Getriebeschaden durchkreuzt Grojeans Qualifying
Frustrierendes Qualifying für Lotus: Pastor Maldonado ohne Chance auf Q3, Romain Grosjeans Getriebe nach dreifacher Weltreise nicht mehr arbeitswillig
(Motorsport-Total.com) - Die aufgrund der angespannten finanziellen Lage ausbleibende Entwicklung bei Lotus schlägt sich beim Saisonfinale deutlich durch: Mehr als die Plätze 13 und 15 waren für Pastor Maldonado und Romain Grosjean auf dem Yas Marina Circuit nicht drin. Dass der Venezolaner beim Großen Preis von Abu Dhabi 2015 seinen erst zweiten Sieg im Qualifying-Duell verbuchen konnte Zu den Qualifying-Duellen, liegt daran, dass Romain Grosjean im Q2 keine Runde drehen konnte - ein Getriebeschaden legte den Franzosen lahm.
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Nicht überzeugend: Lotus konnte das Q3 in Abu Dhabi nur mit dem Fernglas sehen Zoom Download
Die Probleme mit dem Speed im Qualifying zeichneten sich bereits im freien Training am Nachmittag ab. Maldonado war auch hier schneller als Grosjean, kam aber nicht über Platz zwölf hinaus. "Von da an war klar, dass wir Schwierigkeiten mit der Rennpace haben würden", sagt Einsatzleiter Alan Permane. Maldonado erklärt die Probleme: "Es ist schwierig für uns, viel Tempo in die Kurve mit hineinzunehmen, weil uns Abtrieb fehlt. In diesem Bereich hat es uns die ganze Saison gefehlt, aber am Saisonende macht es sich richtig bemerkbar."
Aus diesem Grunde ist er mit dem 13. Startplatz, der auch seine Startnummer widerspiegelt, zufrieden. "Es war wohl etwas optimistisch zu sagen, dass wir ins Q3 kommen könnten. Aber im Rennen sind wir normalerweise besser. Wenn wir gut durch die erste Runde kommen, sollten wir konkurrenzfähig sein und um Punkte kämpfen können." (Zu den Ergebnissen)
Romain Grosjean stand nach dem 15. Platz im freien Training bereits auf verlorenem Posten, als ihm auch noch die Technik in den Rücken fiel: "Das war wirklich frustrierend, aber es ist das Ende der Saison und mein Getriebe ist glaube ich schon dreimal um den Globus gereist!" Das schien zu viel für die Zahnräder zu sein: Er musste seinen ersten Versuch abbrechen und kam an die Box zurück. Die Mechaniker arbeiteten in Windeseile und schickten ihn in letzter Sekunde heraus. Grosjean musste Vollgas auf der Outlap geben, um noch eine fliegende Runde zu schaffen, blieb aber schon nach wenigen Metern liegen.
"Beim ersten Mal, als ich an die Box gerufen wurde, habe ich nichts gespürt", beschreibt der 29-Jährige die Ereignisse aus seiner Sicht. "Ich habe nur den Funkspruch vernommen. Beim zweiten Mal ist er einfach in Neutral gesprungen und das war kein gutes Zeichen." Es ist vor allem deshalb frustrierend, weil das Qualifying sehr gut begonnen hatte: In Q1 war Grosjean Zehntschnellster. "Vielleicht wäre sogar Q3 drin gewesen, womit wir nicht gerechnet hätten", spekuliert er. "Aber wir sind immer am Limit und manchmal geht halt dabei etwas kaputt."
"Diese Probleme waren für uns ein Schlag ins Genick", gesteht Permane. Doch noch ist nicht aller Tage Abend: In guter Gesellschaft von Sebastian Vettel (sofern Grosjean nicht wegen eines Getriebewechsels noch nach hinten gestuft wird) wird der Franzose ebenfalls eine Aufholjagd starten: "Ich habe den Jungs gesagt, dass sie meinen Motor voll aufdrehen sollen! Schauen wir mal, was möglich ist." Permane erwartet indes ein "schwieriges Rennen" und verweist darauf, dass es angeblich schwierig sei, zu überholen. Andererseits verfügen die Lotus E23 über einen hervorragenden Topspeed.