• 28. November 2015 · 18:17 Uhr

Pirelli bestätigt: Reifenschaden bei Alonso durch Trümmer

Keine Reifensorgen beim Saisonfinale der Formel 1: Fernando Alonsos Pirelli wurde durch ein Trümmerteil aufgeschlitzt - Ungewöhnliche Reifenstrategien im Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery dürfte am Ende von Q1 bereits wieder einige gewetzte Messer vor seinem geistigen Auge gesehen haben, als Fernando Alonso mit einem defekten linken Hinterreifen an die Box zurückschlich und aus diesem Grunde alle Chancen auf einen Einzug ins Q2 verlor. Doch schnell zeigte sich, dass der Spanier über Trümmerteile gefahren war und eine Analyse der Pirelli-Ingenieure bestätigt nun einen Fremdkörper, der die Seitenwand aufgeschlitzt hat.

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Kann sehr zufrieden sein: Paul Hembery freut sich über die strategische Viefalt Zoom Download

Im Qualifying verhielten sich die Reifen so, wie von Pirelli vorhergesagt: Der superweiche Reifen war etwa 1,2 Sekunden schneller als der weiche und die Zeiten wurden bei fallenden Temperaturen und steigenden Gripverhältnissen immer schneller. "Der Abbau entspricht so ziemlich dem, was wir zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Entwicklung der Strecke erwartet haben", sagt ein zufriedener Paul Hembery. (Zu den Ergebnissen)

Bereits früh im Qualifying zeigte sich, dass der weiche Reifen diesmal wirklich der primäre Reifen für das Rennen ist: Selbst Mercedes fuhr mit dem superweichen Reifen im ersten Durchgang, um weiche Pneus fürs Rennen zu sparen. Lediglich Ferrari verfolgte mit Kimi Räikkönen eine andere Strategie und ließ den Finnen nur auf Weich fahren. Auch bei Sebastian Vettel versuchten die Roten, den gleichfarbigen Supersoft zu konservieren, fielen damit aber auf die Nase. Der Ferrari gilt als besonders reifenschonend.

Mehrere Strategien möglich

"Es besteht eine große Menge an strategischen Möglichkeiten im Rennen", rechnet Hembery vor. "Weil die Streckentemperatur während des Rennens fallen wird, müssen die Kommandostände die Situation genau im Auge behalten und ihre Strategien möglicherweise anpassen." Nico Rosberg glaubt aber nicht, dass Mercedes den superweichen länger als nötig fahren wird: "Den superweichen Reifen zerfetzt...", setzt er an, erinnert sich dann aber doch noch an sein Medientraining: "Er geht sehr schnell kaputt. Das wird eine ganz schöne Herausforderung."

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Durchatmen: Fernando Alonsos Reifenschaden ist nicht Pirellis Schuld Zoom Download

Pirelli erwartet eine Zweistoppstrategie im Rennen mit Boxenstopps rund um die zehnte und 35. Runde für diejenigen, die auf Superweich losfahren. Theoretisch wäre eine Dreistopp-Strategie am schnellsten, wenn man den superweichen Reifen bereits nach sieben Runden austauscht und noch einmal nach 23 und 39 Runden frische weiche Pneus aufzieht. Allerdings droht den Dreistoppern, dass sie in Verkehr geraten, weshalb diese Strategie sehr riskant ist.

Spannend wird die Frage, was Ferrari macht: Kimi Räikkönen hat einen frischen Supersoft, Sebastian Vettel weiter hinten eine ganze Reihe davon. Außerhalb der Top 10 werden auch Teams versucht sein, auf dem weichen Reifen zu starten und den superweichen erst ganz am Schluss aufzuziehen, wenn die Strecke kühl und eingummiert und das Auto leicht sein wird.

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