Auto. Ich hatte heute nur Probleme, das auch zu zeigen."
Am Ende des zweiten Freien Trainings zeigten beide Ferrari-Fahrer, dass sich die Boliden bei den Longruns nicht hinter WM-Spitzenreiter Mercedes und den im Freien Training sehr starken Red Bull verstecken müssen. Dabei fuhr Vettel 22 Runden auf alten Supersoft-Reifen, Räikkönen sogar 26 Runden auf alten Soft-Reifen. Dies entspricht immerhin etwa ein Drittel der Renndistanz von 78 Runden beim Grand Prix von Monaco.
Die Soft-Reifen von Räikkönen sind zudem die härteste Gummimischung, die Pirelli für das Glamourrennen einfliegen lässt. Der Finne äußert sich am Nachmittag gewohnt lässig an diesem weiterhin kalendarischen Donnerstag: "Es ist eben so, wie es momentan ist. Am Nachmittag war es besser als am Vormittag, aber es gibt noch immer viel Luft nach oben. Hoffentlich können wir uns verbessern. Es war kein idealer Freitag."