• 19. März 2016 · 12:44 Uhr

Haas enttäuscht: Neuen Qualifying-Modus nicht kapiert

Romain Grosjean und Esteban Gutierrez haben den Speed für Q2, scheitern aber an der 90-Sekunden-Regel - Vorletzte Startreihe spiegle nicht das Potenzial wider

(Motorsport-Total.com) - Aller Anfang ist schwer. Diese Erfahrung musste beim Auftakt-Qualifying in Melbourne das Einsteiger-Team Haas machen. Die Piloten Romain Grosjean und Esteban Gutierrez schlossen die Session auf den Plätzen 19 und 20 ab (hier das gesamte Ergebnis). Damit gelang es den Neulingen immerhin, die Manor-Piloten Pascal Wehrlein (22.) und Rio Haryanto (21.) hinter sich zu lassen - richtig zufrieden war im Haas-Lager im Anschluss dennoch keiner.

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Für Haas-Pilot Esteban Gutierrez reichte es in Melbourne nur zum drittletzten Startplatz Zoom Download

Für Verdruss sorgte vor allem die Tatsache, dass beide Piloten im ersten Teil des Qualifyings auf einer schnellen Runde waren, die zum Weiterkommen gereicht hätte, diese aber aufgrund der neuen 90-Sekunden-Regel nicht mehr zählte. So scheiterte man schließlich am neuen Format und musste sich eingestehen, dass man den komplizierten Modus wohl selbst nicht richtig verstanden hatte. "Ich war auf einer tollen Runde und plötzlich war ich draußen", wunderte sich Grosjean nach seinem frühen Ende in Q1.

Dem Franzosen kam die Uhr in die Quere, sodass er seinen zweiten Anlauf schließlich abbrechen musste. "Sehr ärgerlich", schimpfte er im Anschluss - "denn das Auto war gut und von der reinen Leistung her hätten wir es sogar ins Q2 schaffen können." Leider habe man es nicht geschafft, Grosjean zwischen seinem ersten und zweiten Versuch schnell genug zurück auf die Strecke zu bringen, damit er die Runde vor dem Ablauf der 90 Sekunden vollenden kann.

Piloten sehen Potenzial des Autos nicht gewürdigt

Ähnliches passierte dem Neueinsteiger-Team auch bei Esteban Gutierrez, der seine Leistung ebenfalls nicht gewürdigt sah. "Das ist frustrierend, wenn sich die gute Rundenzeit nicht auf das Ergebnis auswirkt", seufzte der Mexikaner und mahnte Verbesserungen an: "Mit der Zeit müssen und werden wir als Team effizienter werden." Dennoch versuchten beide Piloten, vor dem morgigen Rennen optimistisch zu bleiben. "Unsere erste Aufgabe lautet, zu Ende zu fahren. Das ist, was Gene (Haas; Anm. d. Red.) will. Dann ist alles möglich. Es ist ein langes Rennen mit neuen Regeln, wie zum Beispiel den Einschränkungen beim Funk", hofft Grosjean.

Unterstützung bekommt er dabei von Teamchef Günther Steiner: "Das war bislang ein herausforderndes Wochenende, aber eigentlich haben wir nichts Grundsätzliches falsch gemacht, was schon mal ein Erfolg ist". Trotzdem wusste er im Interview mit "Motorsport-Total.com' nicht so recht, ob er nun glücklich oder unzufrieden sein sollte: "Wir haben das Potenzial unseres Autos zeigen können. Trotzdem wäre es natürlich besser, wenn wir in Q2 gekommen wären."


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Doch wie genau kam es nun dazu, dass sowohl Grosjean als auch Gutierrez am Ende die Zeit ausging? "Wir haben unterschätzt, dass beide Fahrer auf ihrer ersten Runde mit den neuen Reifen Probleme hatten. Romain hatte einen kleinen Verbremser und bekam so keine schnelle erste Runde zusammen, und auch bei Esteban gab es Schwierigkeiten." Man hätte die zweite Runde auf dem ersten Reifensatz abbrechen müssen und die Fahrer gleich in die Box holen - dann wäre noch genügend Zeit gewesen, den erneuten Anlauf zu Ende zu bringen, so Steiner.

Für die Neulinge heißt es nun also, aus den ersten Fehlern zu lernen, dann habe man eine gute Basis: "Unser Auto hat die Geschwindigkeit und eine gute Balance, um mithalten zu können. Wir müssen nun also nichts Grundlegendes anders machen oder neu entwickeln, sondern einfach Fehler vermeiden", so Steiner abschließend. "Natürlich bin ich heute nicht glücklich, in der zweitletzten Reihe zu stehen. Aber ich bin positiv gestimmt für die Zukunft."

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