• 02. November 2015 · 02:15 Uhr

Sergio Perez im Mexiko-Rausch: Bester achter Platz aller Zeiten

Force-India-Pilot Sergio Perez kommt in seinem Heimrennen zwar hinter Teamkollege Nico Hülkenberg an, schwebt aber dennoch im siebten Mexiko-Himmel

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg wurde für seinen Sieg gebührend gefeiert, Lewis Hamilton bekam für seinen zweiten Platz ebenfalls Sprechchöre und auch Valtteri Bottas wurde von den Massen für Rang drei bejubelt. Aber alle drei zusammen bekamen beim Grand Prix von Mexiko nicht annähernd so viel Unterstützung wie Force-India-Pilot Sergio Perez. Vor seinen heimischen Fans gelang ihm dabei zwar kein Wunder, verderben ließ er sich seine Laune von einem schwierigen achten Platz aber nicht. Zusammen mit dem siebten Rang von Teamkollege Nico Hülkenberg gelangen ihm gute Punkte für das Team und zusammen mit seinen heimischen Fans eine tolle Show für die Formel 1.

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Gefeiert wie ein Sieger: Sergio Perez vor den heimischen Fans in Mexiko Zoom Download

"Was für eine Woche", lautet daher Perez' logisches Fazit. "Ich denke, dass jeder die Energie, die von den Zuschauern ausgegangen ist, genossen hat. Das muss jetzt einfach zu einem der beliebtesten Rennen im Kalender werden!"

Sportlich hielt sich die Aufregung jedoch in Grenzen und gerade in Perez' Fall fiel sie unter den Erwartungen aus. Von Startplatz neun aus war der Mexikaner der einzige im Feld, der an seiner geplanten Strategie von nur einem Stopp trotz Safety-Car-Phase festhielt. Das verschaffte ihm jedoch keinen Vorteil, sondern ließ es ganz im Gegenteil am Ende noch einmal brenzlig werden.

"Das Rennen war eines der schwierigsten meiner Karriere"

"Das Rennen war vielleicht eines der schwierigsten meiner Karriere", erklärt er. "Ich hatte Pech mit dem Timing des Safety-Cars. Wir haben uns dagegen entschieden, reinzukommen, denn wir dachten, es gäbe eine Chance an Nico und Felipe vorbeizukommen, aber das funktionierte nicht." Denn Hülkenberg und Massa konnten trotz ihres zweiten Reifenwechsels den Abstand halten und hätten von Perez auch auf frischen Reifen nicht mehr aufgeholt werden können. Der Lokalheld haderte gar etwas mit der Entscheidung seines Teams, ihn draußen zu lassen, um Max Verstappen und Romain Grosjean nicht vorbeikommen zu lassen, denn die waren auf ihren neuen Sätzen Pirellis natürlich in Lauerstellung.


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Umso größere war die Erleichterung, als er sich in den letzten 15 Runden des Rennens noch retten konnte. "Dass ich vor ihnen auf Platz acht bleiben konnte, war vielleicht meine beste Leistung in der Formel 1. Ich freue mich sehr, dass ich vor meinen Fans Punkte holen konnte. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich diese enorme Unterstützung bekomme und werde dieses Wochenende für immer in Erinnerung behalten."

Seinen großen Auftritt hatte er zwischendurch auch noch, als er ausgerechnet im Stadion-Abschnitt an Carlos Sainz vorbeiziehen konnte. Der Toro-Rosso-Pilot hatte sich zuvor in Runde 34 durch einen Ausrutscher einen Vorteil verschafft und musste Perez durchlassen. Es war also kein erkämpfter Positionswechsel, aber das war den leidenschaftlichen, mexikanischen Fans egal.

Die Stimmung steckt an

"Schlussendlich war das Ergebnis gar nicht so wichtig für mich, denn was hier erreicht wurde, ist viel mehr wert", schwärmt Perez weiter. "Ich konnte die Energie spüren. Es war kein optimales Rennen und vieles ging schief, aber es war dennoch ein fantastisches Wochenende. Ich werde irgendwann einmal meinen Kindern ein Video von meinen Runden vor diesem Publikum zeigen."

Auch Teamkollege Hülkenberg ließ sich von der Stimmung mitreißen. "Die Atmosphäre war eine der besten, die ich je erlebt habe und die Fahrerparade war etwas ganz Besonderes", sagt er. "Der Event war großartig und die Fans waren sehr gastfreundlich. Ich habe das Gefühl, als Mexikaner adoptiert worden zu sein."

Dem gebürtigen Deutschen gelang aber vor allem mal wieder eine erfolgreiche Zieleinfahrt. Nach zuletzt zwei Ausfällen in Folge und fünf fehlenden Zielankünften in den letzten sieben Rennen konnte er sich in Mexiko-Stadt über sechs Punkte und seinen 50. Platz unter den Top 10 freuen.

Hülkenbergs einsame Runden

"Es war ein gutes Rennen, obwohl ich die meiste Zeit recht allein unterwegs war", erklärt der von Rang zehn ins Rennen gegangene Hülkenberg. "Wir hätten nicht mehr herausholen können, daher bin ich zufrieden mit dem Resultat. Das Safety-Car hat mir in die Karten gespielt, was ein bisschen glücklich war, aber so etwas braucht es für ein gutes Ergebnis."

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Nico Hülkenberg hatte sein Rennen endlich einmal wieder selbst in der Hand Zoom Download

Der Emmericher lag schon nach dem ersten Reifenwechseln in Runde 19 vor seinem Teamkollegen. Zwar konnte er den vor ihm liegenden Rivalen von Red Bull und Williams nicht gefährlich werden, dafür hatte er aber auch nach hinten genügend Luft und kam über acht Sekunden vor Perez ins Ziel.

"Unsere Pace war stark und wir konnten die Position halten", ist Hülkenberg zufrieden. "Ich freue mich sehr über die Performance und dass ich endlich wieder in den Punkten landen konnte, nachdem ich eine schwierige Zeit hatte. Es war ein sauberes Rennen von mir, ohne Fehler oder Probleme. Es war viel Feingefühl gefordert, da die Temperaturen hoch waren und wir auch auf die Bremsen achten mussten und daher auch ein sehr anstrengendes Rennen."

Team sichert sicch Platz fünf

Der Lohn sind insgesamt zehn WM Punkte für Force India, die sich unter den Teams weiter von Lotus absetzen konnten. Mit 112 Zählern liegen sie in der Gesamtwertung nun sichere 41 Punkte vor der Konkurrenz auf Rang fünf. Zu Red Bull fehlen so gut wie uneinholbare 60 Punkte.

"Es war wichtig, dass wir mit beiden Autos Punkte einfahren, den wir konnten damit unseren fünften Platz in der Konstrukteurswertung festigen", sagt Teamchef Vijay Mallya. "Ich bin stolz auf die starken Ergebnisse, die wir in den letzten Rennen hinbekommen haben und freue mich darauf, in Brasilien und Abu Dhabi noch mehr davon zu sehen."

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