• 26. Mai 2016 · 18:09 Uhr

Massa-Crash: Williams (wieder) mit Problemen in Monaco

Auch 2016 läuft es für Williams in Monaco nicht rund - Felipe Massa crasht im ersten Freien Training, Valtteri Bottas kann einen Abflug nur mit viel Mühe verhindern

(Motorsport-Total.com) - Der enge Straßenkurs in Monaco zählt bereits seit Jahren zu den Strecken im Formel-1-Kalender, auf denen Williams standesgemäß die größten Schwierigkeiten hat. Das scheint sich auch 2016 nicht zu ändern. Im ersten Freien Training am Donnerstag war Felipe Massa der erste Pilot, der seinen Boliden in Sainte Devote in der Mauer versenkte. Der Brasilianer verpasste daraufhin einen Großteil der Session und musste auch im zweiten Training am Nachmittag zunächst an der Box warten.

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Valtteri Bottas musste am Donnerstag ziemlich mit seinem Boliden kämpfen Zoom Download

"Hier in Monaco kann das passieren, wenn du versuchst, das Limit des Autos auf der Strecke zu finden", erklärt Massa, der den Abflug auf seine Kappe nimmt. "Die Strecke war schmutzig, also kann so etwas leider vorkommen. Die Jungs haben einen fantastischen Job gemacht und das Auto wieder auf die Strecke geschickt", so der Routinier, der nach einer halben Stunde Wartezeit am Nachmittag doch noch rausfahren konnte.

Trotzdem schmerzt der Crash natürlich. "Ich habe viele Runden verloren, und wir wissen, dass es in Monaco wichtig ist, so lange wir möglich auf der Strecke zu sein", erklärt der Routinier, der am Ende des Tages insgesamt nur 51 Runden abspulen konnte. Noch kürzer waren am Donnerstag nur Jolyon Palmer (Renault) und Rio Haryanto (Manor) auf der Strecke, die beide ebenfalls crashten.

Probleme mit Grip, Traktion und Balance

Als Massa dann endlich fahren konnte, lief es allerdings auch "nicht wirklich positiv" für den Williams-Piloten. "Wir müssen verstehen, wie wir das Auto hier schneller und besser in den langsamen Kurven machen können. Wir haben Probleme mit der Traktion", berichtet er. Außerdem fehle dem Boliden Grip, und auch die Balance des FW38 sei momentan noch nicht optimal. Unterm Strich macht das am Donnerstag nur Platz 16 für Massa - mit mehr als 2,6 Sekunden Rückstand.

Teamkollege Valtteri Bottas war ebenfalls nicht viel schneller. "Es war heute sehr knifflig. Das Handling war nicht perfekt", berichtet der Finne, der mit 2,242 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Daniel Ricciardo in der kombinierten Zeitenliste ebenfalls nur auf Rang 14 landete. Angesprochen auf Massas Crash erklärt er: "Ich denke, dass das hier normal ist. Es ist eine schwierige Strecke, und da passieren Fehler."

Zu allem Überfluss wäre auch Bottas selbst am Vormittag fast in die Leitplanke geknallt. Am Ausgang des Tunnels verlor er kurzzeitig die Kontrolle über seinen Boliden, konnte einen Einschlag mit viel Mühe und einem tollen Reflex aber noch verhindern. "Es war nur ein bisschen Übersteuern", erklärt er anschließend mit einem Lachen. Immerhin: Der FW38 ist laut Bottas "etwas schneller" als in den Vorjahren.

Williams zumindest schneller als 2015?

"Ich denke, dass das Auto hier schneller ist als in den vergangenen Jahren. Gleichzeitig ist es aber auch schwieriger zu fahren. Es hat übersteuert und war ziemlich nervös. Aber ich denke, dass wir etwas schneller sind", hofft der Finne und erklärt: "Die Zeiten hier sind sehr eng. Das Qualifying am Samstag wird sehr eng sein, also ist alles, was wir hier finden, sehr wichtig." Die wahre Williams-Pace liegt derweil aber noch etwas im Unklaren.

Seine schnelle Runde auf den neuen Ultrasoft-Reifen konnte Bottas nämlich nicht beenden. "Ich hatte Pech, denn ausgerechnet da kam das virtuelle Safety-Car raus", berichtet er. Beim Longrun mit der neuen Mischung habe er dann etwas Graining gehabt. "Es war knifflig. Aber die Performance auf einer Runde ist noch immer etwas unklar", so der 26-Jährige, der in seiner bisherigen Formel-1-Karriere in Monaco noch nie in die Punkte fahren konnte.

Für Chefingenieur Rob Smedley war es durch den Massa-Crash ein "typischer Monaco-Donnerstag" mit viel Arbeit. Den trainingsfreien Freitag möchten er und sein Team nun nutzen, um die gesammelten Daten auszuwerten. "Es liegt wie immer eine Menge Arbeit vor uns, aber zum Glück haben wir einen Extratag Zeit dazu", so Smedley, der hoffen wird, dass es in diesem Jahr in Monaco nicht ganz so schlecht läuft wie im Vorjahr, als Bottas und Massa im Rennen nicht über die Plätze 14 und 15 hinauskamen.

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