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Mercedes: Nach Barcelona-Crash in Monaco zurückschlagen
Mercedes möchte nach dem Barcelona-Desaster in Monaco zurück auf die Siegerstraße - Rosberg kämpft um vierten Sieg, Hamilton gegen die Vergangenheit
(Motorsport-Total.com) - Null Punkte holte das Mercedes-Team beim Grand Prix von Spanien, obwohl man eigentlich mit vollen 43 Zählern gerechnet hatte. Die Kollision in Kurve 3 kam dazwischen - Rosberg und Hamilton sich ins Gehege. Die Schuldfrage wurde nicht restlos aufgeklärt, beide Fahrer blieben laut allgemeinem Tenor zumindest nicht ganz unschuldig. Nun blickt man mit Vorfreude auf das "Heimrennen" der beiden, schließlich leben Nico Rosberg und Lewis Hamilton beide seit einigen Jahren im Fürstentum.
Beide geben zu, nach dem Crash von Barcelona enttäuscht gewesen zu sein. "Ein fürchterliches Gefühl. Aber wie heißt es so schön? Entscheidend ist, dass man immer wieder aufsteht, wenn man hingefallen ist", gibt sich Hamilton kämpferisch. Es seien "sehr harte Momente" gewesen, doch das Kapitel ist nun abgeschlossen. Noch während die Konkurrenz um den Sieg fuhr, wurde bei Mercedes ein Krisentreffen einberufen. Mit den Fahrern wurde getrennt über den Vorfall gesprochen.
Auch Rosberg, der am letzten Mai-Wochenende seinen vierten Monaco-Triumph in Folge feiern könnte, gibt an, dass man den Vorfall intern geklärt habe: "Ich war nach den Ereignissen von Spanien schwer enttäuscht - persönlich, aber allem voran für das Team." Der Unfall sei das "denkbar schlechteste Szenario" für die Silberpfeile gewesen. "Aber wir haben darüber gesprochen." Auch Motorsportchef Toto Wolff äußert sich nun mit ein wenig mehr Abstand zu den Ereignissen beim Europa-Auftakt: Der Zwischenfall sei für ihn "schwer zu verkraften" gewesen.
Fotostrecke: Der Mercedes-Crash in Barcelona
Katastrophe für Mercedes in Barcelona: Nur vier Kurven dauert es, bis die beiden führenden Silberpfeile im Kies stehen. Es ist die erste verheerende Kollision zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton seit Spa 2014. Fotostrecke
"Wir waren enttäuscht, diese Chance vergeben zu haben. Aber so ist der Rennsport. Die Fahrer kennen unsere Maxime." Das Team sei dafür verantwortlich, den Piloten die bestmöglichen Autos zu geben. Umgekehrt sind diese dafür zuständig, das Beste aus den Boliden herauszuholen - und sie ins Ziel zu bringen, betont der Österreicher.
Ein Missgeschick wie im Vorjahr sollte ebenfalls nicht noch einmal passieren: Durch einen Strategie-Patzer vergab Lewis Hamilton durch einen zusätzlichen Boxenstopp den sicher geglaubten Sieg noch an seinen Teamkollegen. Der Brite weiß dennoch, dass er zum Favoritenkreis gehört: "In den vergangenen Jahren habe ich in Monaco nicht gerade die besten Ergebnisse eingefahren. Letzte Saison habe ich jedoch gezeigt, dass ich die Pace besitze, um es zu schaffen." Bisher konnte er nur in seinem ersten Weltmeisterjahr 2008 in Monaco siegen, ansonsten fuhr er drei weitere Male auf das Podest in der Fürstenloge.
Fotostrecke: GP Monaco, Highlights 2015
Jetzt gehört er zu den Größen von Monaco: Nico Rosberg gewinnt den Klassiker 2015 zum dritten Mal hintereinander und schafft damit einen lupenreinen Hattrick. Das ist davor nur Graham Hill, Alain Prost und Ayrton Senna gelungen. Pechvogel Lewis Hamilton muss indes weiter auf seinen zweiten Monaco-Sieg nach 2008 warten. Fotostrecke
Rosberg konnte hingegen seit 2012 immer auf das Podium fahren, dreimal in Folge gewinnen: "Monaco ist eines meiner Heimrennen und die ultimative Fahrer-Strecke. Ich bin in der Stadt aufgewachsen und lebe noch immer hier. Das macht es für mich zu einem ganz besonderen Wochenende", schildert er. Auch Hamilton freut sich auf sein zweites Heimrennen: "Das Wochenende ist ganz anders als die restlichen. Es ist einen Tag länger, im Hafen liegen die Boote vor Anker und ich kann zuhause schlafen. Das macht Spaß und sorgt für einen ganz anderen Rhythmus als während dem Rest der Saison."
Ultrasoft-Premiere mit neuem Rundenrekord?
Sein "einziges Ziel vor Augen": der Sieg. Den möchte aber auch Rosberg holen und so seine WM-Führung von bisher 39 Zählern gegenüber Kimi Räikkönen und 43 gegenüber Hamilton ausbauen. Er sieht die drohende Gefahr vor allem von seinem Teamkollegen, aber auch von den Ferraris und Red Bull ausgehen. Diese Erkenntnis hat auch Wolff aus dem Barcelona-Wochenende mitgenommen. Er schätzt die Bullen und die Roten ungefähr gleich stark ein. Sein Appell daher: "Wir können es uns nicht leisten, nachzulassen."
Auch Technikchef Paddy Lowe stimmt mit Wolff und Rosberg überein: "Wir erwarten jedenfalls einen engen Kampf zwischen Ferrari, Red Bull und uns. Demnach benötigen wir ein perfektes Wochenende, um an der Spitze zu stehen." Im Fürstentum sei vor allem das Qualifying entscheidend, da man nicht überholen kann.
Lowe freut sich außerdem schon auf die Premiere des Ultrasoft, der weichsten Pirelli-Mischung. "Das ist ganz besonders interessant, weil in den vergangenen Jahren selbst die superweiche Reifenmischung zu hart für diese Strecke gewesen ist. Wir freuen uns darauf, herauszufinden, welche Rundenzeitverbesserung das mit sich bringen wird. Wer weiß, vielleicht gibt es ja sogar einen neuen Rundenrekord?"